Am Sonntag, 25. Oktober gastiert der URAL KOSAKEN CHOR ab 17.00 Uhr in der Oberwambacher Kirche.
Am Sonntag, 25. Oktober gastiert der URAL KOSAKEN CHOR ab 17.00 Uh in der Oberwambacher Kirche.
Die weltumstürzenden Erschütterungen, denen Russland im Jahre 1917 ausgesetzt war, trieben viele Bewohner des alten russischen Reiches, darunter auch viele zarentreue Kosaken, in die Emigration. Über die Länder Westeuropas und Amerikas verstreut, fanden sich erst einige Jahre später Familien und Freunde wieder zusammen. In ihnen allen lebte die Liebe zum angestammten Lande weiter. Im tiefsten Herzen blieben sie der russischen Heimat treu und pflegten daher bei ihren Zusammenkünften ihre alten Lieder und Tänze. So kam es 1924 in Paris zur Gründung des Ural Kosaken Chors durch Andrej Scholuch, der innerhalb kürzester Zeit europaweit enorme Popularität erlangen konnte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stellte der Chor 1940 seine Tätigkeit zwangsläufig ein, die Mitglieder wurden in alle Winde verstreut. In der Zeit von 1951 bis 1955 leitete Andrej Scholuch dann den Schwarzmeer Kosaken Chor, mit dem er vorwiegend Kirchenkonzerte durchführte. Nach Überwindung vieler Hindernisse ist es Andrej Scholuch dann gelungen, den Ural Kosaken Chor aus Mitgliedern des Schwarzmeer Kosaken Chors und diversen neuen Sängern wieder aufzustellen. Eines der bekanntesten Mitglieder war damals auch Ivan Rebroff. Aufgrund von Scholuchs Alter und der Überalterung der meisten Mitwirkenden ging der Chor 1972 auf seine letzte Tournee. Michail Minsky, ehemaliger Solist des Don Kosaken Chors unter Serge Jaroff, übernahm schließlich die Aufgabe, die jüngsten Mitglieder des alten Chors sowie neue Sänger um sich zu scharen und somit das Ensemble der Ural Kosaken wieder zu beleben. Etwa vier Jahre nach Minskys Tod, am 9. Oktober 1988 in Zwolle, stellte das Ensemble seine Tätigkeit erneut ein. Mit Hilfe von Wanja Scholuch, dem Sohn des Gründers und Dirigenten, gelang es im Jahr 2000, den Ural Kosaken Chor, unter der musikalischen Leitung des russischen Ausnahme-Dirigenten Vladimir Kozlovskiy, in seiner alten Höchstform wieder aufzustellen und – auf die Tradition des großen Namens achtend – wieder auf ausgedehnte Tourneen zu gehen. Dies ist folglich die „dritte Generation“ des zwölfköpfigen Traditionschors, bestehend aus den stimmgewaltigsten Starsolisten der großen Staatsensembles und Opernhäuser Russlands und der Ukraine. Das Ziel des Chors bleibt jedoch unverändert: Dem Publikum das Kulturgut der russischorthodoxen Kirche sowie die Volksweisen aus dem alten Russland traditionsgerecht zu vermitteln.