„Anschluss Zukunft“ appelliert mit Forderungen an SPD-Fraktionschef Schweitzer

Wirtschaft IHK Foto3ALTENKIRCHEN – „Anschluss Zukunft“ appelliert mit Forderungen an SPD-Fraktionschef Schweitzer – Initiatoren und Unterstützer der Kampagne „Anschluss Zukunft“ haben am Dienstag ihre Forderungen mit einer Delegation der rheinland-pfälzischen SPD diskutiert, darunter auch der Fraktionsvorsitzende im Landtag, Alexander Schweitzer. Gemeinsam besuchten sie in Elkenroth den Metallbauer AMS. „Anschluss Zukunft“ ist eine Initiative, die von mehr als 80 Unternehmen in der Region Westerwald-Sieg unterstützt und getragen wird. „Anschluss Zukunft“ setzt sich mit öffentlichkeitswirksamen Projekten und zahlreichen Politikgesprächen für eine bessere Verkehrsanbindung der Region ein.

Oliver Rohrbach, IHK-Regionalgeschäftsführer im Kreis Altenkirchen, machte im Gespräch mit den Politikern den dringenden Handlungsbedarf deutlich. „Für die Region steht schlicht die Zukunftsfähigkeit auf dem Spiel. Wenn unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben sollen, muss die Politik dafür sorgen, dass die Verkehrsinfrastruktur deutlich besser wird.“ Konkret geht es vor allem um den dreispurigen Ausbau der Bundesstraßen B8-B414 und B62 (Lückenschluss / Autobahnanbindung) sowie verschiedene Ortsumgehungen. „Seit vielen Jahren kommen wir hier aber nicht voran“, so Oliver Rohrbach. „Wir erwarten eine deutlichere Unterstützung der Landespolitik in Berlin.“

Erst kürzlich hatte Bundesverkehrsminister Dobrindt ein fast 300 Millionen schweres Investitionspaket für verschiedene Verkehrsprojekte nach Rheinland-Pfalz geschickt – der Kreis Altenkirchen ging dabei wieder einmal leer aus. 2014 flossen zudem nur rund 1,7 Prozent der Mittel aus dem Verkehrshaushalt des Landes in den Landkreis. „Das bedauern wir sehr“, so Thomas Bellersheim, Unternehmer in Neitersen und IHK-Vizepräsident. „Viele fürchten, dass der Kreis Altenkirchen abgehängt wird, eben den Anschluss verliert.“ Die Unternehmen bräuchten eine leistungsfähige Infrastruktur – sie sei einer der wichtigsten Standortfaktoren.

Rohrbach betont: „Von der Wirtschaftskraft hängt auch entscheidend ab, wie die Region sich insgesamt entwickeln wird, als Lebens- und Arbeitsort“. Altenkirchen ist derzeit noch der drittstärkste Industriekreis in Rheinland-Pfalz. „Wir laufen Gefahr, die Power zu verlieren, wenn nicht zügig etwas passiert“, sagt Christoph Böhmer, Sprecher der Kampagne „Anschluss Zukunft“. Dazu fordern die Altenkirchener Akteure auch, dass der Landesbetrieb Mobilität (LBM) perspektivisch Vorratsplanungen schafft und Baureife für die Ost-West-Anbindung zu den Autobahnen (A3, A45, A565) herstellt: „Nur, wenn wir fertige Pläne in der Schublade haben, können kurzfristig frei werdende Mittel für den Lückenschluss genutzt werden“, appelliert Böhmer an die Landespolitik. „Wir erwarten, dass endlich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Planungen durchzuführen!“

SPD-Fraktionschef Schweitzer zeigte Verständnis und bekräftigte, dass der mehrspurige Ausbau der Verkehrsachsen B8-B414 und B 62 verfolgt werden sollte: „Ein Ausbau ist für die Region und die Wirtschaft nötig. Ein erster wichtiger Schritt dahingehend ist, dass Innen- und Verkehrsminister Roger Lewentz mehrere Ortsumgehungen der Strecke für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet hat. Nun ist zu hoffen, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sie mit der entsprechenden Priorität aufnehmen lässt. Das Land setzt sich jedenfalls dafür ein.“

An dem Treffen nahmen von der SPD außerdem MdL Thorsten Wehner, SPD-Kreisvorsitzender Andreas Hundhausen sowie Verbandsgemeindebürgermeister Heijo Höfer teil. „Anschluss Zukunft“ war in gewohnter Stärke vertreten. Mit dabei waren Christoph Böhmer, Sprecher der Kampagne und Geschäftsführer von Maschinenbau Böhmer GmbH, Thomas Bellersheim von der Bellersheim Unternehmsgruppe , Christian Georg von der Durel GmbH, Thomas Imhäuser Geschäftsführender Gesellschafter der AMS GmbH, Dieter Stricker und Gianna Lenz von der Volksbank Daaden, Andreas Winters, rewi-druckhaus Reiner Winters GmbH sowie Oliver Rohrbach seitens der IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen.

Der nächster Termin im Rahmen der Kampagne steht bereits fest: Im September kommen Staatssekretär Günther Kern (SPD), MdL Hendrik Hering und Vertreter des LBM zum Austausch in die Region. „Wir werden weiter für unsere Anliegen trommeln und in die Offensive gehen“, betont Oliver Rohrbach. „Die Ost-West-Anbindung an die Autobahnen ist nicht nur für die Wirtschaft schon lange überfällig, sondern wir wollen, dass auch unsere Kinder eine Zukunft in ihrer Heimat haben!“

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