„Der demografische Wandel ist eine gesellschaftliche Veränderung, die es aktiv zu gestalten gilt“

MAINZ – Chancen des demografischen Wandels nutzen – Anlässlich der Vorstellung der 4. Bevölkerungsvorausberechnung durch das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz erklärten Demografiestaatssekretär David Langner und Innenstaatssekretär Randolf Stich: „Die regionalisierte Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes ist eine wertvolle Arbeitsgrundlage für die Weiterentwicklung der Demografiestrategie der Landesregierung.“ Letztlich profitieren alle Verantwortlichen in Kommunen, Unternehmen, Verbänden und Vereinen von den Prognosen. „Sie alle müssen sich mit den Konsequenzen der Bevölkerungsentwicklung auseinandersetzen und diese in ihren jeweiligen Arbeits- und Lebensbereichen gestalten“, so die Staatssekretäre.

Die Ergebnisse der Berechnung zeigen, dass die demografischen Veränderungen in Stadt und Land sowie regional sehr unterschiedlich ausfallen werden. Sie zeigen zudem, dass auch die Zuwanderung aus dem Ausland die sinkende Bevölkerungszahl und vor allem das Älterwerden der Bevölkerung nicht nachhaltig auffangen wird. „Der demografische Wandel ist eine immense gesellschaftliche Veränderung, die es aktiv zu gestalten gilt“, erklärte der Demografiestaatssekretär. „Wir haben in Rheinland-Pfalz schon früh die Weichen für eine weniger, älter, aber auch vielfältiger werdende Bevölkerung gestellt.“ Bereits 2004 hat die Landesregierung das ressortübergreifende Handlungsprogramm „Zukunft gestalten – Zukunft sichern. Die Chancen des demografischen Wandels für Rheinland-Pfalz nutzen“ auf den Weg gebracht. Seit 2011 koordiniert das Demografieministerium die ressortübergreifende Demografiestrategie „Zusammenland Rheinland-Pfalz – Gut für Generationen“ mit einer Vielzahl demografiepolitischer Maßnahmen und Programme. So unterliegen beispielweise seit 2012 alle Landesgesetze und Landesverordnungen einem Demografiecheck. Dieser prüft gezielt, in wieweit diese die Bevölkerungs- und Altersentwicklung berücksichtigen und ob sie auf den demografischen Wandel in angemessener Art und Weise reagieren.

Innenstaatssekretär Randolf Stich hob die wichtige Rolle der Digitalisierung bei der Begegnung des demografischen Wandels in ländlichen Regionen hervor. „Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, um gerade in ländlichen Regionen neue Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen“, sagte Stich. Daher setze die Landesregierung schon seit einigen Jahren konsequent auf den Breitbandausbau, um schnelles Internet in allen Regionen verfügbar zu machen. „Bereits heute können knapp 75 Prozent aller Haushalte grundsätzlich auf mindestens 30 Mbit/s zurückgreifen und bis zum Jahr 2018 wollen wir eine flächendeckende Versorgung mit Bandbreiten von 50 Mbit/s erreichen“, so Staatssekretär Stich. Ein weiteres Projekt seien die „Digitalen Dörfer“. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut würden in Modellregionen neue IT-Technologien passgenau für den ländlichen Raum erprobt.

Nicht nur die Landespolitik ist für das Thema sensibilisiert, auch die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer. Das zeigt die Anfang 2015 vorgestellte „Gemeinsame Erklärung“ von über 60 Organisationen und Institutionen und natürlich auch die landesweite Demografiewoche. „Im November 2015 findet die Veranstaltungswoche zum zweiten Mal statt und wir hoffen, dass sie zu einer guten Tradition im Land wird. Die Beteiligung und das Interesse an den Angeboten übertreffen immer wieder unsere Erwartungen und zeigen, dass der demografische Wandel in allen Teilen unseres Landes aktiv gestaltet wird“, sagte David Langner abschließend.

Beitrag teilen