Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren des Landkreises übten die Wärmegewöhnung und Brandbekämpfung unter Realbedingungen

Bei Temperaturen von bis zu 600 °C trainierten 72 Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren in einem gasbefeuerten Brandübungscontainer verschiedene Szenarien trainieren. Teilnehmen waren jeweils acht Einsatzkräfte pro Verbandsgemeinde und der Stadt Neuwied. Vor der eigentlichen Brandbekämpfung wurden die Teilnehmer theoretisch und praktisch geschult. Themen waren die richtige Handhabung der Hohlstrahlrohre sowie das Vorgehen bei einem Brand und die Türöffnung.
Anschließend ging es heiß her: Zunächst musste vom Dach des Containers zu einem Kellerbrand vorgegangen werden. Am unteren Treppenabsatz war bereits die erste Herausforderung zu meistern. Öffnung der Tür und Rauchgaskühlung. Dies ist nur in Absprache und Teamarbeit möglich. Während der Truppführer die Tür öffnet muss der Strahlrohrführer mehrere Wasserstöße in die Rauchschicht unter der Decke geben. Sofort wird die Tür wieder geschlossen. Nach dreimaliger Wiederholung der Rauchgaskühlung wird in den Brandraum vorgegangen.
Im Inneren brennt ein Fass das abgelöscht wird. Anschließend warten weitere Bedrohungen auf die Trupps. So müssen ein Revisionsschacht sowie die Tür zu einem Schlafraum geöffnet werden, um nun jeweils die Brandstellen abzulöschen. Im Anschluss strömt aus einer Druckgasflasche Gas aus und verbrennt in einer Stichflamme. Mithilfe des Hohlstrahlrohres wird die Flamme „eingefangen“ und soweit von den Einsatzkräften weggedrückt, dass ein Verschließen der Flasche ohne größere Gefährdung möglich ist. Abschließend wird das Auge der Einsatzkräfte geschult. Es gilt die Entstehung einer Rauchgasdurchzündung zu erkennen. Bei einer unvollständigen Verbrennung, beispielsweise wegen fehlendem Sauerstoff, bilden sich sogenannte Pyrolysegase. Diese sammeln sich unter der Decke. Es bilden sich mehrere Feuerzungen, welche im Container für die Einsatzkräfte gut sichtbar sind. Als die Konzentration der Gase hoch genug ist wird gezündet. Schlagartig brennt die komplette Rauchschicht und die Flammen kommen den Einsatzkräften immer näher. Schnell merkt man, dass die Temperatur deutlich zunimmt. Ein Vorgehen ist nun nur noch in gebückter Haltung möglich.
Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking (KFI) teilte mit, dass diese Übung gerade für unerfahrene Atemschutzgeräteträger einen ersten Kontakt mit dem Feuer darstellen sollte. Besonders wichtig sei es, dass ein gesundes Vertrauen in die Schutzkleidung aufgebaut wird und die Techniken beispielsweise mit dem Hohlstrahlrohr regelmäßig geübt werden.