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Urlaubsabenteuer Lahnfahrt

Veröffentlicht am 22. August 2015 von wwa

Lahn 2818BAD EMS – Urlaubsabenteuer Lahnfahrt – Unterwegs auf einem der schönsten Bundeswasserstraßen in Deutschland – Lahn 2834Dass es an der Lahn schön ist, wussten schon Kaiser Wilhelm und die Russische Zarin, die mit ihrem Hofstaat dort die Sommermonate verbrachten. Königliche Hoheiten wird man heute eher seltener treffen, als Familien auf dem Fahrrad, Wanderer mit Rucksack oder Bootstouristen von Kanu- bis Motorjachturlauber. Oder eben die Touristen, die auf kleineren Fahrgastschiffen, die gemächliche Fahrt von Schleuse zu Schleuse genießen und dabei Graureiher und Kormorane beim Fischen in unberührter Natur bewundern.

Die Gruppe der Turnfrauen aus Bassenheim war in Andernach an Bord der Schloss Engers gegangen. Auch dabei zwei Jungrentner vom Laachersee, die nun endlich Zeit und Muße haben, sich vom Wasser aus die Welt anzuschauen. Schon die Fahrt auf dem Rhein, über Engers, an Neuendorf vorbei zur Moselmündung war für sie ein Erlebnis. Die Seilbahn, so entschlossen sie sich, wird ihr nächstes Ziel. Dann kam aber schon vor dem Koblenzer Schloss der Herr Görres, der der Schifffahrt zuwinkt und einen Viertelstunde später bog das Fahrgastschiff in die Lahn ein.

Es war inzwischen fast Mittag. Auf dem Oberdeck klapperten die Teller mit Kulinarischem aus der Bordküche und der Schleusenwärter hatte sicher schon die Kartoffel aufgestellt, denn von 12:00 bis 12:30 Uhr ist an der Schleuse Lahnstein Mittagspause. Um 10:00 Uhr beginnt der Dienst eines Schleusenmeisters und um 18:15 Uhr schließt sich das Schleusentor zum Feierabend. Wer dann noch kommt, muss auf der Lahn übernachten. Da gibt es vor allem am Wochenende schon mal Gedränge bei den Sportschiffern, die auf der Lahn die Ruhe und schöne Landschaft genossen hatten und wieder heim wollen.

Im Winter, so erzählt der Schleusenmeister der Schleuse Ahl, der mit seiner Familie im Schleusenwärterhaus wohnt, ist reparieren und ausbessern angesagt. Vom 31. Oktober bis 1. April ruht die Schifffahrt. Als die älteste Lahnschleuse 1842 gebaut wurde, hat man noch nicht an die luxuriösen Yachten von heute gedacht. Bei einer Kammerbreite von 5,35 Meter hat die 5,20 Meter breite MS Schloss Engers nicht mehr viel Luft rechts und links. Größeren Schiffen bleibt das Vergnügen der Lahnfahrt versagt, zumal auch noch die eisernen und hölzernen Brücken den Schiffsführer zwingen sein Führerhaus abzusenken.

Ein paar Wanderer, die auf der Brücke hinter der Schleuse Nievern stehen, halten die Luft an und warten auf das Knirschen, als Kapitän Jürgen Collee seine Schloss Engers durch den Schleusenkanal navigiert. Die Gäste auf dem Oberdeck müssen sitzen bleiben, bis die niedrigen Brückenpassagen absolviert sind. Die nächste Schleuse ist fast in Sicht. Dort vor Bad Ems reicht der Schleusenmeister die Stempelkarte wieder zum Maschinisten Willy, der heute mal aushilfsweise mit dicken Tauen das Schiff beim Schleusen festhält, bis es im Oberwasser liegt. Eine Stempelkarte muss vom Schiffsführer vorher erworben werden und wird bei jedem Schleusenvorgang entwertet.

Dann aber taucht, nach drei Stunden Lahnreise die Kurstadt Bad Ems auf. Der überdimensionale Springbrunnen vor einem wunderschön restaurierten Kurhaus ist ein Blickfang. Sogar die Brücke über der Lahn ist mit Blumen geschmückt. Vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf den traditionellen Blumentorso, der jedes Jahr durch die Kurstadt zieht. In diesem Jahr wird er am 30. August stattfinden. Tausende werden an den Straßen stehen und den Blumenköniginnen auf den Motivwagen  zuwinken.

Es lohnt sich an die Lahn zu fahren. Während andere Koffer packen müssen, Flugticket besorgen um nach Nizza zu reisen ist es in der Region einfacher. Nach Bad Ems kommt man mit Bus, Bahn, Schiff, Fahrrad oder als Wanderer. Das wäre auch in RLP ein guter Ferienabschluss, sagt zumindest „Prolahn“. Das ist ein Netzwerk verschiedenster Touristikverbände, rund um den romantisch Fluss, an dessen einen Ufer der Westerwald endet und gegenüber der Taunus beginnt. (mabe) Fotos: Becker