August Sander-Ausstellung vom 30. April bis 30. September in der Kreisverwaltung Altenkirchen anlässlich des 200jährigen Kreisjubiläums

Sander 3292ALTENKIRCHEN – „Der Westerwald im Spiegel der Zeit“ – Große August Sander-Ausstellung vom 30. April bis 30. September in der Kreisverwaltung Altenkirchen anlässlich des 200jährigen Kreisjubiläums – Ausstellungskatalog, Führungen und einige Sonderveranstaltungen gibt es zusätzlich – Sander 3150Mit einer großen, für sich einzigartigen Vernissage eröffnete der Kreis Altenkirchen im großen Saal der Kreisverwaltung, unter Beteiligung von einigen Dutzend Gästen, die Ausstellung einer Auswahl von „August Sander“ Fotos. Einleitend durch einen musikalischen Beitrag von Sonja Brandt auf dem Marimbaphon, begrüßte Hausherr und Landrat Michael Lieber Gäste und Redner zur Ausstellung von Werken einer der bedeutesten Söhne des Westerwaldes, des Kreises Altenkirchen, den gebürtigen Herdorfer August Sander.

In seinen Grußworten zeigte sich Michael Bug, Vorstandsmitglied der Sparkasse Westerwald-Sieg erfreut über die Möglichkeit diese Ausstellung unterstützen zu dürfen. Über die Besonderheiten des August Sander und seiner fotographischen Werke referierte die Leiterin der Photographischen Sammlung/Sparkassen Stiftung Kultur, Köln/Bonn, Gabriele Conrath-Scholl. Auf zehn seiner Lieblingsfotos aus Sanders Werken ging in einer bildhaften Laudatio Prof. Dr. Hanns-Josef Ortheil ein. Besonderes Augenmerk erhielt an diesem Abend die Helmenzerin Gertrud Kölbach. Sie ist lebender Bestandteil auf einem der Sanderfotos, die die Ausstellung im Erdgeschoss der Kreisverwaltung zeigt. Als kleines Mädchen wurde sie 1928 im Kreise ihrer Familie von August Sander in Helmenzen abgelichtet.

Wie ansonsten nur Friedrich Wilhelm Raiffeisen steht August Sander für die Identität des Kreises. Daher wird Sanders Werk im Rahmen des 200jährigen Kreisjubiläums ganz besonders ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Nach der erfolgreichen August Sander Ausstellung mit dem Titel „Menschen und Landschaften zwischen Sieg und Westerwald“ im Jahr 2008 wird von 30. April bis 30. September erneut eine große Werkschau des berühmten Fotografen gezeigt.

Ausstellung: „Der Westerwald im Spiegel der Zeit“ lautet der Titel neuen Ausstellung der Kreisverwaltung Altenkirchen in Zusammenarbeit mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln und freundlicher Unterstützung der Sparkasse Westerwald-Sieg. Mit über 130 Werken aus dem Bestand der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, vermittelt sich ein spannender Einblick in August Sanders Werkschaffen. Die Ausstellung kombiniert im Westerwald entstandene Motive aus seinem Werk „Menschen des 20. Jahrhunderts“ mit Fotografien, die beispielhaft jenen Teil des August Sander Archivs repräsentieren, den der Lichtbildner unter der Bezeichnung „Bauernarchiv“ abgelegt hatte.

Immer wieder führte es den gebürtigen Herdorfer Fotografen August Sander (1876–1964) in den Westerwald zurück, in ein Stück seiner Heimat, das er mit besonderer Hingabe zu portraitieren wusste. Seit 1911 in Köln ansässig und schon zu dieser Zeit zu hohem Ansehen in der Welt der Kunst und Fotografie gelangt, unternahm er viele Kurzreisen in die dörflichen Gemeinden um Altenkirchen. Dort traf er auf zahlreiche Familien, die seine fotografische Arbeit besonders schätzten und für die Sander Portraitaufnahmen fertigte. Aber auch viele typische Orts-und Landschaftsaufnahmen sind in seinem heute so berühmten Werk zu finden, die eindrückliche Ansichten aus der jüngeren Vergangenheit liefern.

