Abenteuerliche Fahrt mit der Bahn

Bahnreise 9146ALTENKIRCHEN – Die Bahn streikt und sorgt damit für abenteuerliche Probleme im Reiseverkehr – Bahnreise 9143Die Kreisstadt Altenkirchen hat einen Bahnhaltepunkt, neu gestaltet mit genügend Parkplätzen für Reisende und bietet die Möglichkeit mit zwei Fahrzielen die große Welt zu erreichen. Auch der Bahnstreik bleibt hier außen vor, da hier die Hessische Landesbahn für den Schienenverkehr zuständig ist. Allerdings nur bis Au oder Limburg und dann wird’s bitter. Hier stehen dutzende der roten Regionalbahnen in Zweierreihen bis auf weiteres geparkt. Nur jeder dritte Zug soll angeblich fahren. Zunächst einmal bin ich guter Dinge durch den frühlingshaften Westerwald nach Limburg unterwegs. Der kurze Zug ist rappelvoll, zumal in Westerburg noch eine Schülergruppe auf Ausflugsfahrt zusteigt. Die Geräuschkulisse ist gewöhnungsbedürftig. Die beiden Lehrerinnen haben die neun bis elf Jährigen aber recht gut im Griff. Auch der Taunus zeigt sein schönstes Frühlingskleid. In Limburg hat die Westerwaldbahn allerdings zehn Minuten Verspätung und der Zug nach Frankfurt ist weg. Die halbe Stunde, bis die Hessische Landesbahn in Richtung Wiesbaden startet, nutze ich, um mir etwas zu essen zu besorgen. Noch ist es nicht außergewöhnlich, denn Verspätungen von zehn Minuten sind normal, pünktlich kommt auch ohne Streik kaum ein Zug. Mal sind es Bauarbeiten an der Strecke, mal ein schneller Zug der überholen muss oder das Warten auf einen Anschlusszug. Wer Bahn fährt wundert sich über nichts mehr. Die Fahrt durch den Taunus allerdings schien mir doch endlos, weil der Zug wirklich an jeder Milchkanne hielt.

Eigentlich ist der Bahnhof Wiesbaden ein Drehkreuz für die Bahn. Allerdings war es hier heute recht ruhig, weil auf der ICE Strecke Köln Frankfurt zur Zeit Schienen erneuert werden und dort der Betrieb ruht. Bei der Bahnauskunft erfuhr ich beim Nachfragen nach einer Rückfahrtverbindung nach 17:00 Uhr, dass es schlecht für mich aussah.

Der geheime Wunsch auf dem Rückweg schneller in die Kreisstadt Altenkirchen und zu meinem dort geparkten Auto zu kommen, war unerfüllbar. Auch über Mainz/Köln/Au ging nichts. Die Siegstrecke wurde bestreikt und hier war kein Weiterkommen. Was nützt der schöne Parkplatz direkt neben dem Bahnsteig, wenn man da nicht hinkommt. Demnächst, so beschloss ich, werde ich wieder in Neuwied parken, denn dort sind die Möglichkeiten vielfältiger. Rund um Koblenz fahren die Privatbahnen der Rheingaulinie, der Mittelrheinbahn, rechts wie links vom Rhein. Eine gute Möglichkeit trotz Streik für Pendler nach Köln und Mainz zu kommen. Der Busverkehr im Westerwald wird Gott sei Dank nicht bestreikt.

Dass ich trotzdem nicht die Nacht auf einer Bahnhofsbank zwischen Diez und Westerburg verbringen musste, verdanke ich der Tatsache, dass die bahnfahrenden Kollegen der Redaktion es vorzeitig aufgegeben hatten nach Mainz zu kommen und die Konferenz mangels Teilnehmer abgesagt wurde. So war ich schon mittags auf dem Rückweg, um damit vor Sonnenuntergang das beschauliche Altenkirchen zu erreichen. Abenteuerlich ist es fast immer wenn man mit dem Zug unterwegs ist. Galt es doch früher schon: „wenn einer eine Reise tut, dann hat er etwas zu erzählen“. Bis Sonntag wird die Bahn noch bestreikt und dann sollte es eigentlich wieder besser werden. Bis zum nächsten Streik? Wann der sein wird, ist abzuwarten. Wundern wird sich keiner mehr, aber ärgerlich für die vielen Menschen trotzdem, die auf die Bahn angewiesen sind.

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