American Forces Network – ein Militärsender auf Frequenz 100.2

06 AFN - jonny_raybcksKIRCHEIB/HESSEN – 70 Jahre AFN – American Forces Network – ein Militärsender auf Frequenz 100.2, der weltweit ausgestrahlt wird, ist in Deutschland 70 Jahre geworden. Das wird in Kaiserslautern intern gefeiert. Liebevoll „K – Town“ wird die Stadt in Rheinland Pfalz von der amerikanischen Besatzung genannt, weil Kaiserslautern für die Amerikaner einfach ein „Zungenknüppler“ ist und bleibt. So spricht sich übersetzt „K – Stadt“ viel einfacher aus. Dort befindet sich die Hauptzentrale des Senders, zu dem mittlerweile auch „AFN – TV“ gehört, Fernsehen für US – Amerikaner und deren Angehörige zu empfangen.

Jonny Winters hat bereits in den 90ern für AFN als Elvis – Imitator aus Deutschland für Interviews bereit gestanden. In den Ray Kasernen in Friedberg, wo der King einst in den 50er Jahren als Soldat stationiert war. In Mittelhessen hatte der Sender nämlich auch ein Bureau, eine Station, von dem aus man die damals noch unzähligen Soldaten weit weg von ihrer Heimat in ihrer Landessprache auf dem Laufenden hielt. Ebenfalls beim Militär befindliche Journalisten, Fotografen, Techiker und Moderatoren waren dort tätig. Damals war General Tucker die Führungskraft in den Ray – Barracks und der Womens Club (Frauenclub) der US Armee in Hessen. Mrs. Tucker im Vorstand des Womens Club hatte Jonny Winters als Elvis verpflichtet. Tucker und seine Frau waren begeistert vom „German Elvis“ wie auch die Zuhörer, die auf Sendung waren, als Winters seinen damals liebsten Elvis – Titel „Hurt“ live sang.

Irma Stanton hingegen hatte ihre Erfahrungen mit AFN Jahre viel später, 2006 in Bad Nauheim, gemacht, wo sie mit einem Mitarbeiter durch die verschiedenen Abschnitte von Elvis in Deutschland zog und für die deutschen Interviewpartner simultan übersetzte. So auch zum Beispiel Frau Isberner – Haldane, die ehemalige Besitzerin des Grunewald Hotels, wo Elvis mit Familie 1958 in Bad Nauheim wohnte. Die 2006 bereits etwas eigensinnige, aus Ostpreußen stammende Frau, hatte kurzerhand Stanton und Radio AFN Mitarbeiter in der Villa eingeschlossen, weil ihre beiden Hunde es gewohnt waren, pünktlich 12 Uhr ´mittags Gassi geführt zu werden. So musste gewartet werden bis sie zurückkam und wieder aufschloss. Da war es ihr egal ob die Leute eigentlich schon weitere wichtige Termine mit anderen Interviewpartnern hatte. Selbst trat Stanton auch vor die Kamera für die AFN Networks. Sie berichtete vor dem Haus in der Goethestraße 14, wo Elvis, nach Grunewald, 13 Monate eingemietet war. Sie erzählte ihre persönliche Geschichte, wie sie im Alter von 14 Jahren ihren Vater ausgetrickste und sich von Mannheim zur Goethestrasse fahren ließ, weil sie unbedingt das Haus sehen wollte das damals nach Elvis` Tod oft in der Bravo abgebildet war. Sie hatte es geschafft, ohne dass Papa wusste um was es eigentlich ging. Damals gab es in Mittelhessen noch keinerlei Hinweise darauf, dass sich der King dort einmal aufgehalten hatte. Diese Marketingquelle hat erst Jonny Winters um 1995 ins Rollen gebracht. Gut für das Städtchen heute. Lebt es doch zuweilen vom großen Interesse an Elvis Presley, wo sich nach der Seehofer – Reform die Zahl Kurgäste drastisch minimiert hat. AFN berichtete auch 1958 live vom berühmtesten G.I. der U.S. Army mit Live – Interview von Frankfurt aus. Damals lag dort der AFN – Hauptsitz für Deutschland. Elvis durfte aber, im Gegensatz zu Jonny, kein Lied singen, denn er hatte Sing – Verbot in der Öffentlichkeit für die gesamte Zeit seines Aufenthaltes in der Armee. (irsta) Fotos: Privat

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