Auftaktveranstaltung ”Demografiestrategie AK”

IMG_5403WISSEN.- Auftaktveranstaltung   ”Demografiestrategie AK” – Der Gastredner, den der Moderator des Abends Berno Neuhoff  für die Auftaktveranstaltung   ”Demografiestrategie AK” gewinnen konnte war kein geringerer als  Professor Dr. Gerd Bosbach . Der Wissenschaftler  ist Inhaber des Lehrstuhls für Statistik und Sozialforschung an der Fachhochschule Koblenz. Nach den Begrüßungsworten von  Landrat Michael Lieber, der über  die Sorgen der Bevölkerung, in Folge von  Leerständen bei älteren Häusern, Fachkräftemangel  und schlechte Anbindung im öffentlichen Verkehr sprach, folgte das Referat von Professor Bosbach. -Demografischer Wandel , ein Begriff, der bei manchen Menschen Ängste und Sorgen herbeiruft. Fast 200 Zuhörer vornehmlich solche, die als Bürgermeister, Gemeinderat oder als Betroffene besonderes Interesse am Thema hatten, verfolgten amüsiert, wenn auch nicht immer gläubig, den Ausführungen des Bestsellerautors mit unverkennbar rheinischem Dialekt.  Dass es oft anders kommt als erwartet, ist ein uraltes Phänomen. Die heute vorherrschende Schnelllebigkeit und das Tempo des allgemeinen Geschehens machen es den Statistikern, die Katastrophen vorhersagen, fast unmöglich, den  Zustand zutreffend an die Konsumenten zu bringen. Bosbach erläuterte es kurioserweise am Beispiel, des  eisenhaltigen  Spinats, der  nach neuesten Erkenntnissen  auch nicht gesünder ist, als andere Gemüsearten. Eine der vielen bewiesenen Statistiklügen, die sich seit Jahrzehnten in den Köpfen der Menschen  hartnäckig halten. Also solle man den Panikmachern  keinen Glauben schenken. Während man zur Postkutschenzeit sich hat nicht vorstellen können, mal in einem ICE zu fahren, mit einem Handy zu telefonieren, fotografieren  oder zu twittern. So könne die heutige Gesellschaft nicht wissen was die Menschheit  im Jahre 2050 erwartet. “Spiegel-Bestseller-Autor“ Prof. Dr. Gerd Bosbach („Lügen mit Zahlen“) stellte das Thema der demografischen Entwicklung im Kulturwerk Wissen aus einer etwas anderen Perspektive dar.

In einem weiteren  Beitrag  stellte  die Firma Thomas Magnete, vertreten durch den Personalchef Matthias Hess, interessante Konzepte und Lösungen  aus der Praxis vor. Die Veranstaltung wurde musikalisch von einen Quartett der Musikschule des Kreises Altenkirchen untermalt,  die unter anderem Musik von  Beethoven zu Gehör brachte. Bei der, auf die Beiträge folgenden öffentlichen  Diskussion, die leider aus Zeitgründen zu kurz geriet,  kamen doch ernste Einwände zum Beitrag von Professor Dr. Bosbach. Dieser kenne sich zwar mit Entwicklungen und Prognosen aus, aber nicht mit der Realität in dem fast 200 Jahre bestehenden  Kreis Altenkirchen. Hier müsse man sich mit Landflucht , verödeten Dorfkernen, mangelnder medizinischer Versorgung und Fachkräftemangel schon heute  beschäftigen. Durchaus gute Beispiele wurden anhand der Aktivitäten der  Ortsgemeinde Bitzen, sowie vom  Mehrgenerationenhaus Altenkirchen, mit der Seniorenhilfe Altenkirchen aufgezeigt. Anregungen und Visionen konnten im Anschluss an die Veranstaltung im Wissener Kulturwerk mit den Referenten und Vertretern aus Wirtschaft und Politik diskutiert werden. Wie wird der Kreis Altenkirchen den Herausforderungen begegnen? Ein spannendes Thema , das wirklich jeden Mitbürger interessieren sollte, selbst wenn er sich persönlich  nicht betroffen, vielleicht als zu alt oder zu jung bezeichnet. Fazit der Veranstaltung: Selbst wenn man alle vorstellbaren Einflussgrößen unserer Zeit  berücksichtigen würde, weiß man immer noch nicht, ob, wie, wann und in welchen Kombinationen, Veränderungen  auftreten und was daraus jeweils werden wird. Man darf aber nicht nur unsinnige Ängste schüren, sondern muss auch bereit sein stetig fortschreitend Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das Machbare sollte  in jedem Fall versucht werden  und auch positive Visionen wären für die Zukunft im Raiffeisenland  wünschenswert. Die  Betrachtung anstehender Problemfelder aus verschiedenen Richtungen, wäre das Optimum. Eine multiperspektivische Herangehensweise mit kreativen  Ideen und viel ehrenamtlichem Engagement ist notwendig, um im Kreis Altenkirchen mit seiner unverwechselbaren Naturlandschaft die Lebensqualität auch noch für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Resonanz der Auftaktveranstaltung “Demografiestrategie AK” hat deutlich gezeigt das der Kreis auf einem guten Weg ist. (mabe) Fotos: Becker

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