Landrat Michael Lieber lädt die Bürger/innen des Kreises ein, sich die Sander-Ausstellung in den Fluren der Kreisverwaltung anzusehen: „August Sanders Bilder spiegeln ein umfassendes Bild der Bevölkerung und deren verschiedenen Lebensumfelder wider. Ich bin fasziniert, wie der Sohn Herdorfs und des Kreises die Welt der Fotografie revolutioniert und die Menschen und Landschaften unserer Region in einzigartiger Weise dokumentiert hat. Die Ausstellung ist ein wunderschönes Geschenk zum 200-jährigen Bestehen des Kreises!“, so der Landrat.

Bildband: Begleitend zur Ausstellung gibt es einen Ausstellungskatalog. Dieser umfasst insgesamt 72 Seiten mit 51 Fotografien sowie ein Vorwort von Dr. Andreas Reingen und Landrat Michael Lieber, eine Einführung von Gabriele Conrath-Scholl und zwei Beiträgen des bekannten Autors Hanns-Josef Ortheil. Der Bildband kostet 18 Euro. Er ist in folgenden Filialen der Sparkasse Westerwald-Sieg erhältlich: Hauptgeschäftsstelle Altenkirchen sowie Geschäftsstellen Betzdorf, Daaden, Elkenroth, Flammersfeld, Gebhardshain, Hamm, Herdorf, Horhausen, Kirchen, Mudersbach, Niederfischbach, Scheuerfeld, Weitefeld, Weyerbusch und Wissen. Sowie in den weiteren Filialen auf Bestellung. Am Info-Punkt der Kreisverwaltung Altenkirchen ist er ebenso käuflich zu erwerben.

Rahmenprogramm im Überblick: Es werden einige Sonderveranstaltungen zur Ausstellung angeboten:

  • Hommage à August Sander – Ein Film von Pavel Schnabel (Frankfurt a. Main)

Der 22minütige Dokumentarfilm „Hommage à August Sander“ berichtet über Begegnungen mit Sanders Bildern, ist eine Impression und eine Suche nach den Spuren, die er hinterlassen hat und will die besonderen Beziehungen, die zwischen den Menschen im Westerwald und dem Fotografen bestanden haben, rekonstruieren. „Hommage à August Sander“ wurde im internationalen Wettbewerb

des Oberhausener Kurzfilmfestivals 1977 uraufgeführt und erhielt den Preis der Mitarbeiter Filmfestivals. Der Film läuft dauerhaft während der Öffnungszeiten. Der Eintritt ist frei.

  • Auf den Spuren von August Sander in Köln – Kulturfahrt der Kreisvolkshochschule Altenkirchen

Donnerstag, 19. Mai, ganztägig, Köln. Die Kreisvolkshochschule Altenkirchen bietet einen Besuch bei der Photographischen Sammlung in Köln an, um sich dort ausführlich dem fotografischen Schaffen August Sanders zu widmen. Die weltweit größte Sammlung zum Werk des 1964 in Köln verstorbenen Fotografen aus Herdorf befindet sich heute mit über 4.500 Originalabzügen und rund 11.000 Originalnegativen in der Photographischen Sammlung der Kulturstiftung der Sparkasse KölnBonn und wird der Öffentlichkeit, kontinuierlich in Form von Publikationen und Ausstellungen vorgestellt. Hier wird der Teilnehmergruppe morgens das fotografische Werk Sanders exemplarisch vorgestellt und die Bedeutung Sanders für die Fotografie erläutert. Nachmittags ist eine Führung über den Melatenfriedhof geplant, auf dem August Sander seine letzte Ruhestätte fand. Die Anreise erfolgt morgens mit der Bahn ab Betzdorf, Wissen und Au. Die Rückfahrt ist gegen 17.30 Uhr geplant. Die Kosten betragen 25 Euro p. P. (inkl. Bahnfahrt, Eintritt und Führung).

