Die Eisheiligen dürfen sich der Gärtner zuliebe ruhig verabschieden

OBERLAHR – Die Eisheiligen bereiten so manchem Gärtner das „grüne“ Leben schwer –

Wenn ich aus dem Fernster schaue, könnte ich als Garten- und Balkonbesitzer heulen. Ich frag mich, wie es das Wetter einrichtet, so pünktlich auf die Eisheiligen zu kommen. Da können die Wetterfrösche vor der Kamera viel erklären, von Hochs und Tiefs und Kaltluft aus dem Norden. Es ist doch schon seltsam, fast wie Hexerei, wenn die Kälte fast auf den Tag genau sich nach den Eisheiligen richtet. Der Gärtner tut gut daran, es auch zu tun. Es juckt doch in den Fingern, die Dahlienknollen und die längst schon gekauften Sommerblumen, die vorsichtshalber noch im Haus gehalten werden, einzupflanzen. Die vergangenen Tage war bei schönstem Sonnenschein in der Gärtnerei eine Menge los. Ein gewaltiges Angebot zwischen dem man sich schlecht entscheiden konnte. Und nun Hagelschauer und einstellige Temperaturen. Die Frage? Wird es nun noch frieren wird oder nicht? Leider verspäten sich die Heiligen heutzutage auch schon mal. Also hören wir, wenn es noch nicht gefroren hat, auch nach den Eisheiligen, noch den Wetterbericht“. Langjährige Wetterbeobachtungen zeigen jedoch, dass ein Temperatursturz häufig erst um den 20.Mai auftritt. Und dann der Bauernkalender mit den jahrhunderte alten Weisheiten. Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert. Pankraz hält den Nackensteif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif. Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein. Vor Servaz kein Sommer, nach Servaz kein Frost. Nach Servaz findet der Frost keinen Platz. Nach Servaz kommt kein Frost mehr her, der dem Rebstock gefährlich wär. Servatius‘ Hund der Ostwind ist, hat manches Blümlein totgeküßt. Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost. Aber was soll man von all den gut gemeinten Ratschlägen halten? Meine Mittagsblümchen die letzte Woche im Treibhaus noch supertoll aussahen hat der Hagel vor einer Stunde total zerfetzt. Die Blüten vom Apfelbaum gefegt und so manches zarte Pflänzchen dahingerafft. Nur der Wiese scheint das zu gefallen, die ist grün wie nie und wächst und wächst. Ob der Mai kalt und nass, dann dem Bauern füllt Scheun und Fass, ist ihnen ja zu wünschen. Und ob Mairegen Segen bringt ist mir momentan auch egal. Über das lange Wochenende, das bevor steht, hätte ich lieber Sonnenschein. Da macht das Gartenleben und der Spaziergang in die  Natur wesentlich mehr Spaß. (mabe)

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