Flüchtlingshilfe Flammersfeld sucht Spender
FLAMMERSFELD – Die Flüchtlingshilfe Flammersfeld ist als gemeinnützig vom Finanzamt anerkannt – Seit Dezember heißt die Flüchtlingshilfe Flammersfeld Flüchtlingen in der Verbandsgemeinde Flammersfeld Willkommen und versucht ihnen zu helfen, sich hier zu Recht zu finden. Oberstes Ziel der circa 15 Paten und nahezu 40 Unterstützer ist es, die Flüchtlinge so schnell wie möglich wirtschaftlich unabhängig zu machen und ihnen ein Heimatgefühl zu vermitteln. Dazu gehört in erster Linie die Vermittlung von für eine Arbeitsaufnahme ausreichenden Deutschkenntnissen. Von den insgesamt circa 112 Flüchtlingen sind 47 unter 18 Jahre alt, also schulpflichtig. Von den 65 Erwachsenen besuchen circa 40 die vier Deutschkurse einige weitere besuchen bereits gesponserte Intensivsprachkurse in Altenkirchen. Das Spektrum in den Kursen reicht vom Analphabeten bis zum Universitätsabsolventen. Deshalb ist vorgesehen, in Zukunft mehr Kurse mit Schülern gleichen Leistungsniveaus zu veranstalten.
Vor einer Arbeitsaufnahme liegen viele Hürden. So müssen zum Beispiel alle Zeugnisse von einem OLG zugelassenen Übersetzer übersetzt werden, Originaldokumente beglaubigt werden, Anerkennungsverfahren für eine Ausbildung durchgeführt werden. Auch Intensivsprachkurse müssen zumindest teilweise selber bezahlt werden, dazu kommen noch circa 75 Euro für eine Monatskarte von Flammersfeld nach Altenkirchen. Ohne Sponsoren ist dies nicht machbar!
Die Koordination der verschiedenen Hilfen obliegt der Geschäftsstelle des Vereins. Dort werden Kontakte mit der ev. Kirche, Diakonie, VG, Kreis, AK Asyl, Arbeitsagentur, Jobcenter, Ausbildungs- und Arbeitgebern gepflegt. Es werden Projekte gesteuert, Recherchen bei sich ständig ändernden gesetzlichen Voraussetzungen durchgeführt. Flüchtlinge werden bei Bewerbungen unterstützt. Dazu der 1.Vorsitzende Wolfgang Conzendorf: „Diese Arbeit benötigt inzwischen weit mehr als eine halbe Stelle und ist ehrenamtlich nicht mehr zu leisten. Deshalb sind wir zur Zeit auf der Suche nach Sponsoren, die bereit sind, diese Stelle zu finanzieren. Auch die Betreuung unsere jungen afghanischen Flüchtlinge im Wohnheim in Reiferscheid erfordert professionelle Unterstützung durch einen Sozialarbeiter/Streetworker“.
Die Flüchtlinge in der VG Flammersfeld kommen zum großen Teil aus Afghanistan und dem Westbalkan, einige wenige aus Pakistan, Iran und Vietnam. Alle diese Menschen sind hochmotiviert, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, wie man ja schon an ihren Fluchtwegen erkennen kann. Auch unter den Flüchtlingen aus dem Westbalkan sind viele fähige Menschen, die jeder Arbeitgeber gerne als Lehrling oder Arbeitskraft einstellen würde. Konkrete Angebote liegen vor! Leider ist der Weg dahin mit vielen bürokratischen Hürden gepflastert. Die Flüchtlingshilfe benötigt Geld, für Sprachkurse, für Busfahrten, für Lehrmaterial, für Drucker und Computer, für Verwaltung, für Sozialarbeit und vieles mehr. Spenden können bequem über betterplace per Lastschrift, Giropay, Kreditkarte oder Paypal: Ich möchte jetzt spenden! http://betterplace.org/p32612 getätigt werden. (wc)