BRD – Neue Bundesregierung: Merz am unbeliebtesten, insgesamt große Unzufriedenheit mit Ministerauswahl
BRD – Neue Bundesregierung: Merz am unbeliebtesten, insgesamt große Unzufriedenheit mit Ministerauswahl
Nach der Ernennung der neuen Bundesregierung ist nur eine Minderheit der Deutschen mit der Auswahl der Kabinettsmitglieder sehr zufrieden. Auch mit Bundeskanzler Friedrich Merz sind nur wenige Deutsche sehr zufrieden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos hervor. Die Berufung von Pistorius zum neuen Verteidigungsminister kommt in der Bevölkerung hingegen sehr gut an. An eine erfolgreiche Regierungsarbeit der schwarz-roten Koalition glaubt nur knapp ein Viertel der Deutschen. Viele der neu besetzten Ministerinnen und Minister sind außerdem noch weitgehend unbekannt.
Jeder Zweite unzufrieden mit Merz, nur Pistorius überzeugt als Minister
Die Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler sorgt für große Unzufriedenheit: Fast die Hälfte (48 %) der Deutschen ist sehr unzufrieden mit der Ernennung von Merz, lediglich 14 Prozent sind sehr zufrieden. Seine Netto-Zufriedenheit, also die Differenz zwischen den sehr Zufriedenen und den sehr Unzufriedenen, ist mit -34 die schlechteste unter allen Kabinettsmitgliedern. Zum Vergleich: In der ersten Ipsos-Umfrage nach seinem Amtsantritt konnte der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) immerhin 25 Prozent der Befragten von sich überzeugen. Seine Netto-Zufriedenheit lag bei +7.
Deutlich besser kommt Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD an: 41 Prozent der Deutschen sind mit ihm sehr zufrieden, lediglich ein Viertel (25 %) ist sehr unzufrieden mit der Personalie. Pistorius erreicht eine Netto-Zufriedenheit von +16 und ist damit das einzige Regierungsmitglied mit einem positiven Wert.
Mit der Ernennung von Lars Klingbeil (SPD) zum neuen Finanzminister zeigen sich dagegen nur 16 Prozent der Deutschen sehr zufrieden. Mehr als ein Drittel (35 %) bewertet Klingbeils Amtsantritt hingegen negativ. Auch die anderen neuen Ministerinnen und Minister der schwarz-roten Koalition können nur eine Minderheit überzeugen. Am wenigsten zufrieden sind die Deutschen mit der Wahl von Nina Warken (CDU) zur neuen Gesundheitsministerin und von Reem Alabali-Radovan (SPD) zur neuen Entwicklungsministerin. Beide Politikerinnen können nur etwa jeden zehnten Deutschen von sich überzeugen. Einschränkend ist jedoch anzumerken, dass ein großer Anteil der Befragten angibt, die neuen Kabinettsmitglieder nicht zu kennen.
Nur ein Viertel glaubt an Erfolg der Koalition
Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent der Deutschen ist der Meinung, dass die schwarz-rote Koalition den Herausforderungen der nächsten Jahre nicht gewachsen ist. Lediglich 26 Prozent haben Vertrauen in die Regierung unter Friedrich Merz. Somit fällt der Blick auf die Zukunft nach Bekanntgabe des Kabinetts noch etwas pessimistischer aus als im April. Der Anteil der Personen, die an eine erfolgreiche Regierungsarbeit glauben, ist im Vergleich zum Vormonat um zwei Prozentpunkte gesunken.
Neue Regierungsmannschaft kaum bekannt
Die neuen Kabinettsmitglieder sind weiten Teilen der Bevölkerung noch unbekannt. Am bekanntesten ist erwartungsgemäß Regierungschef Friedrich Merz: 99 Prozent der Bevölkerung geben an, ihn zu kennen. Verteidigungsminister Boris Pistorius (96 %) sowie Vizekanzler und SPD-Parteichef Lars Klingbeil (95 %) sind ebenfalls den meisten Deutschen ein Begriff. Dahinter folgen Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) und Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD). Alle weiteren Kabinettsmitglieder sind hingegen einem Viertel bis Drittel der Befragten noch nicht geläufig. Am wenigsten bekannt sind Bauministerin Verena Hubertz (SPD) und Digitalminister Karsten Wildberger: Jeweils ein Drittel (33 %) der Befragten gibt an, sie nicht zu kennen. Ipsos