Die medizinische Versorgung auf dem Land stärken

BERLIN – „Die medizinische Versorgung auf dem Land stärken!“ MdB Erwin Rüddel für KBV-Modell mit neuer Honorarverteilung –

Erwin Rüddel, der seine Fraktion im Gesundheitsausschuss des Parlaments vertritt, hat das neue Modell der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) begrüßt, durch das die Landärzte künftig auf eine bessere Vergütung für ihre Tätigkeiten hoffen können. „Mit Blick auf eine dauerhaft gute und wohnortnahe medizinische Versorgung gerade in unserer ländlichen Region kann ich das neue Konzept der KBV nur nachdrücklich unterstützen“, erklärte der Abgeordnete. Die Honorare der rund 60.000 deutschen Hausärzte sollen neu verteilt werden. Das sieht ein Konzept der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vor. Gewinner der Neuordnung wären vorläufigen Rechnungen zufolge die Landärzte und Hausärzte, die den größten Teil ihrer Zeit für typische hausärztliche Tätigkeiten verwenden. Dazu zählt die Kassenärztliche Bundesvereinigung unter anderem Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik, Rehabilitation, Notfallversorgung, Hausbesuche, EKG, Blutdruckmessungen und Ultraschalluntersuchungen. Zudem gehören die Betreuung von chronisch Kranken, alten Menschen, Sterbenden und Menschen mit mehreren Krankheiten zu den klassischen Aufgaben des Landarztes. Wird die Honorarform umgesetzt, könnten die Ärzte auf dem Land ihre Einkünfte verbessern. Bei der Verteilung von Honorar sollten nach Rüddels Worten auch bestimmte Tätigkeiten künftig besser honoriert werden; dazu zählt der heimische Gesundheitspolitiker insbesondere ärztliche Gespräche mit den Patienten, für die es eine eigene Vergütung geben sollte. Ferner plädiert Rüddel für eine Aufwertung bei der Mitbetreuung von Krebspatienten, der Altersmedizin (Geriatrie) und der Palliativmedizin sowie für Zuschläge bei Hausbesuchen und Besuchen des Hausarztes bei sterbenden Patienten im Krankenhaus, auf der Palliativ-Station oder im Hospiz.

Ergänzend wies Rüddel darauf hin, dass er sich in Berlin erfolgreich dafür eingesetzt habe, dass Apotheken die Nacht- und Wochenenddienste künftig besser honoriert bekommen. „Die Vergütung für die Tätigkeit im Sonn- und Feiertags- sowie im Nacht- und Notdienst muss angemessen sein“, erläuterte der heimische Bundestagsabgeordnete. „Das ist mir nicht zuletzt mit Blick auf die Menschen in meinem ländlich strukturierten Wahlkreis sehr wichtig.“ Jüngste Meldungen in der Presse, wonach in Deutschland jede Woche sechs Apotheken schließen, bereiten dem Abgeordneten deshalb besondere Sorgen. „Wir benötigen Apotheken vor Ort mit ihrem breiten Leistungsspektrum, die eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln garantieren. Wenn immer mehr Betriebe in ihrer Existenz gefährdet werden, können wir das gerade in ländlich strukturierten Regionen nicht tatenlos hinnehmen“, betonte der Christdemokrat. Schließlich sprach sich Rüddel auch entschieden für eine Finanzierung der Krankenhäuser aus, „bei dem die ländlichen Kliniken nicht unter die Räder kommen dürfen“. Er fügte hinzu: „Dazu bedarf es allerdings auch einer anderen Haltung der Bundesländer. Gerade Rheinland-Pfalz gehörte während der Amtszeit von Frau Dreyer leider zu den Ländern, die sich zunehmend aus ihrer Verantwortung für die Krankenhaus-Investitionen herausgemogelt haben.“ Rüddel verwies dazu auf die jüngste Finanzspritze des Bundes in Höhe von knapp 300 Millionen Euro für die Krankenhäuser: „Während der Bund solidarisch handelt, schleichen sich die Länder seit Jahren aus der Verantwortung. Das gilt leider in besonderer Weise auch für die Landesregierung in Mainz. Wenn die Länder ihren Verpflichtungen nachkommen und angemessen für die notwendigen Investitionen in den Krankenhäusern aufkommen würden, könnte mit dem Geld der Versicherten aber eine bessere Versorgung der Patienten und eine bessere Bezahlung des Personals erreicht werden“, sagte Rüddel weiter.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft habe die Investitionen der Länder erst kürzlich als „absolut unzureichend“ bezeichnet, und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen werde noch deutlicher: „Die Bundeländer schleichen sich aus ihrer Verantwortung für die Krankenhäuser. Wenn das so weitergeht, zahlen die Länder 2021 keinen Cent mehr für die Krankenhäuser und bürden damit ihre Finanzierungsverpflichtung vollständig den Beitragszahlern auf“, heißt es seitens der Krankenkassen. „Generell bin ich in der Gesundheitspolitik gegen ein ‚Gießkannen-Prinzip‘. Wir brauchen stattdessen finanzielle Mittel zielgerichtet dort, wo sie der guten Versorgung der Versicherten direkt und nachprüfbar zugute kommen. Das gilt für die Ärztehonorare, für die Vergütung der Apotheken und für die Finanzierung der Krankenhäuser. Und das gilt wiederum vor allem mit Blick auf den ländlichen Raum“, bekräftigte Erwin Rüddel.

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