Breitband-Studie für den Landkreis Altenkirchen

ALTENKIRCHEN – Vorstellung der Breitband-Studie für den Landkreis Altenkirchen. –

Eine schnelle Internetanbindung ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität unserer Region. Sowohl Industrie und Gewerbe als auch Privathaushalte haben zunehmenden Bedarf an schnellem Internet. Gerade für Unternehmen muss der schnelle Transfer von Daten möglich sein. Fehlt eine schnelle Internetverbindung, entsteht ein Engpass und damit ein Wettbewerbsnachteil. Ebenso wird das Internet von Privathaushalten verstärkt im Alltag eingesetzt. Von Breitbandanbindungen hängt daher auch zunehmend die Attraktivität von Wohnstandorten ab. Vor diesem Hintergrund hat der Kreis Altenkirchen im letzten Jahr eine Gemeinschaftsinitiative mit den Verbands- und Ortsgemeinden gestartet. Ziel ist die möglichst flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetzugängen. Um dieses Ziel zu erreichen, war zunächst eine Analyse der Situation und Bedarfe vor Ort notwendig. Hierzu wurde eine Studie in Auftrag gegeben. Die Finanzierung erfolgte über Fördermittel des Landes und aus Mitteln des Kreises. Die Studie gewährt Bürgermeistern und Räten in den Orts- und Verbandsgemeinden erstmals einen detaillierten Überblick über die Situation und den Bedarf in den einzelnen Ortsgemeinden und bietet somit eine fundierte Grundlage für die Versorgung. Die Studie besteht aus zwei Teilen: Dem allgemeinen Teil, der die Situation im gesamten Kreisgebiet darstellt und jeweils einem Verbandsgemeindeteil, der die Situation der Ortsgemeinden einer VG analysiert.

Die Ergebnisse in Kurzform: 86 Ortsgemeinden mit 172 Ortsteilen nahmen an Studie teil. 57 Ortsgemeinden mit 118 Ortsteilen gelten als unterversorgt. Die Telekom als Hauptanbieter von Breitbandzugängen über das Festnetz versorgt die Anschlüsse der teilnehmenden Gemeinden zu 37 Prozent mit einer Bandbreite unter 2 Mbit/s. Breitbandanbindung über Kabel-TV ist im Kreis Altenkirchen keine Alternative für eine flächendeckende Versorgung, unter 10 Prozent der Haushalte haben Kabel-TV- Anschluss, eine Anbindung über Funktechnik verbessert die Situation aktuell nur gering. Die Analyse der Ausbaupläne von Breitbandanbietern ergab: Es erfolgt kein Ausbau in den teilnehmenden Gemeinden aus eigenwirtschaftlichem Interesse eines Anbieters, d.h. ohne Zuschüsse der Öffentlichen Hand (Ausnahme: Breitband über LTE-Technik). Um herauszufinden, wo welcher Bedarf an schnellen Internetverbindungen vorhanden ist, wurde in Zusammenarbeit mit den Gemeinden eine breit angelegte Bedarfsabfrage durchgeführt. Privathaushalte und Gewerbetreibende wurden von Januar bis März zur Situation und dem Bedarf befragt. Darüber hinaus wurde entsprechendes Datenmaterial der Breitbandanbieter genutzt. Das Ergebnis der Bedarfsanalyse besagt: Rund 4.500 Personen haben an Befragung teilgenommen.  Die Masse der Befragten haben einen Anschluss unter 2 Mbit/s, 15 Prozent der Befragten haben keinen Anschluss. Rund 70 Prozent der befragten Internetnutzer haben ihre Zugänge hauptsächlich bei der Telekom. 50 Prozent nutzen das Internet privat, 28 Prozent privat und beruflich. 97 Prozent sehen einen Bedarf an mehr Bandbreite. Die Befragten gaben an, dass eine Bandbreite zwischen 14.000 und 19.000 Mbit/s benötigt wird. Die umfangreiche Breitbandstudie fand in enger Abstimmung und mit Unterstützung der Verbands- und Ortsgemeinden statt. Die Ergebnisse geben einen fundierten Überblick über die Situation und den Bedarf an Breitband im Kreis Altenkirchen. Es wurde ersichtlich, dass im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ein deutliches Defizit an schnellen Internetzugängen besteht und dass mit einem kurz- oder mittelfristigen Ausbau durch Anbieter ohne öffentliche Zuschüsse nicht zu rechnen ist. Die Telekom hat Interesse bekundet, Gemeinden mit Hilfe von Zuschüssen auszubauen. Darüber hinaus gibt es auch Bekundungen von Funkanbietern mit Zuschüssen einen Ausbau vorzunehmen. Der Ausbau von LTE wird zudem die Versorgungssituation in einigen Ortsgemeinden verbessern.

Vor diesem Hintergrund ist der Kreis Altenkirchen in Zusammenarbeit mit den Verbandsgemeinden und Ortsgemeinden bemüht, eine flächendeckende Versorgung mit Breitband zu erreichen und sukzessiv für die Ortsgemeinden Lösung zu finden. Die Voraussetzungen für eine Förderung durch das Land wurden im Rahmen der Erarbeitung der vorliegenden Studie erfüllt.

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