Birgit Haas aus Straßenhaus Direktkandidatin für den Wahlkreis III
NEUWIED – Birgit Haas aus Straßenhaus will in den Landtag – Bei der SPD Kreiskonferenz wurde sie von den Delegierten des Wahlkreis III (Linz/Rengsdorf) als Direktkandidatin gewählt. Aber anders als Fredi Winter im Wahlkreis IV blieb ihr die einhundertprozentige Zustimmung versagt. 45 Delegierte stimmten für die Ortsbürgermeisterin aus Straßenhaus. Am 20. Oktober stellte sie sich und ihr Programm interessierten Bürgern, Kollegen und Genossen vor und referierte über aktuelle Themen im Wahlkreis. Neben dem aktuellen Thema dem anhaltenden Flüchtlingsstrom kam auch die aktuelle medizinische Versorgung im Kreis zur Sprache. Landrat Rainer Kaul erläuterte zum Thema den Stand der Dinge und die Sozialministerin, die zur späteren Stunde am Ende ihres 12 Stundentages dazugekommen war, referierte über das Modellprojekt Gemeindeschwester plus.
Sabine Bätzing-Lichtenthäler ist nun rund ein Jahr Sozialministerin und recht gern in dem Landkreis, den sie über ein Jahrzehnt in Berlin vertreten hat. Die Versorgung ältere und kranker Menschen in der Region ist ein Kernthema ihrer Arbeit in Mainz. Deshalb freut sie sich besonders, dass das Modellprojekt Gemeindeschwester plus gerade in Neuwied gestartete ist. Hier im Kreis leben 4.200 hochbetagte Menschen. Hier hat die erste Gemeindeschwester-plus die ihren Standort in der Sozialstation in Neuwied hat, ihre Arbeit aufgenommen. Die erfahrene Pflegekraft verschafft sich bei ihrem Besuch einen Einblick in die Lebenssituation der Senioren und leitet Hilfsmaßnahmen ein. Die Palette ist weit gefächert. Vom Antrag auf Hilfsmittel wie Rollator, Rollstuhl oder Fahrgelegenheit zu Veranstaltungen bis zum Ausfüllen eines Überweisungsformulars für Rundfunkgebühren sein. Auch die Beantragung für eine Pflegestufe, aber keineswegs Pflege selbst, gehört zum Themenspektrum der Gemeindeschwestern die im Rahmen des Projektversuchs vom Land finanziert werden. In einer Fragerunde nahm die Sozialministerin auch zu Tema Flüchtlinge in der Region Stellung. Sie warnte eindringlich vor Panikmache. Die Menschen die bei uns im ländlichen Raum Schutz suchen, werden wahrscheinlich nicht bleiben. Aus Erfahrung ziehen sie, sobald sie sich eine Wohnung suchen, in die Stadt, wo das Arbeitsangebot größer ist. Sorge mache ihr aber die aufkommende Fremdenfeindlichkeit, vor allem in ihrem Wahlkreis Bad Marienberg. Wo für die nächste Tage Demonstrationen für und gegen das Aufnahmelager Stegskopf aufeinandertreffen. Eine Europäische Lösung des Flüchtlingsproblems sei wünschenswert. Allerdings zeige sich jetzt, dass Europa nur zu einer Geldgemeinschaft gewachsen sei, deren Wertvorstellungen noch viel zu weit auseinanderlägen. (mabe) Fotos: Becker