Aschermittwoch der Künstler in Koblenz

Ascherwittwoch der Künstler 064KOBLENZ – Aschermittwoch der Künstler in Koblenz – Aschermittwoch2 011Schon sehr früh am Morgen sicherten sich die ersten Besucher die besten Plätze in der Koblenzer Herz Jesu Kirche. Seit vielen Jahren ist der Ökumenische Gottesdienst am Aschermittwoch eine Veranstaltung, zu der die Kirche in der Koblenzer Innenstadt fast zu klein ist. Unter dem Motto „aufgeschlossen“ erlebten Prominente, Künstler, Kunstinteressierte und Kirchenvertreter in einem besonderen  Gottesdienst das Thema Toleranz.

Mit Musik, Gebeten, Auszügen aus Theater, Gesang, Ballett und biblischen Lesungen, gestalteten Mitglieder des Staatsorchesters, der Rheinischen Philharmonie das Ballett und die Schauspieler des Koblenzer Stadttheaters, so wie der Jugendkammerchor der Liebfrauenkirche, die Feier. Die Ansprache zum diesjährigen Motto „aufgeschlossen“ hielt der Arzt und Theologe Manfred Lütz. Der aus den Medien bekannte Chefarzt einer Kölner Klinik für psychisch Kranke, der mehrere Bücher zum Thema Psychiatrie aus seiner Sicht geschrieben hat, lies die Zuhörer nicht nur lächeln. Wäre  es in einem Gottesdienst  üblich gewesen, hätte  er lauten Applaus  für seine Geschichten bekommen. Er las aus seinem Buch ”Wir behandeln die Falschen, unser Problem sind die Normalen“. Sein Satz, „Wer nicht mehr glaubt, glaubt alles“ machte viele Zuhörer nachdenklich. Ein schwieriges Thema ,wenn man an Demenz, Lebenseinschnitte durch Burnout oder Depressionen denkt, die der Referent humorvoll und doch lebensnah unter dem Thema  “aufgeschlossen” übermittelte.

Er mahnte die Toleranz gegenüber diesen, scheinbar kranken Menschen an und forderte zu einer positiven Grundhaltung den Betroffenen gegenüber auf. Traditionell segneten Dechant Thomas Hüsch, Superintendent Rolf Stahl und Pfarrer Stephan Wolff die Besucher am Ende des Gottesdienstes mit einem Aschekreuz auf der Stirn. Die Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein lud im Anschluss zu einer Ausstellungseröffnung ins Haus Metternich ein. Der Aschermittwoch der Künstler wird weltweit in mehr als 100 Städten gefeiert. (mabe) Fotos: Becker

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