Afghanischen Frauenverein trauert um Roger Willemsen
NEUWIED – Afghanischen Frauenverein trauert um Roger Willemsen – Der Afghanische Frauenverein trauert um seinen Schirmherrn Roger Willemsen. „In der Nacht zum Montag, 8. Februar, ist Roger Willemsen, unser Freund und Schirmherr des Vereins, gestorben. Unsere Trauer darüber ist unfassbar groß. Wir sind alle bestürzt, dass ein so edler Menschenfreund aus unsere Mitte gegangen ist. Er hinterlässt eine große Lücke in unseren Herzen und wir werden sein Andenken immer in Ehren halten“.
Im April 2006 hatte Roger Willemsen die Schirmherrschaft über den Afghanischen Frauenverein zu unserem großen Stolz übernommen und sich seitdem wie kein anderer Schirmherr engagiert. Mit viel Courage hat er sich für die Menschen in Afghanistan eingesetzt. Er besuchte unsere Schulen, Kliniken und Brunnen auch in jenen abgelegenen Dörfern und Regionen Afghanistans, in die sich sonst kein Reisender traut. Dabei scheute er nie die Gefahren und die Strapazen der Reisen. Er sprach mit den Menschen auf der Straße, mit Bauern, mit Lehrerinnen, Schülerinnen und Ärztinnen und gewann durch sein gütiges Auftreten das Lächeln und die Herzen der Menschen.
Roger Willemsen hat Afghanistan so gut verstanden. Er hat in unsere Herzen hineingeschaut und das Gesehene mit seiner Feder niedergeschrieben und weitergetragen. Für uns und unseren Verein war er ein einfühlsamer und kluger Berater. Wann immer wir uns in einer Sackgasse sahen, zeigte er uns den richtigen Weg und öffnete uns neue Perspektiven.
Sein Engagement für unsere Arbeit war grenzenlos. Über 100 Brunnen hat allein er in Afghanistan entstehen lassen und begeisterte mit großer Leidenschaft auch seine Freunde, Weggefährten, Kollegen und befreundeten Verlage für diese Hilfe. Im S. Fischer Verlag erschienen auch seine brillanten Werke „Afghanische Reise“ und „Es war einmal oder nicht“ zu Bildern und Gedanken afghanischer Kinder und ihre Sicht auf die Welt, dessen Gesamterlös dem Verein zugutekommt. Der Mareverlag widmete die 100. Ausgabe seiner Zeitschrift unserer Arbeit. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten engagierten sich für uns, angesprochen und begeistert von ihrem Freund Roger Willemsen. So entstanden allein vier Benefiz-Galen mit Starbesetzung.
Wie kein anderer war Roger Willemsen eine Brücke der Toleranz und der Menschenfreundlichkeit zwischen Deutschland und Afghanistan. Wie erst selbst von sich sagte, suchte er in der Fremde stets das Vertraute. Er gab Stimmlosen durch sein Engagement eine Stimme. Er war ein Kämpfer gegen die Ungerechtigkeit und ein Verfechter für die Wahrheit – auch, wenn sie ihm zu schaden drohte. Alles was er tat, tat er aus Überzeugung.
Zehn Jahre gemeinsame Arbeit verbinden uns. Bewirkt hat Roger Willemsen in dieser Zeit weit mehr als das Hundertfache. Er ermöglichte in diesen zehn Jahren Tausenden an Frauen und Mädchen in Afghanistan Bildung, Gesundheit und sauberes Trinkwasser. Er rettete Leben und schenkte Familien neue Existenzgrundlagen. Bis zu seinem Tod hielt er mit den Menschen in Afghanistan Kontakt. Lehrerinnen und Schülerinnen schrieben ihm bis heute Briefe, luden ihn zu ihren Festen ein und teilten mit ihm ihre Ängste, Hoffnungen und Träume. Der Tod von Roger Willemsen ist ein großer Verlust für Afghanistan, für Deutschland und die Welt.
Wir haben einen lieben, guten Freund verloren. Aber in unserem Herzen, unseren Erinnerungen und Gedanken bleibt er für immer. Für den Vorstand: Rona Yussof-Mansury (Neuwied) und Nadia Nashir (Münster).