Altes Handwerk in Helmenzer Museumsscheune
HELMENZEN – Strahlender Sonnenschein und kühlende Regenschauer begleiten Helmenzer Handwerkertag – Der Arbeitskreis für Heimatkunde und Brauchtumspflege hatte zum Tag des alten Handwerks an die Helmenzer Museumsscheune eingeladen.
Die Vormittagszeit nutzten die Heimatfreunde um Museum gastlich herzurichten, den Außenbereich zu gestalten und die einzelnen Aktionsstände aufzubauen. Kurz vor 14 Uhr kamen bereits die ersten Besucher. Im Laufe des Nachmittages riss der Strom der Gäste nicht ab. Immer wieder hörte der Besucher den schweren Hammer auf dem Amboss klingen. Der Schmied hatte sein Einsen in der Glut erhitzt und es mit gekonnter Bearbeitung zu kunstvollen Gegenständer geformt. Die Korbflechterin formte dünne Weidenrinde zu großen und kleinen Körben. Soldaten des Mittelalters ließen die „großen“ Jungen auf langer Platte aufmarschieren. Dort gab es auch das bäuerliche Leben vor 100 Jahren zu sehen. Modelle von Personen und Haustieren nahmen „Form“ an und begeisterten die Betrachter. Gleichfalls demonstrierten die Bleigießer wie die Figuren entstehen. Ein Blei- und Zinngemisch wurde auf kleiner Flamme erhitzt und in sorgsam vorbereitete Formen gegossen. Kaum in der Form erkaltete das Material wurde aus der Form geholt und mit Zange, Feile und Schmirgel bearbeitet. Der Landwirt saß auf seinem Schemel und dengelte das Sensenblatt, der Schmitzer zog sein Eisen über das Holz und in schattigem Remisenraum drechselte der kundige Handwerker elegante Formen in den rohen Holzklotz. Derweil stand der Vorsitzende Dieter Sommerfeld in der Scheune, gekleidet in Tuch der damaligen Zeit und demonstrierte wie arbeitsaufwendig der Buchdruck sich gestaltete. Natürlich stand die gesamte Museumsscheune mit ihren vielfältigen Ausstellungsstücken längst vergangener Zeiten zur Betrachtung zur Verfügung. Zwischendurch erhielten die Heimatfreunde noch Besuch von der Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die mit ihrer Wandergesellschaft unterwegs war. Der Arbeitskreis trifft sich nicht am ersten Freitag im August trifft, sondern erst am Freitag, 9. August, um 18 Uhr an der Museumsscheune zu einem Grillabend. (wwa) Fotos: Wachow/Rewa