Berufliche Integration durch Bildung
KREIS NEUWIED – Berufliche Integration durch Bildung – Die berufliche Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund war das Hauptthema des Beirates für Migration und Integration des Landkreises Neuwied, der in Bad Hönningen tagte. Fred Kutscher von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald referierte über die Anstrengungen, aber auch Probleme des Handwerks bei der Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund. Kutscher unterstrich, dass das Handwerk bereits heute einen außergewöhnlichen gesellschaftlichen Beitrag zur beruflichen Integration leiste, was sich in den 6 Prozent Auszubildenden mit Migrationshintergrund widerspiegele. Womit das Handwerk verglichen mit Industrie und Handel oder gar dem öffentlichen Dienst an der Spitze liegt. Kutscher machte auch deutlich, dass die Anforderungen im Handwerk aufgrund des technologischen Fortschrittes ständig steigen, mit der Folge, dass dies auch für die Anforderungen an die Auszubildenden gilt. Unverzichtbar für eine erfolgreiche Ausbildung seien demnach noch immer die „alten“ Grundfertigkeiten: Rechnen, Lesen, Schreiben, den trotz neuster Technologien in den Handwerksbetrieben müssten noch immer technische Anleitungen gelesen und verstanden, Kunden beraten und Berechnungen gemacht werden.
Die Anwesenden der Beiratssitzung stimmten darin überein, dass gerade die mangelnde Sprachkompetenz bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein besonderes Hemmnis beim Übergang von der Schule in den Beruf darstellt. Umso wichtiger sei es, dass gerade auch die Eltern im Verbund mit den Schulen die Jugendlichen begleiten. „Mangelnde Motivation und Leistungsbereitschaft können weder bei Jugendlichen mit noch bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund ausschließlich von der Schule aufgefangen werden, Eltern spielen eine zentrale Rolle“, so Dilorom Jacka, Vorsitzende des Beirates. Eltern stärker in den Prozess einzubeziehen ist auch das Anliegen einer Arbeitsgruppe der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, von deren Arbeit Bianca Theissen, zuständige Mitarbeiterin der Verbandsgemeinde, berichtete. „Die Wichtigkeit der Bildung hat der Vortrag Herrn Kutschers und der Erfahrungsbericht von Frau Theissen nochmals deutlich gezeigt. Nur wer die Sprache seines Aufenthaltslandes spricht und versteht, kann an der Gesellschaft teilhaben“, fasst Dilorom Jacka den Abend zusammen.




















