Energiebeirat befasste sich mit Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes im Kreis Neuwied

KREIS NEUWIED – Kreis-Klimaschutzkonzept ist solide Planungs- und Handlungsgrundlage – Energiebeirat befasste sich mit Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes im Kreis Neuwied – Energieeffizienz im Gebäudebereich muss vorangetrieben werden – Zum Auftakt der neuen Legislaturperiode tagte in seiner konstituierenden Sitzung der Energiebeirat des Kreistages, um bereits umgesetzte wie auch anstehende Themen des Klimaschutzes zu diskutieren. Passenderweise fand die Sitzung im Sozial- und Verwaltungsgebäude der Deponie Linkenbach statt, einem Energie-Plus-Haus. Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter verwies bei der Begrüßung der neuen und alten Energiebeiratsmitglieder auf den modellhaften Charakter des Gebäudes im Landkreis Neuwied. Durch den Einsatz einer hocheffizienten Wärmedämmung in Kombination mit Photovoltaik, Solarthermie und dem Einsatz einer Wärmepumpe wird in der Summe mehr Energie erzeugt, als das Gebäude durch seinen Betrieb benötigt. Haupttagesordnungspunkt der Sitzung war die Vorstellung der anstehenden Maßnahmen bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes durch den neuen Klimaschutzmanager Oliver Franz. Die präsentierten Maßnahmenvorschläge wurden von den Mitgliedern des neuen Energiebeirats intensiv diskutiert.

„Mit unserem Klimaschutzkonzept haben wir eine solide Planungs- und Handlungsgrundlage. Alle zusätzlichen konstruktiven Vorschläge und Anregungen, einschließlich des von der Kreistagsfraktion der Grünen eingebrachten Positionspapiers werden wir eingehend prüfen“, erklärt Hallerbach. „Viele Punkte, wie die Erstellung einer Energiebilanz und eines Fortschrittscontrolling sind bereits integraler Bestandteil des Klimaschutzkonzepts“, so Klimaschutzmanager Oliver Franz. Auch den Vorschlag nach Bereitstellung von Informationen zu Förderprogrammen sieht Hallerbach umgesetzt. „Wir organisieren seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit der Verbraucherschutzzentrale eine kostenlose Energieberatung, wo Bürger über Fördermöglichkeiten informiert werden. Und die Kommunen und Unternehmen werden bei konkreten Planungen diesbezüglich von Mitarbeitern der Kreisverwaltung unterstützt. Durch die Einstellung eines vom Bund geförderten Klimaschutzmanagers im April 2014 können wir diese Unterstützung noch verstärken.“ Selbstverständlich verweist die Kreisverwaltung und die Verbraucherschutzzentrale ständig auf die zahlreichen externen, unabhängigen Energieberater und Sachverständigen.

Prinzipiell aufgeschlossen ist Hallerbach dem Vorschlag, die Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren durch Einrichtung einer regionalen Plattform zu stärken und sichtbar zu machen, wobei die Zusammensetzung, die Organisationform und die konkreten Aufgaben noch zu diskutieren sind. „Unser Vorschlag eines organisierten Energienetzwerkes liegt seit geraumer Zeit auf dem Tisch“, so der 1.Kreisbeigeordnete.

Einig ist man sich, dass die Energieeffizienz im Gebäudebereich vorangetrieben werden muss. Skeptisch ist Hallerbach allerdings bei der Frage, ob dies über kommunale Vorgaben geschehen kann. „Wir haben keine Befugnis, die Eigenheimbesitzer und Gewerbebetriebe zu energetischen Maßnahmen oder Bauweise zu verpflichten. Dieser direktiven Forderung können wir nicht nachkommen“, erklärt Hallerbach. Er setzt dabei vielmehr auf umfassende Information und Eigenverantwortung der Bürger.

Thema im Energiebeirat war auch, dass die Erreichung der selbstgesteckten Klimaschutzziele, wie auch das Anliegen einer dezentralen Energieversorgung mit der damit einhergehenden Wertschöpfung in der Region, ohne die Nutzung der Windkraft nicht möglich sein wird. „Bei den schwierigen Umsetzungsfragen in den Kommunen vor Ort, würden wir uns bei diesem Thema allerdings mehr Unterstützung des zuständigen Landesministeriums wünschen, so auch mit konkreten Projektförderungen“, erklärt Hallerbach abschließend.

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