ALTENKIRCHEN – Schnellerer Abschuss von Problemwölfen stellt kein Wolfsbestandsmanagement dar
ALTENKIRCHEN – Schnellerer Abschuss von Problemwölfen stellt kein Wolfsbestandsmanagement dar
Auch in den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen mehren sich Wolfsrisse. Dementsprechend sind die Erwartungen heimischer Nutztierhalter in das im Koalitionsvertrag vereinbarte regional differenzierte Wolfsbestandsmanagement hoch. In der letzten Sitzung des Umweltausschusses stellte Bundesumweltministerin Steffi Lemke nun ihren lang erwarteten Plan für einen schnelleren Abschuss von Problemwölfen vor. Ein Wolf soll nach einem Wolfsriss, sofern vermeintlich zumutbare Herdenschutzmaßnahmen ergriffen wurden, 21 Tage lang im Umkreis von einem Kilometer auch ohne genetischen Test entnommen werden können.
Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete Andreas Bleck, umweltpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion: „Ein schnellerer Abschuss von Problemwölfen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Doch dieser stellt kein regional differenziertes Wolfsbestandsmanagement dar. Mit einem schnelleren Abschuss lässt sich der Wolfsbestand nicht managen und lassen sich Wolfsrisse nicht wirksam bekämpfen. Zudem sind die Voraussetzungen zu hoch. Insbesondere in Regionen, in denen vermeintlich zumutbare Herdenschutzmaßnahmen nicht ergriffen werden, wird kein schnellerer Abschuss erfolgen.
Ohnehin sind die von Lemke geforderten Herdenschutzmaßnahmen keine Garantie dafür, dass Nutztiere nicht von Wölfen gerissen werden. Herdenschutzzäune und -hunde bekämpfen nicht die Ursachen, sondern lindern nur die Symptome. Denn ohne Wolfsbestandsmanagement verdoppelt sich der Wolfsbestand alle drei Jahre. Allerdings ist Deutschland keine dünn besiedelte Natur-, sondern eine dicht besiedelte Kulturlandschaft. Eine sich unkontrolliert vermehrende Wolfspopulation stellt die Nutztierhalter vor immer schwerwiegendere Probleme. Deshalb gilt: so viele Wölfe wie zur Gewährleistung der genetischen Vielfalt nötig und so wenige wie zur Gewährleistung der Koexistenz von Menschen, Nutztieren und Wölfen möglich.
Vor diesem Hintergrund fordert die AfD weiterhin die Einführung eines Wolfsbestandsmanagements. Entgegen den Behauptungen der Umweltministerin, diese Forderung sei mit dem EU-Recht nicht vereinbar, zeigen Erklärungen auf EU-Ebene oder Gutachten, dass der günstige Erhaltungszustand auf nationaler Ebene festgelegt werden kann. Die Einführung eines regional differenzierten Wolfsbestandsmanagement ist mit dem EU-Recht vereinbar und der Schutzstatuts auf EU-Ebene sollte überdacht werden. Mit ihrer Blockadehaltung schwächt Lemke die gesellschaftliche Akzeptanz der Wiederansiedlung des Wolfs.“