Abenteuer „Autofasten“ mit Bahn und Bus unterwegs – Teil 2

NEUSTADT – Unterwegs mit Bus und Bahn  Teil 2 – Das Autofasten, stellt einen Menschen in der ländlichen Region rund um die Lahrer Herrlichkeit vor etliche Probleme, besonders an Samstag und Sonntag. Da bleibt fast nur ein längerer Fußweg oder das Taxi nach Neustadt oder Horhausen, um zu Zug oder Flugzeug zu kommen. Schon der Einkauf innerhalb der Woche, von Oberlahr nach Neustadt, um zur Bank, Apotheke und Supermarkt zu kommen, wird zum Abenteuer. Wer an der Haltestelle Oberlahr Mitte, in den fast leeren Bus um 11.25 Uhr nach Neustadt einsteigt, kommt meist auch pünktlich 15 Minuten später in Neustadt an. Der Supermarkt ist nur wenige Schritte von der Haltestelle entfernt und man hätte 45 Minuten Zeit einzukaufen. Wenn man so viel Zeit benötigt und sich mit Wurst, Wein und Waschpulver bepackt gleich wieder an die gegenüberliegende Haltestelle stellt, ist es zwar zu früh, aber der Einkauf verliefe reibungslos. Anders wenn man noch zu Bank und Bäcker gegenüber der Neustädter Kirche laufen will. Da ist auch eine Haltestelle der Linie 120. Auf dem Fahrplan steht der Anschlussbus nach Horhausen /Altenkirchen mit 12.20 Uhr vermerkt. Eine Bank lädt Wartende ein, in der Sonne sitzend auf den Bus zu warten. Das Thermometer an der Uhr zeigt 21 Grad. Eigentlich schön, wenn der Bus käme. Der aber kommt heute Mittag hier nicht vorbei, sondern biegt zum Schulzentrum ab und fährt von der Haltestelle dort oben wieder ins Wiedtal zurück. Ein paar Mädels, die auf der Bank ihre SMS checken, klären auf, dass die Busse mittags vom Schulzentrum abfahren. Das bedeutet die Tasche mit Flaschen, Fleisch und Fischstäbchen den Berg herauf wuchten. Oben warten schon ein paar hundert Schüler aus dem ganzen Umland auf ihre Schulbusse. Etwas unverständlich schauen die Kids auf den beladenen Fahrgast, der eher ins Seniorenheim als in den Schulbus passt. So gelingt es dann schließlich mit einer Stunde Verspätung und knurrendem Magen den heimischen Herd wieder zu erreichen. Hier ist es ja fast noch mal gut gegangen. Am Vortag war der letzte Bus in Richtung Neustadt abgefahren ehe die Linie 101 aus Neuwied in Horhausen eingetroffen war. Wenn auch meist die Busse mit Verspätung eintreffen, haben es auch manchmal Busfahrer eilig und fahren früher los. Langweilig ist das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln selten. Man hat immer neue Erlebnisse. (mabe) Fotos: Becker