Die „Reinhold und Liesel Stiftung“ will Kindern und Jugendlichen mit körperlichen wie psycho-sozialen Einschränkungen zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben verhelfen
NEUWIED – Die „Reinhold und Liesel Stiftung“ will Kindern und Jugendlichen mit körperlichen wie psycho-sozialen Einschränkungen zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben verhelfen – Professor Dr. Rüdiger Heinrich Jung und Dipl.-Betriebswirt Martin Jung führen die Stiftungsgeschäfte
Die soziale „Stiftung Reinhold- und Liesel Jung“ ist als rechtsfähige Stiftung vom Neuwieder Bürger, Professor Dr. Rüdiger Heinrich Jung und seinem Neffen, dem Dipl.-Betriebswirt Martin Jung, vor zweieinhalb Jahren gegründet und von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion entsprechend genehmigt worden.
Sie hat sich die Aufgabe gestellt, solchen Kindern und Jugendlichen bei ihrer weiteren Entwicklung unterstützend behilflich zu sein, die aufgrund körperlicher und oder psychosozialen Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben benachteiligt sind. Hierzu haben Dr. Rüdiger Heinrich sowie Martin Jung konkrete Vorstellungen entwickelt, wie dies am besten geschehen könnte.
Die Stiftungsgründer wollen mit ihren Aktivitäten jeweils zwei Seiten einander näher bringen. Auf der einen Seite sind es die in Frage kommende beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen und andererseits die integrationsfördernden monetären Spender und Spenderinnen, die insbesondere junge Menschen in den Bereichen des Sports sowie der handwerklich, naturnahen und künstlerischen Projekte individuell unterstützen wollen, an denen die Betroffenen gerne teilnehmen würden. Hierzu stellt Dr. Rüdiger Jung fest, dass die Teilnahme an Aktivitäten eines Sportvereins oder an kommunalen bzw. gemeinnützigen Projekten das Interesse von Heranwachsenden finden könnte, die aufgrund ihrer familiären Situation oder individueller psycho-sozialer bzw. körperlicher Einschränkungen benachteiligt sind, jedoch unbedingt gefördert werden sollten.
Ganz im Sinne seiner verstorbenen Eltern initiierte nun Dr. Jung und sein Partner Martin Jung die Weiterentwicklung eines sozialen Projektes, wobei die Teilnahme solcher jungen Menschen an diesem Projekt unbedingt zu befürworten ist, die ihr Interesse an einer engagierten Gemeinschaft und an einer lebendigen Integration erkennbar machen und gerne an oder in einem entsprechenden Projekt mitwirken möchten.
Wie Rüdiger und Martin Jung übereinstimmend feststellen, ergeben sich zum Beispiel reale Förderungsaspekte dann, wenn Kinder und Jugendliche in einem Sportverein entsprechende Aktivitäten gleich welcher Art betreiben möchten, hierfür jedoch die entsprechenden Gelder oder Beiträge fehlen. Dabei sind Projekte handwerklicher, naturnaher und künstlerischer Art ebenso unterstützungsbedürftig wie mögliche weitergehende berufliche Ambitionen.
Hierzu sind in einem entsprechenden Informationsblatt konkrete Beispiele für denkbare Förderungen angegeben. Dabei wird die Übernahme von Mitgliedsbeiträgen in einem Sportverein, die Bezahlung von Arbeitskleidung und Hilfsmitteln bei einem handwerklichen Projekt sowie die finanzielle und organisatorische Unterstützung von inklusiven Projekten im Bereich der Bildenden Kunst oder auch die Förderung der Qualifizierung von Übungsleitern und Übungsleiterinnen für inklusive Projekte im Sport detailliert geregelt.
Bei all dem wollen Rüdiger und Martin Jung mit ihrer Stiftung bzw. bei weiteren Fördermaßnahmen immer mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie mit Maßnahmen der Behindertenhilfe kooperieren, um die zur Verfügung stehenden Gelder persönlichkeits- und sachgerecht zu verwenden.
Beide Initiatoren weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Förderung durch diese beispielhafte Stiftung sich gründet auf ein wahrnehmend-unterstützendes Verständnis vom Menschen sowie auf eine einfühlende Menschlichkeit.
„Das, was einst Albert Schweitzer mit voller Überzeugung und überragender Menschlichkeit sagte, das wollen auch Martin und ich mit voller Überzeugung weitergeben: „Geistige Macht haben wir nur, wenn die Menschen uns anmerken, dass wir nicht kalt, nach ein für allemal festgelegten Prinzipien entscheiden, sondern in jedem einzelnen Fall unbedingt persönlichkeitsgerecht und somit um eine höchst individuelle Humanität bemüht sind“, betonte der ehemalige Hochschulprofessor (Koblenz, Remagen), der in seinem Buch „Besinnt euch“, ein Plädoyer für das Menschliche hält, das er im „Vertrauen auf die Liebe, den leuchtendsten Stern im Reich der Werte“ geschrieben hat.
Beide Stifter können bereits über positive Erlebnisse berichten: So war die Geschäftsleitung der Informa gGmbH bereit, zwei Jugendlichen, die in einer Jugendhilfeeinrichtung wohnen, die Mitwirkung an zwei Projekten zu ermöglichen. Einer hatte Anteil am Bau eines Lehmziegel-Backes und ein zweiter war beteiligt beim Anlegen einer Wildblumenwiese- und eines Nutzgartens auf dem Informa-Firmengelände. Dabei sind die beiden Jugendlichen inzwischen gegen Bezahlung übernommen worden. Für die Ausstattung der jungen Männer hat die Stiftung in entscheidender Weise gesorgt.
Inzwischen darf sich die „Reinhold und Liesel-Jung-Stiftung“ über weitergehende Projekte, wie zum Beispiel die temporäre Einbindung von Jugendlichen in Arbeitsvorhaben, unbedingt freuen. Wie von Dr. Rüdiger H. Jung zu erfahren ist, verdankt die Stiftung ihre bisherigen Zuwendungen nicht zuletzt den Spenden einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern, die zum wiederholten Mal etwas von ihrem Ersparten zur Verfügung gestellt haben. „Mit dieser Vielzahl von Vertrauensbewiesen geht die Stiftung dankbar und beflügelt in das zweite Jahr ihres Bestehens“, gaben Rüdiger und Martin Jung gerne und mit Optimismus zum Ausdruck und würden sich natürlich darüber freuen, wenn weitere wohlwollende Menschen ihre jeweiligen Spenden der gewiss einmaligen Stiftung zur Verfügung stellen würden. Gerne nehmen die Stifter auch zur Kenntnis, dass sowohl die beiden Geschäftsführer Kerstin Comes und Marcel Daniel als auch der Betriebsleiter Markus Pilarek dieses von der Stiftung initiierte Projekt unbedingt fördern und entsprechend begleiten. Text und Fotos: Jürgen Grab, Neuwied
Foto: Phil hat bei Informa persönlichkeitsgerechte Tätigkeiten gefunden