Ausstellung zum Kriegsgeschehen vor 70 Jahren in Altenkirchen und der Region

AK - 70 Jahre 0417ALTENKIRCHEN – Als der Krieg in die Heimat kam – AK - 70 Jahre 0427Das Kreisarchiv Altenkirchen präsentierte am Wochenende in seinen Räumlichkeiten eine Ausstellung zum 70. Jahrestag der Bombardierung Altenkirchens durch die Alliiertenletzten, der letzten Phase des 2. Weltkriegs im Kreis Altenkirchen.

Gegen Kriegsende 1945 rissen die März- und Aprilwochen besonders tiefe Wunden in die Geschichte des Kreises Altenkirchen. Mit einem filmischen Zeitdokument, das das Kriegsgeschehen der letzten Monate, Wochen und Tage in der Region des heutigen Rheinland-Pfalz und auch besonders des Kreises Altenkirchen vor Augen führt. Stellt die bittere Welt des Krieges, für Soldaten aber auch für die Zivilbevölkerung dar. Zeigt das Sterben der Soldaten, die Verwüstung der Ortschaften, die Grausamkeit der Bombardierung Altenkirchens und anderer Ortschaften im Kreis Altenkirchen. Die Film- und Fotodokumentation zeigt Altenkirchen vor und nach den Bombardierungen. Die Besucher sehen Altenkirchens Straßen, gerahmt von Trümmerbergen, die einmal schmucke Häuser waren. Traumatisierte Personen bewegen sich durch das Trümmerfeld des zerstörten Altenkirchen, amerikanische Truppen bahnen sich ihren Weg durch die trümmerübersäten Straßen. Nach der Filmvorführung nehmen die Besucher, sichtlich beeindruckt vom Gesehenen, die Ausstellung in Augenschein. Fotowände zeigen das Geschehen um und in Altenkirchen in der Zeit nach der Bombardierung.

70 Jahre später ruft diese Ausstellung die verhängnisvollen Tage in Erinnerung. Veranschaulicht die Umstände der Kampfhandlungen, die im Kreisgebiet bis dahin beispiellose Zerstörungen hinterließen und tausende Opfer forderten. Ralf Anton Schäfer, Verfasser einer der umfassendsten Darstellungen zu den hiesigen Kriegsgeschehnissen, stellt die zahlreiche Ausstellungsstücke zur Verfügung, die den Besucher ebenso beeindrucken wie der Film und die textlichen Ausarbeitungen. Karten, Text- und Bilddokumente aus Quellen im In- und Ausland führen vor Augen, wie sich die alliierte Frontlinie mehr und mehr über das Kreisgebiet gen Osten schob. Das zusammengetragene Kriegsgerät veranschaulicht die schonungslose Realität für die Kämpfenden zu Luft und zu Lande auf beiden Seiten. Dokumentierte Einzelschicksale aus dem gesamten Kreisgebiet bringen das Grauen nahe, dem auf deutscher Seite zuletzt auch alte Männer und Jugendliche an der Waffe standen und unter dem Frauen und Kinder nicht weniger litten.

Metallene Trümmerteile, Blankwaffen, Schusswaffen, Uniformen, Stahlhelme, Geschosse, Dokumente und Flugzeugmodelle bilden den Blickfang des militärischen Geschehens, zeigen auf wie sich 1945 das Leben abspielte. Zu vereinbarten Terminen besuchen Schulgruppen die Ausstellung. So auch die Klasse 10/6 der Realschule Plus mit der Rektorin Doris John. Beeindruckt waren die Schüler/innen von der Filmdokumentation. Sind fast durchgängig davon überrascht dass sich dieses Schreckensszenario auch hier in Altenkirchen, im Westerwald zugetragen hat. (wwa) Fotos: Wachow/Ariwa

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