„Armut begegnen – gemeinsam handeln“

MAINZ – Armutsbekämpfung – Beirat steht im Beteiligungsprozess „Armut begegnen – gemeinsam handeln“ beratend zur Seite – „Ich freue mich sehr, dass sich so viele Verbände und Vereinigungen, die Kirchen, Gewerkschaften und weitere wichtige Partner der Landesregierung bereit erklärt haben, gemeinsam mit uns den landesweiten Prozess zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung zu gestalten“, betonte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich der konstituierenden Sitzung des Beirats zum Beteiligungsprozess „Armut begegnen – gemeinsam handeln“. „Ziel des Beteiligungsprozesses ist es, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung zu erarbeiten und in die Wege zu leiten. Besonders in den Blick genommen werden sollen die Bereiche Einkommen, Bildung, Wohnen, Sozialraum und Mobilität. Hierbei erhoffe ich mir vom Beirat praxisnahen Input und gute Ideen“, so die Ministerin.

Aufgabe des neu gegründeten Beirats ist es, dem Sozialministerium beratend zur Seite zu stehen, fachlichen Rat hinsichtlich inhaltlicher Fragen und Schwerpunktsetzungen zu geben und Vorschläge zu benennen, welche Beiträge die einzelnen Akteure zur Zielerreichung beitragen können. Darüber hinaus sollen alle Mitglieder auch bei der Umsetzung von Maßnahmen, die zur Verbesserung der Lebenssituation von Armut betroffenen und bedrohten Menschen beitragen können, aktiv mitwirken. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Menschen dazu befähigt werden können, die Ursachen und Folgen von Armut zu bewältigen. „Armut ist nicht nur ein finanzielles Problem der Betroffenen, sondern auch ein Mangel an Verwirklichungschancen. Menschen brauchen die Befähigung, die Auswirkungen von Armut zu bewältigen, um der Armutsspirale entkommen zu können“, fasste Bätzing-Lichtenthäler zusammen.

Dem Beirat gehören neben Vertreterinnen und Vertretern des Sozialministeriums, des Organisationsberatungsinstitut Thüringen (ORBIT e.V.), das den Beteiligungsprozesses wissenschaftlich begleitet, und weiteren Ministerien unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des Städte- und Landkreistages, der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege, der Bundesagentur für Arbeit, der Landesarmutskonferenz, der Unternehmensverbände und der Wohnungswirtschaft an.

Neben der Arbeit des Beirats starten Mitte September auch die bereits angekündigten Beteiligungsforen. Im Rahmen von sechs Veranstaltungen in unterschiedlichen Regionen des Landes sollen gemeinsam mit kommunalpolitisch Verantwortlichen und sozialen Akteuren Ideen und konkrete Lösungsansätze zur Prävention und Bewältigung von Armut entwickelt werden. „Die Diskussion vor Ort ist mir ein besonderes Anliegen, denn wir brauchen regional spezifische und umsetzbare Lösungen, um die Lage der Menschen zu verbessern“, unterstrich Bätzing-Lichtenthäler. Für folgende Beteiligungsforen können sich Interessierte auf der Internetseite www.armut-begegnen.rlp.de anmelden:

–        am 18. September 2017 in Bitburg

–        am 5. Oktober 2017 in Betzdorf

–        am 3. November 2017 in Pirmasens

–        am 1. Dezember 2017 (Austragungsort noch in der Planung)

–        am 22. Januar 2018 in Bad Kreuznach

–        am 16. Februar 2018 in Ludwigshafen

Im Vorfeld hatte die Ministerin seit Anfang des Jahres Anlaufstellen für Menschen in prekären Lebenslagen und Stadtteile mit besonderen sozialen Schwierigkeiten besucht, um sich vor Ort über Armutsproblematiken und Armutsprävention auszutauschen und die Lebenswirklichkeit sowie die Erwartungen kennenzulernen. „Es war und ist mir wichtig, mit den Betroffenen direkt ins Gespräch zu kommen, um besser verstehen zu können, wie Menschen mit den Folgen von Armut umgehen. Diese eindrücklichen Erfahrungen möchte ich in den weiteren Prozess einfließen lassen, um zentrale Stellschrauben zu identifizieren und konkrete Maßnahmen in die Wege zu leiten, damit sich die Situation von Menschen in prekären Lebenslagen spürbar verbessert“, so die Ministerin.

Auf der Internetseite www.armut-begegnen.rlp.de können sich Privatpersonen sowie Personen mit beruflichem Bezug zum Thema Armutsbekämpfung in die Diskussion miteinbringen und an einer Umfrage über Auswege aus der Armut teilnehmen. Auch diese Beiträge fließen mit in die Beratungen ein.

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