Achte Großveranstaltung „Lokale Netzwerke Kinderschutz“
ALTENKIRCHEN – Achte Großveranstaltung „Lokale Netzwerke Kinderschutz“ Im Rahmen der achten Großveranstaltung „Lokale Netzwerke Kinderschutz“ trafen sich 140 geladene Gäste aus den Bereichen Jugendhilfe, Kindertagesstätten, Grundschulen, Gesundheitshilfe, Polizei, Amtsgerichte sowie Beratungsstellen im Wilhelm-Boden-Saal des Gebäudes der Kreisverwaltung Altenkirchen, um den Worten der Ethnologin Sandra de Vries, zum Thema „Familie, Kindheit und Jugend in den Kulturen der Welt“ zu lauschen.
In einem circa einstündigen Vortrag brachte die Referentin den Zuhörern das Thema „Familie, Kindheit und Jugend in den Kulturen der Welt“ näher. So begann Vries ihren Vortrag mit einem kleinen Ausflug in die Vergangenheit, um aufzuzeigen, wie sich das Dasein und Ansehen des Kindes im Laufe der Zeit verändert hat. Die Zeitreise begann im Mittelalter, in dem die Kinder schon früh (mit)arbeiten mussten. Weiter ging die Reise durch die Renaissance ins 18. Jahrhundert und weiter bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, in dem der Ausbau des Bildungsbereiches schon anklang fand. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das Bewusstsein dann so weit entwickelt, dass die Unterstützung und Forderung des Kindes bei der Entwicklung eine große Rolle spielt. So zeigte Vries auf, wie sich das Bewusstsein der Menschen im Bezug auf das Wohl der Kinder veränderte und entwickelte.
Auf die Antwort ihrer rhetorischen Frage, was die Zuhörer glaubten, wann der Züchtigungsparagraph abgeschafft wurde, nämlich erst im Jahre 2000, vernahm man ein deutliches Raunen, welches den Saal durchströmte. Weiter ging es in ihrem Vortrag in den Bereich der interkulturellen Begegnungen und interkultureller Kompetenzen. Familie & Kinder der Welt. Andere Punkte ihres Vortrags waren: Die Welt im Wandel; Familie & Kinder hier und anderswo; Erziehungsvorstellungen in der Welt.
In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema Migration und die Push-Pull-Faktoren kurz erläutert. Das Push-Pull-Modell der Migration stellt den Kern der ökonomisch motivierten Migrationstheorie dar, die Everett S. Lee in den 1960er Jahren aufstellte. Die Theorie geht davon aus, dass Menschen aus einem ursprünglichen Gebiet „weggedrückt“ werden (engl.: „to push“, „drücken“), während sie von einem anderen Gebiet „angezogen“ (engl.: „to pull“, „ziehen“) werden. Die Theorie wird sowohl auf Probleme der nationalen wie der internationalen Wanderung angewandt. Quelle: Wikipedia. Im Anschluss an ihren circa einstündigen Vortrag wurden etliche Fragen an die Referentin gestellt und beantwortet. (ai) Foto: Ariwa