Alte Wehranlagen im Asdorfer Bach werden umgebaut
KIRCHEN-WEHBACH – Der Asdorfer Bach wird durchgängig – Die Bauarbeiten zum Umbau von insgesamt drei alten Wehranlagen im Asdorfer Bach zwischen Kirchen-Wehbach und Niederfischbach haben vergangene Woche am Wehr der alten Friedrichshütte in Wehbach begonnen. Es ist geplant das Bauwerk komplett abzureißen, um die Asdorf für Fische und andere aquatische Lebewesen frei durchwanderbar zu machen. Später wird das nächste Wehr im Bereich Junkernthal
mittels eines so genannten Umgehungsgerinnes, quasi einer „Gewässerumleitung“ um das Wehr herum, ebenfalls passierbar gemacht. Aus Denkmalschutzgründen darf dieses Querbauwerk nicht abgerissen werden.
Der Asdorfer Bach ist wegen seiner wasserwirtschaftlichen Bedeutung auf rund elf Kilometern, von der Mündung in die Sieg bei Kirchen bis zur Mündung des Fischbachs in die Asdorf, als so genanntes Gewässer II. Ordnung klassifiziert. Für dessen Unterhaltung ist der Kreis zuständig. Auf dieser Strecke befinden sich die Wehranlagen, die heute ihre ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllen. Eines der Wehre gehörte in früheren Zeiten zur Friedrichshütte. Die anderen gewährleisteten vermutlich den Betrieb einer Mühle oder dienten als Stauwerk zur Wiesenbewässerung. Diese massiven Bauwerke im Gewässer machen die freie Wanderung der Wasserorganismen unmöglich und schränken die Biotopvernetzung stark ein.
Die Umbauten sind Teil der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Landkreis Altenkirchen. Eine ihrer zentralsten Ansprüche ist die (Wieder-)Herstellung eines guten ökologischen Zustandes der Oberflächengewässer. Besondere Beachtung soll dabei die Sicherstellung der „linearen Durchgängigkeit“ der Fließgewässer finden, die dann besteht, wenn sich sämtliche Wasserlebewesen, also Fische und Kleinstlebewesen, jederzeit ohne Hindernisse stromauf und –abwärts bewegen können.
Sofern die Witterungsverhältnisse es zulassen, soll bis Ende 2015 dieser Zustand hergestellt sein. Die Baukosten für den Umbau aller drei Wehre belaufen sich auf etwa 400.000 Euro, von denen das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Aktion blau Plus 90 Prozent übernehmen wird. Die bisher sehr gelungene Planung und Umsetzung des umfangreichen Projektes war nur durch die besonders konstruktive Mitwirkung der betroffenen Anlieger, insbesondere durch Freiherr von Hövel sowie der Stadt und der Verbandsgemeinde Kirchen, möglich.




















