„Die Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung ist ein zentraler Schlüssel für eine gute und erfolgreiche Eingliederung in die Gesellschaft“.

MAINZ – Kompetenzen erfassen, Chancen nutzen – „Die Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung ist ein zentraler Schlüssel für eine gute und erfolgreiche Eingliederung in unsere Gesellschaft. Um den Prozess einer Arbeitsaufnahme möglichst früh anzustoßen, setzt unser gemeinsames Projekt bereits in den Aufnahmeeinrichtungen an“, so Arbeitsministerin Bätzing-Lichtenthäler, Integrationsministerin Irene Alt und die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, in einem ersten Zwischenfazit zum Projekt „Kompetenzen erfassen, Chancen nutzen“.

Das Projekt des rheinland-pfälzischen Arbeitsministeriums, des Integrationsministeriums und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit läuft seit drei Monaten in der Erstaufnahmeeinrichtung in Trier und seit Mitte August in der Erstaufnahmeeinrichtung Ingelheim. An den zweimal wöchentlich stattfindenden Informationsveranstaltungen zum deutschen Arbeitsmarkt haben (Stand: 11. September) bereits mehr als 1.200 Flüchtlinge teilgenommen. Rund 360 Personen haben ihre Kompetenzen erfassen lassen. Die meisten von ihnen sind Männer zwischen 16 und 45 Jahren. Die angegebenen Berufe sind sehr vielfältig. 85 der bisher erfassten Personen, haben ein Studium in ihrem Heimatland absolviert.

„Es kommen viele Menschen zu uns, die so schnell wie möglich arbeiten wollen. Dies ist eine große Chance für die rheinland-pfälzischen Unternehmen, denn wir brauchen Fachkräfte. Das Projekt zur Kompetenzerfassung von Flüchtlingen kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Flüchtlinge möglichst frühzeitig und passgenau auf eine Integration in den Arbeitsmarkt vorzubereiten“, so Ministerin Bätzing-Lichtenthäler. Integrationsministerin Alt ergänzte: „Ich bin sehr froh, dass wir bei Bedarf notwendige Sprachmittlerdienste finanziell unterstützen. Denn die Erfassung der Schul- und Berufsabschlüsse soll nicht daran scheitern, dass Asylsuchende aufgrund noch bestehender Verständigungsschwierigkeiten nicht an dem Projekt teilnehmen können.“

Sobald im Anschluss an die Informationsveranstaltung die persönlichen Daten sowie die schulische und berufliche Qualifikation festgehalten sind, haben Asylbewerberinnen und -bewerber die Möglichkeit, individuelle Beratungsgespräche mit den Vermittlungsfachkräften der Agenturen für Arbeit zu führen. Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit erklärt: „Dabei geht es um ein Abgleichen der beruflichen Kompetenzen mit den Anforderungen des regionalen Arbeitsmarktes. Danach werden die nötigen Schritte in die Wege geleitet, um eine frühzeitige Arbeitsaufnahme zu ermöglichen. Dazu gehört auch, neben dem Spracherwerb, bei Bedarf das Anerkennungsverfahren für ausländische Abschlüsse schnellstmöglich anzugehen.“

Das Arbeitsministerium unterstützt das Projekt „Kompetenzen erfassen, Chancen nutzen“ mit rund 500.000 Euro pro Jahr. Neben den Erstaufnahmeeinrichtungen in Trier und Ingelheim ist eine Ausweitung des Projektes auch für die neuen Einrichtungen in Kusel und Hermeskeil vorgesehen. Die Arbeitsagentur stellt zurzeit zusätzlich eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter pro Einrichtung zur Verfügung. Dolmetscher und Sprachkurse finanziert das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen. Durchgeführt wird das Projekt in Trier vom Caritasverband Trier e.V. sowie vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trabach gGmbH. In Ingelheim hat der Caritasverband Mainz e.V. den Zuschlag für das Projekt erhalten.

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