Chanticleer „Ein Orchester der Stimmen“

SIEGEN/ SAN FRANCISCO – Chanticleer „Ein Orchester der Stimmen“ gibt Benefizkonzert für Pro Fil – Am Mittwoch, den 06. Februar ab 19:30 Uhr findet eines der Konzerthighlights des Jahres 2019 in Siegen statt. Das weltbekannte Ensemble CHANTICLEER gastiert in der Haardter Kirche in Siegen-Weidenau. Auf Einladung des gemeinnützigen Kulturvereins „Merzi´s Musiklabor e.V.“ kommt das aus 12 Männern  bestehende Ensemble im Rahmen einer Europa-Tournee nach Siegen, wo es bereits vor einigen Jahren das Apollo-Theater füllte. Besonderheit ist diesmal allerdings, dass das aktuelle und  neue Konzertprogramm „Upon this Rock“ im Rahmen eines Benefizkonzertes zu Gunsten des Vereins „Pro-Fil – Hilfe für Kinder in Not e.V.“ stattfinden wird, und die Überschüsse für Schulprojekte von Kindern verwendet werden, die derzeit noch auch Mülldeponien oder als Straßenkinder in der philippinischen Millionenmetropole Cebu leben. Matthias Merzhäuser, Vorsitzender der beiden Vereine „Pro-Fil“ und „Musiklabor“ sagt dazu: „Seit vielen Jahren organisieren wir Benefizkonzerte um Kindern in Notlagen zu helfen. Nur kontinuierliche Schulbildung ermöglicht den Müll- und Straßenkindern einen Weg aus der Armut und zu selbstbestimmtem Leben.  Dass wir diesmal einen der besten Chöre der Welt dafür gewinnen konnten, unsere Sache zu unterstützen, ist sensationell.“ Regionaler Veranstalter ist der Gesangverein „Einigkeit“ Herzhausen, überregional präsentiert der Internationale Chorleiterverband (ICV) das Konzert von Chanticleer, einem auch in Fachkreisen höchstes Ansehen genießenden Ensembles. Karten sind erhältlich bei 57-Tickets, der Konzertkasse und allen Vorverkaufsstellen der Siegener Zeitung und im Internet unter   www.eventim.de

Das Vokalensemble Chanticleer ist bekannt für seine ausgezeichnete Musikalität und Klangschönheit verbunden mit grandioser Klarheit. Mit mehreren GRAMMY-Awards ausgezeichnet, ist das Ensemble international für seine übergangslose Mischung der zwölf Männerstimmen — vom Countertenor bis zum Bass — berühmt.

Die klangliche Homogenität der zwölf Sänger aus San Francisco hat sie auch international als „Orchestra of Voices“ bekannt gemacht. Chanticleer singt von Freude und der Ewigkeit, aber auch von Schmerz und Leid. Das Ensemble hat aufgrund seiner lebhaften Interpretation eines breitgefächerten Vokalmusik-Repertoires  –  von der Renaissance bis zum Jazz, von Gospelmusik bis zu ausgefallenen Werken zeitgenössischer Musik – ein beachtliches Renommee erlangt. Mit den Programmen “Psalm – Upon this Rock”, das mit sakralen Klängen umgeben ist und “Soldier”, das ein breites Repertoire verschiedenster Musikrichtungen umfasst, begibt sich das Ensemble auf eine neue Tournee-Reise durch die ganze Welt. In der Saison 2016/17 konzertieren sie u.a. im Musikverein Wien, dem Rudolfinum in Prag, der National Concert Hall in Dublin, der L’Oratoire du Louvre in Paris, in St. Petersburg und erstmals im Berliner Konzerthaus.

