Die besten BUGA – Gärtner in Koblenz feierlich geehrt

Zum krönenden Abschluss der Bundesgartenschau Koblenz am 16. Oktober 2011 haben das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Zentralverband Gartenbau e.V. die höchsten Auszeichnungen an Gärtner, Ausstellergemeinschaften und Unternehmen verliehen, die für die Teilnehmer der gärtnerischen Wettbewerbe zu erringen waren. Auch an diesem letzten Tag zeigte sich die überaus erfolgreiche BUGA Koblenz 2011 von ihrer sonnigsten Seite, zur Freude der 48 Gärtner und Gärtnerinnen, die hier die begehrten Staatsehrenpreise und die Ehrenpreise des ZVG entgegennehmen konnten. Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft moderierte die Veranstaltung, die die DBG im festlich geschmückten Kaisersaal des Kurfürstlichen Schlosses von Koblenz ausgerichtet hatte.
Die Besten der Besten saßen auf der Bühne – vor einem prachtvollen Blütenvorhang, und einer Großleinwand, auf der noch einmal die blumigen Highlights der gärtnerischen Wettbewerbe zu sehen waren. „185 Tage liegen hinter uns, – heute, bei Kaiserwetter passend zum Kaisersaal dieses Kurfürstlichen Schlosses kommt ein Gefühl zwischen Freude und Sentimentalität auf“, meinte Jochen Sandner zur Begrüßung der zahlreichen Gäste: unter ihnen der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser, der Hausherr von Schloss und Stadt, Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, die Präsidenten aller großen Bundesverbände: den ZVG Präsidenten Heinz Herker, den stellvertretenden Präsidenten des ZVG, Andreas Lohff, den Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der DBG, Karl-Heinz Plum, und die Kollegen der Landesverbände. Jochen Sandner unterstrich bei der Begrüßung noch einmal die stete Unterstützung der BUGA durch die Vertreter des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten und begrüßte Dr. Karl Schockert und Klaus Gerstenberger. Natürlich auch Hanspeter Faas, an seinem letzten Tag als aktiver BUGA-Geschäftsführer, und Heiner Baumgarten, der diese Aufgabe auf der nächsten internationalen Gartenschau in Hamburg übernehmen wird. Er hieß auch zahlreiche Familienangehörige und Betriebsmitarbeiter der Gärtner aus ganz Deutschland herzlich willkommen, die die Preisträger zu diesem Ereignis begleitet hatten.
Als erster dankte Karl-Heinz Plum als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und im Namen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der BUGA Koblenz GmbH. „Wir können die BUGA Koblenz als hervorragende Plattform für die Akquisition weiterer BUGA-Städte nutzen. Die Zusammenarbeit unserer Gärtner mit Dienstleistern und städtischen Behörden verlief hier optimal und es hat überdies viel Spaß gemacht. Den größten Anteil am Erfolg haben die Koblenzer selbst geleistet, sie sind mit ihrer Stadt im wahrsten Sinne aufgeblüht“. Plum bedankte sich auch bei Dr. Eberhard Schulte-Wissermann, dem vormaligen OB von Koblenz, mit dem er ein stückweit des jahrelangen Wegs zu dieser BUGA gemeinsam gehen konnte, und der für ein hervorragendes Umfeld gesorgt hatte, in dem die BUGA wachsen konnte. „Denn ohne Grün ist alles Grau“, das hätte auch diese BUGA Stadt beispielhaft bewiesen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Professor Dr. Hofman-Göttig, blickte in seinem Grußwort noch einmal voll Freude zurück: „aus der anfänglichen Skepsis gegen das Großvorhaben ist reine Freude, ja Euphorie und ein besonders gastfreundliches Klima bei uns entstanden – 1-2 Koblenzer gibt es vielleicht noch, die diese BUGA nicht gesehen haben, aber die können ja heute noch ihren Geburtsfehler wett machen“, scherzte er. „Das hat viel mit ihrem Handwerk zu tun, wandte er sich an die Aussteller. Sie alle haben ihren Anteil daran, dass wir uns an Pracht und Vielfalt der Pflanzen, den phantastischen Landschaftsparkeindrücken erfreuen konnten. Es war ein einziger Genuss. Machen Sie weiter so – in welcher Stadt auch immer“.
