Der Westerwald mutiert zu trauriger Berühmtheit

FLUTERSCHEN – Der Westerwald mutiert zu trauriger Berühmtheit –

Die Weltpresse berichtet seit Tagen. Im Mühlviertel im benachbarten Alpenland weiß mancher zwar nicht wo der Westerwald liegt, aber man verfolgt gespannt die Horrorgeschichten aus Fluterschen. Vor dem Haus Nr.: 8 in der Talstraße wird nach wie vor gefilmt und berichtet, obwohl hier scheinbar niemand mehr wohnt. Nachdem im August letzten Jahres der Hausherr den Jogginganzug mit der Anstaltskleidung der Koblenzer JVA getauscht hat, ist die 18jahrige Tochter in Obhut des Jugendamtes genommen, die siebenfache Mutter mit der Familie weggezogen. Die Ehefrau des Horrorvaters, die letzte Woche  noch mit ihren zwei Jungs dort zu leben schien, hat die Flucht vor dem Presserummel ergriffen.

Die Flucht ergreifen würden die Mitarbeiter des Kreisjugendamtes in Altenkirchen am liebsten auch. Dort ist an geregeltes Arbeiten nicht zu denken. Pressevertreter von Bildzeitung bis Generalanzeiger xyz klopfen oder klingeln an. Das Foto des Kreishauses in Altenkirchen geht um die Welt. Der Amtsleiter Greb berichtet in einem Gespräch mit den Medien, er habe Ende der Neunziger Jahre einen Vorfall in der betroffenen Familie bearbeitet. Damals waren die Zwillinge im Alter von 15 nach einer angeblichen Prügelattacke des Stiefvaters weggelaufen und bei Verwandten untergekommen. Die Kinder wurden im Krankenhaus untersucht, wo man aber nichts Verdächtiges feststellte.

Die Kinder wollten dann freiwillig wieder zu den Eltern, nachdem sie zu Protokoll gaben, das es doch nicht so gewesen sei, wie ursprünglich erzählt hatten. Damals lebte die Familie in Heckerfeld, einer Straße zwischen Burglahr und Peterslahr an der Wied. Einige Burglahrer erinnern sich. Die Zwillinge der Familie seien in Horhausen zur Schule gegangen und manche kannten die Jüngsten aus Grundschule und Schulbus. Auf die Familie angesprochen witzelte ein ehemaliger Nachbar. Meine Kinder und deine Kinder verprügeln unsere Kinder. Stimmt nicht ganz, den Detlef S hatte keine Kinder bevor er die vier Jahre ältere und dreifache Mutter ehelichte. Die drei Kinder, die dann während der Ehe dazukamen schienen es nicht immer leicht zu haben. Wie das in einer Familie mit vielen Kindern ist, war die Geräuschkulisse im und um das Haus oft höher, als die Nachbarn vertragen konnten. Ein Mann am Stehtisch auf dem Burglahrer Prinzentreffen, wo das Thema auch Gespräch war, meinte, die Familie hätte nicht lange da gewohnt. Sie gehöre wahrscheinlich zu den Familien, die nie lange irgendwo wohnen. Das dürfte sicher der Grund gewesen sein, warum sich die Familie in Fluterschen ein Haus gekauft habe. Ein recht hübsches Haus, in einer ruhigen Straße. Jetzt allerdings wird es wohl erst mal leer bleiben, Wer will schon nach all dem Rummel noch da wohnen? (mabe) Fotos: Becker

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