Die Digitalisierung ändert alles

REGION – Kommunen in digitalen Zeiten – Die Digitalisierung ändert alles. Die meisten Arbeitsplätze in den Kommunen werden wir in wenigen Jahren kaum noch wiedererkennen. In den Rathäusern und Bürgerämtern, aber auch für Beschäftigte in der Haustechnik und die Mitarbeiter/innen der Bauhöfe ändern sich die Anforderungen rasant. Die Technik führe zu völlig neuen Anforderungsprofilen. Die Beschäftigten werden gläsern. Leider würden aber auch viele Arbeitsplätze durch die technische Entwicklung überflüssig gemacht.

Der ver.di-Landesfachbereich Gemeinden (Rheinland-Pfalz-Saarland) wird sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit den Digitalisierungsfolgen für die Beschäftigten auseinandersetzen. Es bedürfe ausreichender Fortbildungsangebote, aber auch rechtlicher Klärungen bspw. wie weit die Mitbestimmung der örtlichen Personalräte tatsächlich gehe. „Die Einführungen neuer Techniken bedürfen des permanenten Gespräches zwischen Personalräten und Arbeitgebern“, erklärt ver.di Landesfachbereichsleiter Volker Euskirchen. „Neue Techniken dürfen nicht als Argument genutzt werden, um Arbeitsschutzvorschriften (Mindestruhezeit) auszuhöhlen.“ Der Beschäftigtendatenschutz bekomme völlig neue Aufgaben. Die Dimension der Veränderung auf die Arbeitsplätze sein noch nicht ansatzweise erfasst. „Es ist unter anderem die Frage zu klären wer letztlich die Kontrolleure kontrolliert“, sagt Euskirchen. Die Möglichkeiten der elektronischen Systeme würden nur noch von wenigen Fachleuten überschaut. Das Problem sei zunehmend.

„Daher legen wir in diesem Jahr unsere volle Aufmerksamkeit auf die digitalen Fragen. Denn Datenschutz ist insbesondere auch Beschäftigtenschutz“, betont Euskirchen. „Nicht umsonst steht unsere Konferenz im November unter dem Titel: Kommunen in digitalen Zeiten. Wir wollen die Auswirkungen der Digitalisierung für die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten gestalten. Wir setzen uns dafür ein, dass die bestehenden Spielregeln eingehalten – und für neue Arbeitsformen der digitalen Welt weiterentwickelt werden“, führt der Gewerkschafter weiter aus.

Ver.di erwarte von der rheinland-pfälzischen Landesregierung, dass diese bei der angekündigten Überarbeitung des Landespersonalvertretungsgesetzes auch die Möglichkeiten und veränderten Perspektiven durch die Digitalisierung im Blick behält.

Beitrag teilen