Betrüger gibt sich als Fernsehmitarbeiter aus

NR 3468NEUWIED – Betrüger gibt sich als Fernsehmitarbeiter aus und sucht Sponsoren für die Herzenssache – NR 3225Ein Betrüger, der sich als WDR-Mitarbeiter ausgibt, hat vor Monaten bei einer Godesberger Cafébetreiberin 90 Euro ergaunert. Die Bonner Polizei prüfte, ob es einen Zusammenhang zu früheren Fällen gibt, bei denen eine ähnliche Masche zum Einsatz kam. In den vergangenen Jahren tauchte in verschiedenen Städten ein „Herr Schröder“ auf, der sich als Mitarbeiter der „Sendung mit der Maus“ vorstellt.

Am Sonntagmittag tauchte der etwa 1,70 Meter große, dunkelhaarige Mann, um die 50 Jahre alt, mit schwarzem Rucksack, am Anleger der Carmen Sylva in Neuwied auf. Kapitän Jürgen Collee war im Begriff abzulegen, hatte es eilig und schlug dem Herrn, der angeblich gerade von einem Drehtermin in Remagen kam vor, er solle eben eine Runde von Neuwied bis Andernach mitfahren.

Unterwegs berichtete der angebliche WDR Mitarbeiter, es seien in Neuwied einige Aktionen geplant. Angeblich für die Herzenssache. Er suche noch Sponsoren, die einen Gutschein für einen gespendeten Betrag bekommen. Er stellte noch einen Drehtermin auf dem Schiff in Aussicht und eine Schiffsdekoration mit dem Konterfei der bekannten WDR Maus. Die Drehtermine und Aktionstage wolle er dem Unternehmer, dessen Familie seit 85 Jahren am Neuwieder Rheinufer eine Fahrgastschifffahrt betreibt, per Email schicken.

Kapitän Jürgen Collee hat natürlich weder am Sonntag noch am Montag eine Email mit einem WDR Sendetermin bekommen, noch kann er mit dem wertlosen Gutschein für seine Geldspende für die Herzenssache etwas anfangen. Der angebliche Reporter war sehr redegewandt, freundlich, kommunikativ und aufgeschlossen“, so der Eindruck der Mitarbeiter auf dem Fahrgastschiff.

Im Gespräch wirkte der Mann gut informiert und seriös. Als der Unbekannte sich am nächsten Tag nicht gemeldet hatte, schöpfte der Neuwieder Verdacht, dass er auf einen dreisten Betrüger reingefallen sein könnte. Wem der Mann begegnet und etwas verdächtig vorkommt, der sollte auf jeden Fall die Polizei alarmieren. Eine WDR Sprecherin stellte klar: „Wir bitten nie im persönlichen Kontakt um Spenden“. Sie rät, den Gesprächspartner im Zweifelsfall zu bitten, sich auszuweisen. (mb) Fotos: Becker

Beitrag teilen