  • Zu Gast >im Tal< – Führung mit Erwin Wortelkamp. Sonntag, 22. Mai, 15 Uhr, Treffpunkt: Altes Schulhaus, Schulstraße 18, 57635 Hasselbach. Zwischen den Dörfern Hasselbach und Werkhausen hat Erwin Wortelkamp seit 1986 mit bisher 49 Künstlern, Architekten und Landschaftsarchitekten 11 Hektar Landschaft ge- und umgestaltet. Alle bildhauerischen Werke sind für die jeweilige landschaftliche Situation entwickelt und haben den Dialog untereinander und zu der Landschaft gefunden. Das „Haus für August Sander“ nach den Entwürfen des Südtiroler Architekten Hans-Peter Demetz gebaut, bildet einen Schwerpunkt in der Gesamtanlage >im Tal<. Dieses besondere Gebäude ist bis zum heutigen Tage die erste und einzige Architektur, die eigens für den Fotografen errichtet wurde. Dort sind Fotos des weltberühmten Fotografen, geboren im Westerwald, zu sehen. Der Künstler und Initiator der Anlage, Erwin Wortelkamp, wird in seiner Führung die Fotografien von August Sander in den Mittelpunkt stellen. Die Kosten betragen 8 Euro p. P.
  • „August Sander, der Lichtbildner – Der Beruf des Photographen, ein Handwerk“

Informationsnachmittag mit Marita Schnorbach (Teil 1). Sonntag, 29. Mai, 13.30 – 17.30 Uhr, Saal 111, Kreisverwaltung Altenkirchen. Die Referentin Marita Schnorbach beleuchtet den klassischen Arbeitstag von August Sander. Hier werden Themen wie Großbildkamera, lange Belichtungszeiten, Lichtführung, Glasplatten, die Entwicklung mit verschiedenen chemischen Zusammensetzungen sowie verschiedene Papiere vorgestellt. Die Kosten betragen 25 Euro p. P.

  • Photographieren wie August Sander in der Praxis. Workshop mit Marita Schnorbach (Teil 2)

Sonntag, 12. Juni, 13.30 – 17.30 Uhr, Kreisvolkshochschule Altenkirchen, Rathausstraße 12. Der Workshop ergänzt den Informationsnachmittag als praktischen Teil. Die Arbeit mit der Großformatkamera steht hier im Vordergrund. Sehen, Beobachten, Denken sind die drei wesentlichen von August Sander formulierten Komponenten, die seiner Art wahrzunehmen zugrunde liegen und die er visuell in seinen Fotografien zum Ausdruck bringt. Der Workshop lädt dazu ein, die Vorgehensweise von August Sander in der Praxis anhand einer vergleichbaren Kamera nachzuvollziehen. Die Teilnehmenden fotografieren die Gruppe und anschließend wird die Entwicklung des Filmnegativs (Größe 18 x 24 cm) vorgeführt. Die Kosten betragen 25 Euro p. P.

  • „Sander-Sprechstunde“ mit Gabriele Conrath-Scholl, Leiterin Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn. Donnerstag, 1. September, 17 bis 18.30 Uhr, Saal 111, Kreisverwaltung Altenkirchen. Man findet Fotografien von August Sander nicht nur in Museen – immer noch gibt es viele Westerwälder, die alte Fotografien Sanders in ihrem Familienbesitz haben – was für ein Glück! Interessierte haben die Möglichkeit mit der Sander-Expertin Gabriele Conrath-Scholl zu sprechen und mehr über ihre Fotografien von August Sander zu erfahren. Sie berät hinsichtlich der kunstgeschichtlichen Bedeutung des Werkes, des Erhaltungszustands und hilft gegebenenfalls mit weiterführenden Adressen von Restauratoren, Auktionshäusern oder Gutachtern.

Es können allerdings keine Auskünfte zu Schätzungen oder Wertangaben für (Hausrat-) Versicherungen erfolgen. Interessierte, die mehr über ihr eigenes Sander-Bild erfahren möchten, sollten sich aus organisatorischen Gründen im Vorfeld anmelden. Die Kosten betragen 5 Euro p. P. oder 8 Euro p. P., sofern der anschließende Vortrag mitbesucht wird.

