Bombenentschärfung sorgt für gespenstische Ruhe
KOBLENZ – Bombenentschärfung sorgt für leere Rhein- und Moselpromenaden –
Ein einzelner Fahrgast steigt am Anleger des Schifffahrtsunternehmers Hölzenbein in die Schloss Engers, die von Neuwied um die Mittagszeit Richtung Blumencorso in Bag Ems fährt. Das Deutsche Eck ist Menschen leer und das am Sonntag um 11:45 UHR.
Die Fahrgastschiffe am Mosel und am Rheinufer sind verschwunden, wo auch immer sie geblieben sind. Nur die kleine Fähre Liesel bringt noch Gäste zum Campingplatz. Viele Camper wissen gar nichts von der Bombenentschärfung und sitzen vor ihren Wohnwagen und wundern sich. Die Bombenentschärfung bei hochsommerlichen Temperaturen hatte sich nach Angaben der Feuerwehr etwas verzögert, weil einige Menschen ihre Wohnungen zunächst nicht verlassen wollten.
Rund eine Stunde waren die Experten des Kampfmittelräumdienst im Einsatz, da der Sprengkörper mit Kopf- und Bodenzünder in einem sehr schlechten Zustand war. 800 Einsatzkräfte waren vor Ort. Aus und rein nach Koblenz ging zu dieser Zeit nichts. Überall sperrte Polizei und Wasserschutz den Fundort im Umkreis von 800 Metern ab. An der Gondel hielt sich der Andrang in Grenzen, denn Gäste von Bussen und Schiffen blieben aus.
Ein ungewöhnlicher Anblick so ohne Schiffe am Ufer. Die waren dann auch am Nachmittag, als alles glücklich verlaufen war und die Koblenzer wieder in ihre Wohnungen durften, noch nicht zurück, sodass die Fotografen ungehinderten Blick auf die Skyline von Rhein- und Moselpromenade hatten.
Beim Baggern für Neubauten finden sich auch nach 70 Jahren immer wieder Überbleibsel der Bombenhagel auf die Koblenzer Brücken und es wird sicher nicht die letzte Bombe gewesen sein, die der Kampfmittelräumdienst entfernen muss.
Die Feuerwehrkameraden der Region, die am Weindorf Stellung bezogen hatten konnten ihren Einsatz am frühen Nachmittag auch ohne Blaulichtfahrten beenden und sich wieder auf den Heimweg machen oder ins Schwimmbad gehen. Dort herrschte Hochbetrieb, denn der Sommer hatte noch mal einen super Schwimmbadtag beschert. (mb) Fotos: Becker