Diskussion über Schönheitsideal und Körperwahrnehmung in Hachenburg
HACHENBURG – Diskussion über Schönheitsideal und Körperwahrnehmung – Frauen Union Kreis Altenkirchen und Westerwaldkreis haben zu Kinoveranstaltung mit Diskussion eingeladen – Körpernormen und Schönheitsideale haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Über 40 Prozent der Mädchen und fast so viele Jungen sind mit ihrem Körper nicht zufrieden und machen schon sehr früh Erfahrungen mit Diäten. Vor allem viele Frauen lernen früh, ihren Körper zu hassen und entwickeln Essstörungen, Depressionen oder andere psychische Krankheiten, weil sie denken, einem irrealen Schönheitsbild entsprechen zu müssen.
Diesem Thema hatten sich die Frauen Union Kreis Altenkirchen und die Frauen Union Westerwaldkreis in einer gemeinsamen Veranstaltung zum Thema „Schönheitsideal 2018 – Was ist schön und wer bestimmt was schön ist?“ im Kino Cinexx in Hachenburg angenommen. Dort wurde nach einer Begrüßung durch die Vorsitzenden Jessica Weller (Altenkirchen) und Alexandra Hess (Westerwald) und einem kleinen Sektempfang der Film „Embrace – Du bist schön“ gezeigt. In der weltweit erfolgreichen Dokumentation begibt sich die australische Fotografin Taryn Brumfitt auf eine Reise um den Globus, um herauszufinden, warum so viele Frauen ihren Körper nicht so mögen, wie er ist. Sie trifft auf Frauen, die ihre eigenen Erfahrungen mit Body-Shaming und Körperwahrnehmung haben. Medien, Werbung und Gesellschaft geben ein Körperbild vor, nach dem vor allem Frauen und Mädchen sich selbst und andere immer wieder bewerten und verurteilen. Taryn Brumfitt wollte das nicht mehr hinnehmen. Mit ihrem Dokumentarfilm möchte Brumfitt allen, die unter vermeintlichen Schönheitsidealen leiden, einen Gegenentwurf vorstellen: „Embrace (umarme)“.
Im Anschluss an den Film berichtete Fotografin und Curvy Model Silvana Denker von ihrer BodyLove-Kampagne. Mit dieser setzt sie sich seit 2015 für mehr Selbstliebe ein. Dabei fotografiert sie normale Menschen in Unterwäsche an öffentlichen Plätzen, wie dem Times Square in New York oder dem Eiffelturm in Paris. Die inspirierenden Aufnahmen sollen zeigen, wie schön Vielfalt sein kann und dass die meisten Menschen eben nicht der Norm entsprechen. Einige Abzüge hat sie mit nach Hachenburg gebracht. Dass sie selbst Frieden mit ihrem Körper schließen konnte, war ein langer Weg, wie sie in der von Jessica Weller und Alexandra Hess moderierten Gesprächsrunde offen erzählte. „Mobbing in der Schule, Essstörungen, Selbstverletzung – das habe ich alles hinter mir. Ich hab schon Kleidergröße 52 getragen und dann wieder viel Gewicht verloren. Als ich so viel zugenommen hatte, hab ich mich teils nicht mehr vor die Tür getraut.“ Obwohl BodyLove und Embrace nahezu zeitgleich entstanden sind, haben die Projekte nichts miteinander zu tun, aber viel gemeinsam und vermitteln beide eine grundlegende Botschaft: Liebe deinen Körper, wie er ist – und hab Spaß am Leben. (jewe) Foto: CDU Frauenunion