  • Photograph aus Leidenschaft – August Sander – Leben und Werk. Vortrag von Gabriele Conrath-Scholl, Leiterin Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn

Donnerstag, 1. September, 19 – 21 Uhr, Saal 111, Kreisverwaltung Altenkirchen. Seit Kindesbeinen griff der in Herdorf 1876 geborene Photograph August Sander zur Kamera. Als er 1964 in Köln verstarb, hatte er ein halbes Jahrhundert photographiert. Er hinterließ nicht allein Tausende von Motiven aus den Bereichen Porträt, Landschaft, Kunst, Botanik, Architektur und Industrie, sondern ein Lebenswerk, das sich in die Geschichte der Kunst und Photographie einschrieb. Unzählige Motive fand August Sander im Westerwald, wo er nach dem Zweiten Weltkrieg auch wieder ansässig wurde. Sanders „Menschen des 20. Jahrhunderts“ machen ihn berühmt und doch gibt es noch vieles zu entdecken, das in diesem Vortrag zusammenfassend und auf Basis der Bilder und Dokumente aus dem August Sander Archiv der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur vorgestellt wird.

Die Kosten betragen 5 Euro p. P.

  • Kunst-Workshops für Kinder und Jugendliche mit Katharina Otte-Varolgil. Termine, Anmeldungen und Infos direkt bei Katharina Otte-Varolgil unter 02681-803335 oder per E-Mail unter info@katharina-otte.com. Die Kosten betragen 20 Euro p. P.
  • August-Sander-Workshop mit Katharina Otte-Varolgil in Kooperation mit der Kreisjugendpflege Altenkirchen für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren. Donnerstag, 23. Juni, 16 Uhr (Führung durch die Ausstellung) und Samstag, 25. Juni, 14 bis 18 Uhr (Arbeiten im Atelierraum 10 der Künstlerin). Um Anmeldung bei Katharina Otte-Varolgil unter 02681-803335 oder per E-Mail unter info@katharina-otte.com wird gebeten. Die Kosten betragen 20 Euro p. P.
  • Lesung „Die Macht des Bildes“ – Richard Powers und August Sander. Lesung von Gerhard Junglas

Sonntag, 4. September, 16 Uhr, Saal 111, Kreisverwaltung Altenkirchen. Literarische Kostproben aus dem Erstlingsroman „Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz“ (1985) des amerikanischen Schriftstellers Richard Powers reicht Gerhard Junglas aus Herdorf nach einer Einführung über die Vorgeschichte und die schicksalhafte Begegnung des Literaten mit einem Lichtbild des Fotografen. Die Kosten betragen 5 Euro p. P.

  • Finissage mit Performance ”Neuland” von TheatronToKosmo. Sonntag, 25. September, 17 Uhr, Saal 111, Kreisverwaltung Altenkirchen. Tanz: Eva Maria Kagermann; Musik: Thomas Kagermann;

MalereiFilm: Katharina Otte-Varolgil. Vor und in einem Film, in dem Sequenzen der Landschaft des Kreises Altenkirchen künstlerisch verarbeitet sind, tanzt die Tänzerin Körperskulpturen, dazu erklingt sphärische Musik von Thomas Kagermann. Erdkrume, Flußbetten, Sonnenblumenfelder werden wie zu August Sanders Zeiten Bildraum, jedoch wird der Typus „Mensch“ hinein getanzt.

Ein freiwilliger Kostenbeitrag nach eigenem Ermessen ist erwünscht. Anmeldungen zu den Sonderveranstaltungen sind erbeten bei der Kreisvolkshochschule Altenkirchen, Telefon 0 26 81 / 81 -2211, oder -221 2 sowie per Email an kvhs@kreis-ak.de möglich.

Führungen: Öffentliche Führungen sind an den geöffneten Sonntagen jeweils um 15:00 Uhr. Die Dauer beträgt circa 45 bis 60 Minuten. Treffpunkt ist der Infopunkt in der Kreisverwaltung. Um Voranmeldungen wird gebeten online unter: vhs.kreis-ak.eu/gesellschaft. Erwachsene zahlen 5 Euro, Schüler und Studierende 3 Euro. Gruppenführungen gibt es terminlich auf gesonderte Anfrage bei der Kreisvolkshochschule Altenkirchen unter Telefon 0 26 81 / 81 -2211. Gruppenführungen werden zum Pauschalpreis von 60 Euro angeboten. Fotos: Wachow/Rewa

 

 

 

 

 

 

 

 

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