Nach unterhaltsamen A-Capella-Gesang, in dem „Die Tonträger“ Beet und Grün aufs Korn nahmen, sprach Heinz Herker, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e. V. an „seine“ Gärtner: Sie hätten sich in außergewöhnlicher Weise und mit größtem Engagement in Koblenz eingesetzt. „Mehr kann man eigentlich für seinen Berufsstand nicht tun, sie sind die besten Botschafter der Grünen Branche. Dank ihres hoch professionellen Einsatzes haben wir eine erhöhte Nachfrage von BUGA-interessierten Städten. Wir sind mit der DBG auf gutem Weg und ja schon seit 1951 erfolgreich“, meinte Herker an die Adresse der Preisträger. „Entscheidend ist: Ihre Arbeit ist nachhaltig. Eine Fußballweltmeisterschaft, viele Open-Air Festivals vergehen, aber Gärtner schaffen nach einer Bundesgartenschau Grünflächen, sie sichern Freiraum für Generationen. Nutzen Sie die BUGA Beteiligung und die Preise für ihr Unternehmen, um damit zu werben,“ forderte er seine Berufskollegen auf. „Herzlichen Dank allen, die am Wettbewerb teilgenommen haben, hoffentlich sind sie auch bei der iga wieder dabei.“
Den folgenden Redner, den Parlamentarischen Staatssekretär Peter Bleser im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) kündigte Jochen Sandner mit den Worten an: „Als gelernter Landwirt sind Sie dem Gartenbau nicht allzu weit entfernt, man merkte ihnen auf Koblenzer Veranstaltungen an, – hier redet jemand, der uns kennt, der unsere Gartenbaubranche kennt. Wir verdanken ihnen den i-Punkt Grün und würden uns freuen, wenn wir die gute Zusammenarbeit auch in Hamburg fortführen könnten.“ Peter Bleser überbrachte herzlichste Grüße von Frau Minister Ulrike Höfken. Sie sei den 45 Ausstellern sehr verbunden, die sie durch eine Auszeichnung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten ehren möchte. „Die Fachjury hatte es nicht leicht, die Preisträger aus 16 Kategorien des gärtnerischen Wettbewerbs zu ermitteln.“ Der Parlamentarische Staatssekretär wiederholte noch einmal, das der Staatsehrenpreis aus den Punktegewinnen über die gesamte Laufzeit einer BUGA innerhalb einer Klasse ermittelt und den Besten der Besten verliehen wird. „Besonderes Können, Engagement und Schaffenskraft kamen von ihnen, Millionen Besucher sind begeistert von dem, was sie geleistet haben. Eine BUGA ist kein Museum, sie zeigt lebende Objekte in großer Vielfalt, man sieht nie zweimal dasselbe, davon konnte ich mich bei vier offiziellen und zwei privaten Besuchen „inkognito“ immer wieder überzeugen.“ Die BUGA sei auch nicht so vergänglich, wie die gezeigten Pflanzen, da sie mitten in der Stadt angelegt wäre, könnten viele Menschen ihre Nachwirkung erleben. Die großartige Leistung der BUGA Gärtner wird nach seiner Meinung viele Besucher überzeugen, sich mit Gartenbau und Grüngestaltung zu befassen, Profiideen und Anregungen im privaten Bereich zu umzusetzen. „Ihre großartige Leistung, die Bereitschaft die gesamte Branche mit Leidenschaft und Ehrgeiz zu repräsentieren, dieses überdurchschnittliche, ja gigantische Schaffen muss eine besondere Würdigung erfahren – und sollte zugleich ein Anreiz für Jugendliche sein, sich ein Tätigkeitsfeld in der Grünen Branche zu suchen.“
Peter Bleser wünschte allen Anwesenden weiterhin gutes Gelingen, viel Erfolg und gute Geschäfte und endete mit dem Bekenntnis: „auf der nächsten BUGA bin ich wieder dabei“. Rainer Berger, Ausstellungsbevollmächtigter der DBG auf der BUGA Koblenz 2011, der im Folgenden die Preisvergabe moderierte, war es ein besonderes Anliegen, den 185 Teilnehmern des gärtnerischen Wettbewerbs und auf der anderen Seite seinem tollen Team zu danken, das mit guter Laune und steter Freundlichkeit auf Wünsche von allen Seiten eingegangen sei. Stellvertretend für die Mitwirkenden seines Ausstellungsbüros holte er Marion Poetzsch und Lisa Bürger auf die Bühne, die zur Preisvergabe assistierten. Rainer Berger sprach noch einmal allen Gärtnern und Preisträgern seinen herzlichen Dank und Glückwunsch aus. In einer feierlichen Lesung wurden die einzelnen Preisträger nun vorgestellt und gewürdigt. Die Verleihung der Staatsehrenpreise im Kaisersaal des Kurfürstlichen Schlosses erfolgte nun durch Peter Bleser. Staatsehrenpreise wurden in 16 Kategorien vergeben: unter anderem für die besten Leistungen im Bereich Frühjahrsblüher und Sommerblumen im Freilandwettbewerb und für die Leistungen in den Bereichen Grabbepflanzung, Neuheiten, Grünpflanzen, Topfpflanzen, Schnittblumen, Stauden, Gehölze, Obst, Gemüse, der Floristik bis zur Standgestaltung.
