„Der Alte muss raus!“

KREIS ALTENKIRCHEN – Endspurt bei der Heizungskesseltauschkampagne „Der Alte muss raus!“ im Landkreis Altenkirchen –Bereits mehr als 160 Heizungskessel gefördert – Bundesförderung wurde Anfang des Jahres nochmals verbessert – Die gemeinsame Klimaschutzinitiative des Landkreises Altenkirchen und seiner Verbandsgemeinden zieht gemeinsam mit der Sanitär-Heizung-Klimatechnik-Innung Rhein-Westerwald ein positives Zwischenfazit zur Kesseltauschkampagne „Der Alte muss raus!“. Seit August letzten Jahres wurden im Rahmen der Kampagne im Landkreis Altenkirchen bereits mehr als 160 ineffiziente Heizungskessel, die 20 Jahre und älter sind, durch moderne, effiziente Wärmeerzeuger ausgetauscht. Bürger/innen können noch bis Ende Mai von attraktiven Zuschüssen „Made in AK“ profitieren.

Der Kesselbestand des Landkreises Altenkirchen ist alt, ineffizient und durch einen hohen Heizölanteil geprägt. Deshalb sind Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen im Bereich der Wärmeerzeugung überdurchschnittlich hoch. Dies ist ein Ergebnis des Klimaschutzkonzeptes und gleichzeitig die Motivation für die gemeinsame Klimaschutzinitiative und über 50 Kampagnenpartner, Bürger/innen durch attraktive Zuschüsse und Anreize jetzt zu einem Kesseltausch zu animieren. Aber auch aus wirtschaftlichen Aspekten lohnt es sich, bei entsprechendem Kesselalter, über eine Heizungsmodernisierung nachzudenken. „Denn moderne Heizungskessel, unabhängig vom Brennstoff, sind oft bis zu 30 Prozent effizienter als Heizkessel, die vor über 20 Jahre eingebaut wurden“, weiß Innungsobermeister Dirk Lichtenthäler das große Energieeinsparpotenzial zu verdeutlichen.

Infolge der 160 im Rahmen der Kesseltauschkampagne modernisierten Heizungssysteme ist eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen im beträchtlichen Umfang zu erwarten. „Wenn man eine 30 prozentige Energieeinsparung durch die verbesserte Effizienz der modernen Heizungssysteme annimmt, spart die Maßnahme rund 360 t Kohlenstoffdioxid pro Jahr ein. Dabei sind in dieser Kalkulation Verbesserungen des Emissionsfaktors durch den Umstieg auf klimafreundlichere Energieträger noch gar nicht eingerechnet“ so Klimaschutzmanager des Landkreises, Stefan Glässner.

Dagegen wurde der „Solarthermiebonus“ der Kesseltauschkampagne in den zurückliegenden Monaten erst zweimal beantragt. „Diese in dem Fall enttäuschende Zahl sei dadurch zu erklären, dass das wirtschaftliche Potential der ökologisch sinnvollsten Form der Wärmeerzeugung häufig unterschätzt werde. Auch sei der niedrige Ölpreis zurzeit ein Hemmnis für Investition in die Solarthermie“, so Klimaschutzmanager Stefan Glässner weiter.

Dabei sind die Fördermittel des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Solarthermie und andere erneuerbare Energie so hoch wie nie. Seit Jahresbeginn ist die Förderkulisse durch das neue Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) zudem nochmalig attraktiver geworden. Beim Umstieg von alten, ineffizienten Heizungskessel auf moderne Gas- oder Öl-Brennwert-Technik in Verbindung mit einer optimierten Einstellung kann ein Förderzuschuss bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragt werden. Die Fördersätze des KfW-Programms 430 sind auch hier von 10 auf 15 Prozent der förderfähigen Investitionskosten deutlich angehoben und damit noch interessanter geworden.

Klimaschutzmanager Stefan Glässner rät deshalb, trotz derzeit niedriger Energiepreise, jetzt in Energieeffizienz und regenerative Energien im eigenen Heizungskeller zu investieren. Denn wenn die Energiepreise wieder anziehen, womit die Internationale Energieagentur IEA in ihrem jüngsten Bericht ab 2017 wieder rechnet, ist es fraglich, ob die Förderkulisse des Bundes auf dem aktuellen Niveau gehalten wird. „Außerdem bestehen die einzigartigen Zuschüsse der Kesseltauschkampagne, die über die Kreisgrenzen hinaus für Aufsehen sorgt, nur noch bis Ende Mai diesen Jahres“, so Landrat Michael Lieber.

„Kesseltauschkampagne“: Heizungskessel, die älter als 20 Jahre und im Gebiet des Landkreises Altenkirchen installiert sind, können im Rahmen der Kesseltauschkampagne von einem regionalen „Kesseltauschbonus“ in Höhe von bis zu 500 Euro profitieren. Investitionen in eine solarthermische Heizungsunterstützung werden bei Beachtung der Teilnahmebedingungen mit einem „Solarthermiebonus“ ebenfalls in Höhe von bis zu 500 Euro gefördert. Voraussetzung für den Erhalt des „Kesseltausch- bzw. Solarthermiebonus“ ist, dass der beauftragte Heizungsinstallateur an der Kampagne teilnimmt und der neue Wärmeerzeuger von einem teilnehmenden Hersteller stammt. Eine rückwirkende Förderung bereits installierter Wärmeerzeuger ist nicht möglich. Als weiteren Anreiz erhalten Aktionsteilnehmerinnen und Aktionsteilnehmer die Möglichkeit, von rabattierten Brennstofflieferungen regionaler Energielieferanten zu profitieren.

Interessierte sollten sich auf der Homepage der Klimaschutzinitiative unter www.klimaschutz-ak.de ausführlich über die Kesseltauschkampagne informieren. Für individuelle Fragen stehen der Klimaschutzmanager des Landkreises, Stefan Glässner, Telefon: 02681- 813801, stefan.glaessner@kreis-ak.de und die teilnehmenden Heizungsinstallateure gerne zur Verfügung.

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