Asphaltvisionen auf dem Marktplatz der Kreisstadt Altenkirchen Teil II.

Shiva Grings 5930 aALTENKIRCHEN – Asphaltvisionen auf dem Marktplatz der Kreisstadt Altenkirchen Teil II. – Dreifrauendietanzen 2711 rIn der Fülle des dreitägigen Programmes der Asphaltvisionen fiel in den frühen Abendstunden des Samstag „Shiva Grings“ aus Freiburg mit seiner poetischen Clownerei unter dem Thema „ Trash“ besonders auf. Der Marktplatz, rundum gefüllt, belebt mit Besuchern, auf den Stufen der Marktplatzbegrenzung hockend oder auf den vorbereiteten Teppichen auf der Bewegungsfläche liegend. Das allerdings bevorzugten besonders die jüngsten Asphaltbesucher, die Kinder.

Komisch mutete der junge Ire „Shiva Grings“ schon an als er in seiner recht rupfigen Bekleidung sich den Weg durch das Publikum bahnte. Hose zerrissen, Hemd im erbärmlichen Zustand, die Kappe lässig in den Nacken geschoben, zockelte er auf die Marktplatzmitte. Das Thema „Müll und Armut“ zeigte recht schnell und auf belustigende Weise sein Gesicht. Für den Besuch einer Gastronomie benötigt man das nötige Kleingeld, das aber war nicht in seinen durchlöcherten Hosentaschen zu finden. Kurzentschlossen sprach er drei kleine Jungs an, drückte ihnen kleine Eimer in die Hand und schickte sie durch die Reihen der Besucher Spendengelder zu sammeln. Die hatten natürlich auch Erfolg. Natürlich teilte er mit den kleinen Helfern das gesammelte Geld. So in einer besseren Position holte der Pantomime sich eine Partnerin aus dem Publikum, lud sie ein in seinem Cafe mit ihm zu verweilen. Doch was anbieten? Leere Flaschen, Trinkgefäße aus Blechdosen. Also ging er auf Suche, holte sich Flaschen von den Tischen im Publikum, wechselte die Schuhe mit einem Mann aus dem Publikum, suchte sich ein Opfer, das seiner Statur entsprach. Entkleidete ihn, trotz des zaghaften Wiederstandes dessen Frau, zog sich selber die „neuen“ Klamotten an. Das Kleidungsopfer schickte er als Kellner in Aktion. Eine Paparazzi schnappte er sich kurzerhand, hob sie hoch und brachte sie einige Meter weiter weg.

Zu späterer Stunde, die Dunkelheit hatte sich schon der Kreisstadt und des Marktplatzes bemächtigt, kündigte sich die Bewegungsgruppe „Cie. Dreifrauendietanzen“ aus Berlin unter dem Motto „zu Hoch zu Tief zu Weit“ an. Aus den drei Frauen waren krankheitsbedingt nur noch zwei. Doch das tat der Bewegungsfreudigkeit am Boden und an den Tuchseilen keinen Abbruch. Ihre Geschichte schildert das Geschehen im Zentrum eines Orkans. Fotos: Rewa/Ariwa

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