Für den Bereich „Anwendungsbezogene Besucherinformation mit Pflanzen und Blumen im Hallenschauwettbewerb“ vergab Heinz Herker, Präsident des ZVG den Großen Ehrenpreis des Zentralverbandes Gartenbau e.V. in Gold, Silber und Bronze. Nach den Preisverleihungen hatte der Geschäftsführer der kommenden Gartenschau ein interessiertes Auditorium: Heiner Baumgarten, der die internationale Gartenschau in Hamburg 2013 leitet, meinte: „Ich kann Mut und Ansporn aus den Erfolgen der BUGA Koblenz mitnehmen.“ In Hamburg wird sich die Gartenschau sehr viel weiter entwickeln – wenn 40 Jahre nach der letzten IGA auf der größten bewohnten Flussinsel der Welt, in Wilhelmsburg eine neue iga entstehen wird. Hier geht es nicht nur um Stadtentwicklung. Es geht um die Darstellung der Region, schließlich liegt Hamburg zwischen großen Kulturlandschaften, dort, wo die Pflanzenproduktion zuhause ist. Doch auch das Motto: „In 80 Gärten um die Welt“ soll gelebt werden. „Sie sind die Garanten, das unsere iga zu einem Erfolg wird“, wandte er sich an die Adresse der Gärtner. Er hofft viele der Anwesenden in 18 Monaten in Hamburg begrüßen zu können, und wünscht allen Beteiligten schon jetzt einen ähnlich glücklichen Verlauf, was das Wetter angeht. „Die BUGA Koblenz 2011 war nicht nur ein Event, sondern ein Erlebnis, das trägt,“ schloss er seine Ausführungen.
Eine Gartenschau ist eine Institution, die immer älter wird, sich aber derzeit rasant nach vorn entwickelt, meinte Jochen Sandner. Eine besondere menschliche Institution ist das Grafiker Duo Bärbel und Reiner Haebler aus Karlsruhe, die seit 44 Jahren BUGA’s und IGA’s begleiten. Als DBG Ausstellungsgrafiker haben beide über Jahrzehnte für gleichbleibend gute Qualität von tausenden von Pflanzenetiketten und Tafeln für Informationsbeiträge gesorgt. Nun wird es Zeit für das Privatleben – für Gobelins und Altsaxophon. Mit einem Blumenstrauß und einer Grafik von Stephan Lechner, DBG Objektleitung, wurde ihnen gedankt und stehend applaudiert. Rainer Berger hatte auch blumigen Dank für die Honoratioren der Stadt, der Ministerien und den Geschäftsführer der BUGA Koblenz 2011, Hanspeter Faas binden lassen. Und erwähnte zum Abschluss noch einmal alle Aussteller, Floristen, Preisrichter, die es nicht immer einfach hatten, er dankte Berthold Stückle, Leitung Objektmanagement, den Damen und Herren im auskunftsbereiten Sekretariat, dem Protokollchef Werner Hinrichs, dem Standgestalter Hans Werner Roth, der große Mühe hatte, alle Pflanzen vor dem Frost zu transportieren, den städtischen Institutionen – stellvertretend Rüdiger Dittmar vom Grünflächenamt, mit dem Modelle entwickelt worden sind, wie Flächen weiterbespielt werden können. Er dankte den Bereichsplanern, mit denen die Kleinode der Mustergärten entwickelt und gepflegt wurden, den Medienpartnern, den Sponsoren, den ehrenamtlichen Mitarbeitern und den Freunden und Förderern der BUGA Koblenz 2011. Und noch einmal seinem Team: Sandra Blume, Patrik Mertes, Silvio Havemann und Friedemann Haug, seinen Hallenmeistern. Mit „ Smile“, dem Song, mit dem Charlie Chaplin schon sein Publikum bezauberte, klang der Festakt im Kurfürstlichen Schloss aus. Die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) veröffentlicht die Preisträgerliste auf ihrer Website: www.bundesgartenschau.de. Unter der Rubrik Service/ Aussteller stehen Fotos aller Staatsehrenpreisträger und ZVG Preisträger zum Download bereit.