Eindrucksvolle Präsentation des Tischlerhandwerkes in Oberirsen
OBERIRSEN – Eindrucksvolle Präsentation des Tischlerhandwerkes – Frank Seifen findet enormen Zuspruch –
Der Verkehr in Oberirsen kam fast zum Erliegen. so rege war der Zuspruch für den Tag des Tischlerhandwerkes bei Frank Seifen, der seine Teilnahme an der bundesweiten Veranstaltung als einer von zwei Tischlermeistern im Kreis Altenkirchen zum Anlass nahm, sein 20jähriges Betriebsjubiläum zu feiern.
Mit Begeisterung war eine vierte Klasse der Raiffeisengrundschule Weyerbusch, die Frank Seifen zusammen mit ihren Eltern und der Lehrerin eingeladen hatte, bei der Arbeit. Arbeitsteilig wurden Stelen für den Klassenraum und den Kunstunterricht erstellt. Dabei wurde die Idee einer Übungswerkstatt, eine der Visionen von Frank Seifen, von Kindern und Eltern begeistert diskutiert.
Vom Landesfachverband der Tischlerinnung war Arne Brettschneider angereist, um Einblick zu nehmen in die eindrucksvolle Veranstaltung. Zudem gratulierte er Frank Seifen, der auch in Koblenz einen guten Namen hat, zu seinem Jubiläum. Auch die Politik ließ es sich nicht nehmen, dem gestandenen Handwerksmeister ihre Aufwartung zu machen. Der 1.Beigeordnete Matthias Heiden gratulierte im Namen der Ortsgemeinde mit einem Blumenstrauß. Landrat Michel Lieber, der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel und Bürgermeister Höfer nahmen an den Betriebsführungen teil, die Frank Seifen in seiner sehr launigen und verschmitzten Art im Halbstundentakt für alle Besucher durchführte. Fast alle Besucher trugen sich in das Gästebuch ein und beschrieben dort ihre Zufriedenheit mit den erhaltenen Möbelstücken und priesen die sehr harmonische Atmosphäre des Jubiläumstages. Michael Lieber, der sich tief beeindruckt zeigte von der erlebten Kreativität von Seifen, schrieb: „ Ein Handwerker mit vielen Ideen. Viel Erfolg“.
1994 startete der damals frisch gebackene Tischlermeister Frank Seifen seine erfolgreiche Karriere. Baulich aus dem Nichts heraus, in seiner Profession aber vollgepackt mit vielen kreativen Ideen und einer sehr soliden Ausbildung. „Der erste Schritt war die „Besetzung und Umwidmung“ des Hühnerstalls durch meine kleine Firma. Als dann im nächsten Schritt der Schweinestall als beträchtlicher Geländegewinn dazu kam, empfand ich das damals schon als gigantischen Schritt der Betriebsentwicklung“, so fasst Frank Seifen seine ersten Schritte als Unternehmer zusammen. Ansporn gab ihm dann, als sein Vater Horst ihm damals versprach, nach Bestehen der Meisterprüfung die Landwirtschaft aufzugeben und die Gebäudeteile für den kleinen Meisterbetrieb nutzbar zu machen. Inzwischen ist ein stattlicher Betrieb entstanden, der hervorragend ausgerüstet ist. Frank Seifen erinnert sich heute daran, wie er all die beruflichen Erfahrungen, die er vor seiner Selbstständigkeit hatte, für seine Arbeit nutzbar macht. Angefangen von Hauptschulabschluss, mit dem er sich damals gut auf den Beruf vorbereitet sah, über Lehre, Gesellenprüfung, Bundeswehr, Fabrikarbeit im Akkord, Meisterprüfung, Werkstattleiter in der Arbeit mit Problemjugendlichen.
Schon sein Urgroßvater war Schreiner und Stellmacher und in seiner Arbeit aus den vielen eindrucksvollen Erzählungen der Großmutter von Frank Seifen wohl vertraut. Ein Nuthobel von ihm hat ebenso einen Ehrenplatz in der Werkstatt wie ein Schiffshobel vom Urgrußvater, den ein Nachbar kürzlich Frank Seifen schenkte.
Ihm war von Anfang an wichtig, dem Kunden Einblick zu geben in das, was überhaupt aus Holz zu gestalten ist und wie genau es funktioniert. Frank Seifen ist bekannt für seinen gediegenen Umgang mit den Kunden. Beratung und Ideentransfer sind seine Stärke. „Der vertrauensvolle Umgang mit den Kunden ist Basis meiner Kooperation mit ihnen. Ich setze die Wünsche der Kunden in Holzelemente um. Dabei ist mir wichtig, dass das, was ich produziere in die Wohnung des Kunden passt. Als besondere Auszeichnung empfinde ich, wenn Kunden nach und nach immer noch weitere Teile ihrer Wohnung von mir gestalten lassen, weil sie die Harmonie des zunächst erworbenen Teiles auf die Wohnung insgesamt übertragen möchten“, so fasst Seifen seine Kundenerfahrungen zusammen.
Seifen hilft den Kunden, das Konzept im gemeinsamen Dialog zu entwickeln, und es auch als ihres zu empfinden. Sie sind bisweilen mal beim Prozess der Planung und Herstellung dabei, sie schauen sich den ausgewählten Stamm an, und sind sozusagen bei der „Geburt ihres Möbelteils“ dabei. Jeder Entstehungsprozess eines Möbelelementes hat seine eigene, interessante Geschichte, nicht zuletzt auch für den Kunden. Das ist bedeutsam, denn auch dadurch wird das Möbelelement zu mehr als einem Möbelstück. Die Männer unter den Kunden bestaunen und „beriechen“ eher das Material, die Frauen fragen sich eher, „wie aus diesen Bohlen ihr Tisch wird“.
Akteure der FREUDE DER KINDERKREBSHILFE GIELEROTH boten Würstchen, Kaffee und leckere Waffeln an, die reichlich Zuspruch fanden. Der Erlös und Spenden der Veranstaltung gehen der Kinderkrebshilfe zu. Am Rande des Betriebsfestes gaben Metallarbeiten von Patrick Pütz, Forstmehren und Eisen- und Holzskulpturen von Friedhelm Zöllner aus Oberirsen dem sehr imposanten Gartengelände um die Betriebsgebäude ein ansprechendes Ambiente. Frank Seifen zog als Fazit der Veranstaltung:“ Es erfüllt mich mit Stolz, dass derart viele zufriedene Kunden und interessierte Gäste an diesem Tag meine Gäste waren“. (friz) Fotos: Ariwa(10)/Zöllner(1)