DLRG übt Ernstfall am „weißenthumer Werth“

NEUWIED – Übung der DLRG am „Weißenthurmer Werth“ und in der „Nette“ –

Nach zwei Jahren war es wieder soweit: Wasserrettungseinheiten der DLRG im Bezirk Westerwald-Taunus wurden im Rahmen einer Übung alarmiert und stellten ihren Einsatzwert auf die Probe. Von den Ortsgruppen Betzdorf/Kirchen, Diez, Hamm, Montabaur, Neuwied, Ransbach-Baumbach, Westerburg und Wirges wurden durch den Bezirk fünf Bootstrupps, vier Einsatztauchtrupps und ein Strömungsrettertrupp alarmiert. Eine Gruppe von ca. 20 Jugendlichen, die sich auf der Rheininsel Weißenthurmer Werth nahe Neuwied aufhielten, benötigten Hilfe nachdem es auf der Insel eine Gasexplosion unbekannten Ausmaßes gegeben hatte. Die Einsatzkräfte der DLRG sammelten sich in Andernach zur Einsatzbesprechung und Einteilung der Kräfte. Im Szenario angekommen wurden zunächst Bootstrupps zur Erkundung der Lage auf das „Weißenthurmer Wert“ geschickt. Nach dem die ersten Informationen vorlagen, wurden mit weiteren Booten Sanitäter und Sanitätshelfer der DLRG auf die Insel gebracht, wo bei zahlreichen Verletzten die Erstversorgung nach Dringlichkeit vorgenommen wurde. Bewusstlose, Personen mit Schock oder schweren Brandwunden, Knochenbrüchen und Verstauchungen sowie weitere Leichtverletzte stellten das Können der Helfer im Bereich der Ersten Hilfe auf die Probe. Zudem wurde ein Teilbereich des Rheins durch Einsatztaucher abgesucht. Die Verletzten wurden erfasst und registriert und nacheinander mit Booten sitzend oder liegend zum Festland nach Andernach transportiert. Die Verletzten wurden von Rettungskräften der Johanniter Unfallhilfe übernommen und weiter versorgt. Um die Flexibilität der Einsatzkräfte auf die Probe zu stellen, musste im zweiten Teil der Übung der Fluss Nette von der Rheinmündung aus nach einer vermissten Person abgesucht werden. Da die Nette nicht mit Booten befahren werden kann, wurden Strömungsretter fußläufig eingesetzt. Die vermisste Person wurde mit einem umgeknickten Fuß und stark angeschwollenem Gelenk im unwegsamen Gelände gefunden. Nach Hinzuziehung der Helfer von der Johanniter Unfallhilfe wurde auch diese Person fachgerecht aus dem Gelände gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Die gesamte Übung wurde von Beobachtern begleitet und bewertet. Die DLRG Ortsgruppe Andernach hatte mit zahlreichen Personen die Realistische Unfall- und Notfalldarstellung und die logistische Versorgung aller Übenden übernommen. Aufgrund der warmen Temperaturen war die Abwicklung der Übung für alle Beteiligte eine große körperliche Herausforderung. Es musste ständig darauf geachtet werden, dass die Helfer mit Getränken versorgt wurden. Insgesamt waren an der Übung fast 100 Personen beteiligt. 60 Einsatzkräfte der DLRG aus dem Bezirk Westerwald-Taunus, ein KTW der Johanniter Unfallhilfe Mittelrhein, 20 Mimen, zehn Beobachter des Bezirks, der Ortsgruppe Andernach und des Landesverbandes und weitere Helfer.

Bei der Nachbereitung wurde von allen Seiten bemerkt, dass die Hilfe qualifiziert und sachgerecht geleistet wurde. Natürlich wurde auch aufgezeigt, dass es in Teilbereichen nicht immer rund lief. Abläufe gelte es zu optimieren und noch genauer aufeinander abzustimmen. Die Übung war ein wichtiger Baustein für die Teileinheiten des Wasserrettungszuges der DLRG im Bezirk Westerwald-Taunus, der sich hiermit auf reelle Einsätze wie zum Beispiel die immer wiederkehrenden Hochwasser in stark besiedelten Flächen vorbereitet.

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