Beobachtungen der Vogelwelt am Küchenfenster

OBERLAHR – Vogelfütterung schon  im Herbst nötig? –

In der letzten Woche hat es in unseren Breiten nachts schon ganz übel gefroren und so manche Dahlie und mediterane Pflanze hat es übel genommen. Wenn die Temperaturen fallen, stellen sich viele Tierfreunde die Frage, ob die bei uns überwinternden Vögel, bei ihrer Futtersuche unterstützt werden müssen. Manche Experten plädieren sogar dafür, Vögel ganzjährig zu füttern. Hierzu gibt es unterschiedliche Argumente, die zu überprüfen und abzuwägen sind. Während  Gegner der Vogelfütterung befürchten einen unkontrollierten Eingriff in den Ablauf der Natur, der den natürlichen Ausleseprozess verhindere. Kranke und schwache Tiere würden durch den Winter gebracht, obwohl die Natur dies nicht vorgesehen hätte. Außerdem würden nur solche Vogelarten unterstützt, die dies nicht nötig hätten, da ihr Bestand ohnehin nicht gefährdet sei. Die Befürworter der Fütterung halten mit Recht dagegen, dass die Umweltbedingungen für unsere Vögel schon schlecht genug sind, so dass es auf den Schutz jedes einzelnen Tieres ankommt. Unmengen von Pestiziden, die sowohl von den Landwirten als auch von vielen Kleingärtnern versprüht werden, haben die Anzahl der Insekten und damit das Futterangebot für die Vögel vermindert. Überdies werden die giftigen Chemikalien in noch überlebenden Insekten gespeichert. Fressen die Vögel diese Insekten, so sammeln sich die Gifte im Fett der Vögel an. Aber auch wenn die Insekten nicht vergiftet sind freuen sich in diesem Jahr Amsel, Drossel, Fink und Meise über Kraftfutter im Vogelhaus, um für den kommenden Winter etwas zuzusetzen zu haben. Die Apfelernte und damit das beliebte Fallobst fehlt in diesem Jahr auf der Speisekarte oder ist sehr spärlich ausgefallen. Landmaschinen ernten immer besser, da bleibt auch nichts mehr liegen. Da freuen sich die Meisen über ein Futterhaus in dem Kerne, Haferflocken und Nüsse zu finden sind. So mancher Naturfreund freut sich über die bunten Piepmätze die im Garten oder vor dem Küchenfenster ihr Frühstück abholen. Manchmal kommen aber auch ungebetene Gäste, die man nicht unbedingt füttern möchte. Mäuse, wenn sie nicht ans Vogelhaus kommen, freuen sich über die Krumen, die Kleiber, Blaumeisen und Rotkehlchen herunter schmeißen. Auch sie entwickeln sich, wenn sie regelmäßig Futter bekommen, zu Dauergästen. Andererseits hat ja auch der Mensch seine Freude an der buntgefiederten Vogelschar und freut sich wenn mal ein seltenes Exemplar wie Buntspecht oder  Kernbeißer am Futterhaus zu Gast ist. (mabe)

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