CDU Sozialausschüsse zu Gast bei der Agentur für Arbeit Neuwied

NEUWIED – „Politik nah bei den Leuten, aber ohne Zahlen und Zusammenarbeit funktioniert sie nicht“ –

CDU Sozialausschüsse zu Gast bei der Agentur für Arbeit Neuwied – Leuphana Sommerakademie, Dynamik des Arbeitsmarktes und öffentlicher Nahverkehr an sich verschiedene Themen, aber es gibt einen Knotenpunkt an dem sie alle zusammenlaufen: Die Agentur für Arbeit.

„Während der Sommerzeit wird einfach nicht im üblichen Umfang eingestellt.“, so Ulrike Mohrs, Leiterin der Agentur für Arbeit Neuwied, die dem CDA Regionalverband die Arbeit der Agentur vorstellte und damit die 5,4% Arbeitslosen im Kreis in diesem Sommer begründete. Einblicke in die Statistiken zeigen, dass der demografische Wandel mittlerweile deutlich spürbar ist. Ulrike Mohrs weiter: „Wir haben bei den Ausbildungsplätzen eine 0,9 Bewerber zu Stellen Relation (0,9 Bewerber je Stelle). Mittlerweile gibt es ein offensives Werben um potentielle Auszubildende. Laut Statistik sind es 1,5 offene Stellen pro Schulabgänger, der noch keinen Ausbildungsplatz hat. Die Herausforderung ist den Jugendlichen das große Spektrum zu eröffnen und ihren Horizont und ihre Möglichkeiten damit deutlich zu erweitern.“

Aber um überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen, benötigt man die nötige Qualifikation. Immer noch existiert mit sechs bis sieben Prozent eine viel zu hohe Quote an Schülern ohne Abschluss. Die Leuphana Sommerakademie bietet Schülern deren Abschluss gefährdet ist, ein intensives Lern- und Förderprogramm. „Hiermit wollen wir keine Konkurrenz zu den Schulen beginnen, wir wollen ein zusätzlicher Unterstützer sein und präventiv tätig werden. Denn letztendlich würden diese Jugendlichen, die weder einen Abschluss noch einen Ausbildungsplatz erhalten, von uns bis zu einem Abschluss oder einer geeigneten Vermittlung betreut werden. Im schlimmsten Fall würde schon hier der Weg geebnet zu einem Leben als Langzeitarbeitsloser.“ Die Zahlen sprechen für sich: Über 90 Prozent der Teilnehmer haben ihren Abschluss trotz negativer Prognose geschafft.

Nicht nur hohe Arbeitslosenzahlen verlangen nach geeigneter Reaktion: „Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt sind gestiegen und damit eine andere Qualität der Arbeit entstanden, die wir gerne mit dem dafür erforderlichen Arbeitsaufwand bewältigen werden. “

Bewegung gibt es aber nicht nur auf dem Arbeitsmarkt. Rechnet man die Ein- und Auspendler gegeneinander, so pendeln jeden Tag 18.513 Menschen mehr aus AK und NR in die anliegenden Kreise und Bundesländer als einpendeln und das, obwohl der Zustand der Straßen, der öffentliche Personennahverkehr und die Kosten für die Mobilität das Pendeln fast unmöglich machen.

„Die Infrastruktur umfasst aber so viel mehr als Straßen und um nur noch ein weiteres Thema anzuschneiden: Ein Blick auf die weiterhin niedrige Erwerbsquote bei den Frauen, lässt erahnen, dass die Betreuungsangebote immer noch nicht so vorhanden sind, wie sie sein sollten.“ „Nicht nur auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gibt es noch einiges zu tun, der dritte Arbeitsmarkt verlangt ebenso nach Aufmerksamkeit.“ Damit meldet sich Josef Zolk, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flammersfeld und langjähriges CDA Landesvorstandsmitglied zu Wort. „Wir brauchen Möglichkeiten für Menschen die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance hätten. Nicht nur, um sie vor Armut zu schützen, sondern auch um sie gesellschaftlich und sozial einzugliedern und teilhaben zu lassen.“

„Probleme rechtzeitig zu erkennen, ihnen vorzubeugen und dort zu reagieren, wo es bereits welche gibt, kann nur funktionieren, wenn wir miteinander sprechen. Wir brauchen solche Gespräche und Kooperationen, um untermauert mit Zahlen und Fakten und weg von der Subjektivität, Politik für die Menschen betreiben zu können. Die CDA wird dafür Sorge tragen, dass die hier angeschnittenen Schwachstellen in die Kreis- und Landesvorstände getragen werden, um gemeinsam Lösungen zu finden.“

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