Die im Siegener Konzert praktizierte Benefiz-Idee hat schon Tradition bei den Profi-Vocalisten des Chores: Mit Hilfe von privaten Spendern, Stiftungen und Sponsoren aus der Wirtschaft engagiert sich Chanticleer in Schulen (Artist-in-the-Schools-Programme), trägt Jugendchorfestivals (Chanticleer Youth Choral Festivals™) aus und bringt Kindern und Jugendlichen so das Singen näher. In der Saison 2007-2008 fanden die Chanticleer-Chorfestivals in San Francisco (für unterschiedliche Altersstufen) und in New Canaan, Connecticut, statt. Die zahlreichen Lehraktivitäten in der heimischen San Francisco Bay Area wurden durch Meisterklassen ergänzt, die das Ensemble an Tourneestandorten durchführte.

Seit 1994 hat Chanticleer einen Exklusivvertrag mit Warner Classics, der es dem Ensemble ermöglicht, ein weltweites Publikum zu erreichen. Im Jahr 2005 wurde das Album Sound in Spirit veröffentlicht, ein Mosaik geistlicher Gesänge unterschiedlicher Zeiten und Kulturen. Anthony Burton (BBC Music) verlieh dem Album die höchste Bewertung und hob die „einwandfreie Stimmung und durchgehende Schönheit” der Einspielung hervor. Ein Jahr zuvor kam das Album How Sweet the Sound: Spirituals and Traditional Gospel Music mit Bischöfin Yvette Flunder auf den Markt. Mit Colors of Love gewann Chanticleer im Jahr 2000 den GRAMMY Award in der Kategorie „Beste Darbietung eines Kleinensembles (mit oder ohne Dirigent) und die zeitgenössische A-cappella-Auszeichnung „Contemporary A Cappella Recording Award” für das beste Klassikalbum. Die im Januar 2002 veröffentlichte Einspielung von Sir John Taveners Lamentations and Praises (Welturaufführung) fand bei der Kritik ein überwältigendes Echo. Chanticleer gewann damit zwei GRAMMY Awards, und zwar in den Kategorien „Beste Darbietung eines Kleinensembles” und „Beste zeitgenössische klassische Komposition”. Zu den beliebtesten Aufnahmen Chanticleers gehören die drei Weihnachts-CDs und die DVDs des über mehrere Jahre im Dezember im Fernsehen ausgestrahlten Weihnachtskonzertes im New Yorker Metropolitan Museum of Art (2002). Auch die jüngste Chanticleer-Einspielung, And On Earth, Peace: A Chanticleer Mass, hat den Beifall der Kritiker erhalten und erreichte Platz 5 der klassischen Billboard-Charts.

Chanticleer hat sich bekanntermaßen schon seit langem der Erweiterung des Vokalmusik-Repertoires verpflichtet; die Liste der Komponisten, die Auftragsarbeiten für das Ensemble ausführen, wächst somit ständig. Darauf finden sich Namen wie Mark Adamo, Chen Yi, Régis Campo, David Conte, Brent Michael Davids, Anthony Davis, Guido López-Gavilán, William Hawley, Jake Heggie, Jackson Hill, Jeeyoung Kim, Tania León, Jaakko Mäntyjärvi, John Musto, Bernard Rands, Steven Sametz, Carlos Sanchez-Guttierez, Paul Schoenfield, Steven Stucky, John Tavener und Augusta Read Thomas.

Chanticleer – der Name führt sich auf den in aller Klarheit singenden (chant = singen, clear = klar) Hahn in Geoffrey Chaucers Erzählungen Canterbury Tales zurück – wurde 1978 von Tenor Louis Botto gegründet. Botto war bis 1989 als Sänger aktiv und übernahm dann die künstlerische Leitung des Ensembles; eine Position, die er bis zu seinem Tode im Jahr 1997 innehielt. Joseph Jennings trat dem Ensemble 1983 als Countertenor bei und übernahm schon kurze Zeit später seine anwährende Position als musikalischer Leiter. Jennings ist ein äußerst produktiver Komponist und Arrangeur, und viele der beliebten Spirituals, Gospel- und Jazz-Stücke in Chanticleers Repertoire stammen aus seiner Feder. Christine Bullin übernahm 1999 leitende Funktionen bei Chanticleer (als President und General Director). Foto: Lisa Kohler

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