Erntedankgottesdienst im Kloster Ehrenstein
EHRENSTEIN – Erntedankgottesdienst im Kloster Ehrenstein –
Das historische Kloster, im Mehrbachtal gelegen, ist eigentlich ein Ort der Besinnung und der Impulse. Zumindest seit Hausherrin Schwester Therese vor einige Jahren in das vom Erzbistum Köln restaurierte Kleinod mit zwei Mitschwestern eingezogen ist. Die Ordensfrau von den Waldbreitbacher Franiskanerinnen, freute sich so viele Menschen, die zum Erntedankgottesdienst gekommen waren, an diesem wunderschönen Sonntagmorgen begrüßen zu können. Für das schöne Wetter habe sie gebetet und das wurde, bei dem strahlend blauen Himmel über der Klosterkirche scheinbar auch erhört. In die Klosterkirche hätten die vielen Menschen allerdings zum Erntedankgottesdienst nicht reingepasst. Vor dem ehemaligen Stallgebäude, wo zur Weihnachtszeit immer lebensgroße Krippenfiguren zu finden sind, war inmitten von Blumen, Obst und Getreide, Kürbissen, Gurken und Kastanien ein Altar aufgebaut. Hier zelebrierten Pastor Olsen und Diakon Schwarz den Gottesdienst.
In den ersten Reihen die Kommunionkinder des nächsten Jahres mit Eltern und Geschwistern. In den letzten zehn Jahren hatten die Kinder zum Erntedankgottesdienst der Pfarrgemeinden Asbach, Limbach, Bucholz und Windhagen im Kreis Neuwied und Oberlahr im Kreis Altenkirchen auf Strohballen zwischen Kuh und Pferd, Schweinen und Hühnern gesessen. Der Erntedankgottesdienst war in der Regel auf einem Bauernhof im Pfarrverband zelebriert worden. Die Höfe werden immer rarer im Kreis und einen verantwortlichen Pfarrer gibt es inzwischen in Asbach auch nicht mehr. So ist Kreativität gefragt. Man muss nicht nur für die Früchte des Feldes und die wunderschöne Landschaft in wir leben, dankbar sein. So eröffnete der einzig verbliebene Pfarrer der Region seine Predigt. Auch für geistige Nahrung, wie man sie aus dem Kloster mit heim nehmen kann, braucht es einen Dank.
Auf drei Säulen, so erläutert Schwester Therese in ihrer Begrüßung, steht die Arbeit im Kloster. Mit der Besinnung auf den eigenen Glauben, um so seine Spiritualität zu reflektieren und zu vertiefen. Desgleichen ist das Kloster ein Rückzugs- und Ruheraum, um neue Kraft für den Alltag zu schöpfen oder Lebenskrisen zu bewältigen.
Zum zweiten nannte sie die Impulse der Gesprächskreise zu biblischen, ethischen und ökumenischen Themen. Exerzitien und spirituelle Begleitungen und der Weg zur Selbstfindung. Auch die Kultur kommt am Mehrbach nicht zu kurz. Von kunst- und kulturhistorischen Vorträgen über Ausstellungen sakraler Kunstwerke bis zu biblischen Kochkursen reicht das Angebot im Kloster. Nicht zuletzt werden hier zu Jahreszeiten passende Feste gefeiert, wie gerade jetzt im Herbst der Erntedankgottesdienst, der vor allem bei den Menschen in der näheren Umgebung gut ankommt.
Im Anschluss an den Open Air-Gottesdienst gab es auch noch Brote und kühle Getränke. Besondere Mühe hatte sich die Messdiener der Pfarreien gemacht. Die hatten tolle Kuchen gebacken und mit dem Erlös erhofften sie sich ein Zubrot zu ihrer geplanten Messdiener Fahrt nach Rom. Während die Blumendekoration wieder in die Kirche getragen wurde, standen viele Gottesdienstbesucher noch in kleinen Gruppen zusammen und tauschten sich bei angeregten Gesprächen über Gott und die Welt aus. (mabe) Fotos: Becker