Die „Zeitreise Altenkirchen“ ein lokales Soziokultur Projekt

Freitag, Samstag, 12. und 13.August, findet zum dritten Mal das Asphaltvisionen Festival in Altenkirchen statt. Bei freiem Eintritt gibt es in der Innenstadt von Altenkirchen, zwei Tage lang jeweils ab 18.00Uhr ein vielfältiges Programm.
Nach dem großen Erfolg 2009 kommen die Asphaltvisionen unter dem Motto „Theater ohne Grenzen“ wieder auf die Straßen von Altenkirchen. Auch in diesem Jahr verspricht das Asphaltvisionen Festival wieder ein Highlight in der Region zu werden. Durch sein einzigartiges Konzept, das politisches und sozialkritisches Theater in den Fokus rückt, ist das „Asphaltvisionen Festival“ in der Region und bei seinen Besuchern beliebt und in der Kulturszene bereits bundesweit bekannt geworden. Durch die spezielle Mischung aus Kunst und Kultur im öffentlichen Raum und den Fokus auf den Inhalt der Stücke hat das „Asphaltvisionen Festival“ ein Alleinstellungsmerkmal unter den Festivals in Deutschland. Damit steht es den alt eingesessenen großen Festivals zum Beispiel in Görlitz oder Schwerte in nichts nach. Es begeistert Zuschauer von Nah und Fern und überzeugt durch Vielfalt, Leidenschaft, Inhalt und Liebe zum Detail.
Zwei Tage lang verwandelt das Team des „Asphaltvisionen Festivals“ die Innenstadt von Altenkirchen in eine große Bühne, in einen magischen Ort an dem alles möglich zu sein scheint. Die Vielfalt des Programms macht dieses Festvial zu einem echten Kleinod in der Kulturlandschaft. Das Programm reicht von Theater über Kunst, Performance, Artistik und Spoken Word.
So werden am 13.August unter anderem zu Gast sein: Nils Wollschläger mit seinem „minimal circus“ und der Frage „How small can a circus be?“ Die Einfachheit der Komik und die Präzision der Artistik verzaubert das Publikum und hält es für eine gute halbe Stunde in dem Bann der Manege. Für den richtigen Groove sorgt „stäx the rythmclown“ und die Band Chupacabras. Bei „Laku Paka“ kann man herraus finden was es mit dem „Theater für Einzelgänger“ auf sich hat. Inhaltlich befasst sich „Das Dekollektiv“ aus Berlin, in seinem observaten Experiment „Ob Sie warten?“ mit dem brandaktuellen Thema Überwachung, was sie mit großen Augenzwinkern umsetzen. Die Gruppe „Ósmego Dnia“ – eine 16-köpfige Theatergruppe aus Polen, wird mit ihrem Stück „The Ark“ über den Verlust von Heim und Heimat und die Sehnsüchte nach einem anderen, besseren Leben erzählen. Mit den besonderen Mitteln des nonverbalen Straßentheaters stellen sie den beschwerlichen Weg der Suchenden mit dem Bild der Arche, oder in der heutigen Zeit mit den Booten der Flüchtlinge dar. Das Asphaltvisionen Festival will mehr als nur unterhalten. Es will zum Nachdenken und Schmunzeln, zum Lachen, Weinen und Träumen anregen.
2011 wird es einen besonderen Auftakt des Festivals geben. Die „Zeitreise Altenkirchen“ ein lokales Soziokultur Projekt, das sich mit der bewegten Geschichte der Stadt und ihrer Einwohner beschäftigt. In den vergangenen Jahrhunderten musste die Kleinstadt Altenkirchen mehrere Schicksalsschläge verkraften: Zwei verheerende Feuer, die die komplette Innenstadt zerstörten, sowie eine mehr als gründliche Bombardierung der Alliierten 1945. Mit der „Zeitreise Altenkirchen“ ging man auf Spurensuche in die Zeit der letzten Zerstörung. Hat die Geschichten der Stadt und die ihrer Einwohner erfragt und aufgezeichnet. Persönliche, bewegende, ergreifende, aber auch schöne Geschichten, direkt aus dem Leben der Bewohner Altenkirchens. Alltägliches aus einer nicht alltäglichen Zeit. Geschichten über Familie, Verlust, die Liebe zur Heimat, über Zusammenhalt und Neuanfang. Es wurde gesammelt, was eine Stadt ausmacht: ihre Geschichte/n.
Freitag, 12. August werden diese Geschichten auf verschiedenste Art zurück in die Stadt gebracht. Akteure sind an diesem Abend, neben den Zeitzeugen, Hauptschüler einer 8.Klasse die die Interviews mit durchführten. Unter der Anleitung professioneller Künstler erstellten sie Fotos und Sounds und entwickelten Ideen für Aktionen in der Stadt. Hieraus entsteht eine Stadtinszenierung mit Aktionen, Großflächen Projektionen und Soundinstallationen in Hinterhöfen, Gassen, auf Plätzen und in Kellern. Außerdem wurde aus den Geschichten ein Dokumentarfilm erarbeitet, welcher im Open Air Kino gezeigt wird. Zum Abschluss des Abend präsentieren lokale Akteure und professionelle Artisten die Geschichten der Stadt in einem außergewöhnlichen Theaterstück in der Fassade der Kreissparkasse. Dabei verbinden sie Theater mit Elementen der Artistik wie Fassadenkletterer, Trapeztheater sowie Feuer und einer Drumshow.