Brücke zwischen den Ortsteilen Seelbach und Bettgenhausen eingeweiht
Die Maifeierlichkeiten des Vorabends waren gerade verklungen und schon „bahnte“ sich die nächste Feier an. Für die Nachmittagstunden des 1. Mai hatte die Gemeinde die Einweihung der neuen Brücke über die „Bahnlinie“ angesetzt. Die Zubringerstrecke aus Richtung Berzhausen war vorsorglich für den Durchgangsverkehr gesperrt worden. Die gesamte Feier spielte sich, da das Wetter mit strahlendem Sonnenschein mitspielte, auf der Brücke ab. Aus beiden Ortsteilen, Seelbach und Bettgenhausen, waren die Bürger herbei geströmt. Ortsbürgermeister der benachbarten Gemeinden waren zugegen und Ortsbürgermeister Ulrich Sohnius begrüßte Bürgermeister Josef Zolk, MdL Dr. Peter Enders, Horst Klein als Geschäftsführer der Westerwaldbahn, Pfarrer Bernd Melchert und am Bau beteiligte Handwerker und Planer. In seinen Grußworten ging Sohnius auf die Problematik der Brückenneuerstellung ein. Nach jahrelangen, zähen Vorbereitungen war es gelungen die alte Brücke abzureißen und den Neubau der Brücke zu betreiben. Es sei nicht mehr möglich gewesen, das über 100 Jahre alte Vorgängerbauwerk zu erhalten. Für eine Sanierung war der Verfall schon zu viele Jahre fortgeschritten. eine Einsturzgefahr habe allerdings nie bestanden. Die finanzielle Belastung der Ortsgemeinde durch den Neubau werde, trotz hoher Zuschüsse vom Land, in den nächsten Jahrzehnten sehr hoch sein; dafür hätten das Eisenbahnkreuzungs-Neuordnungsgesetz von 1994 und die Schuldrechtsreform von 2002 mit der Verkürzung der Verjährungsfristen gesorgt. Die Gemeinde könne sich kaum noch etwas leisten. Ausführlich ging Bürgermeister Zolk auf die Geschichte der Brücke, die zwei Ortsteile miteinander verbindet, ein. Die erste Brücke wurde 1884 fertiggestellt und war für eine Verkehrsbelastung von sieben Tonnen ausgelegt. Zolk nannte die Kosten, die das Brückenbauwerk verursachte. Die Bausausführungen beliefen sich auf 420.000 Euro, die Planungskosten auf 90.000 Euro. Von der Gesamtsumme 510.000 Euro übernehme das Land Förderkosten von 75 Prozent, den Rest trage die Ortsgemeinde. Pfarrer Melchert sprach in seiner Einsegnung von der verbindenden Wirkung die Brücken mit sich bringen. Das betreffe nicht nur die örtliche Straßenverbindung sondern auch das Miteinander der Menschen. Gemeinsam schritt man, unter dem Beifall der Bürgerschaft, zur Zerschneidung des „Brückenbandes“ und zur öffentlichen Freigabe der Nutzung. (wwa) Fotos: Wachow