„Es droht ein bundesweiter nicht zu unterschätzender Fachkräftemangel“
KREIS ALTENKIRCHEN – Pflegenotstand wurde thematisiert – Für die Mitglieder der BÜNDNIS 90/ Die Grünen im Kreis Altenkirchen, ist die Situation in der Pflege und ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum weiterhin, im Besonderen im Kreis Altenkirchen Thema. Die kürzlich stattgefundenen bundesweiten Demonstrationen von Krankenhausmittarbeitern verdeutlichten nochmals die Situation.
„Es droht ein bundesweiter nicht zu unterschätzender Fachkräftemangel“, begann Sandra Hönnicke, Lehrerin für Pflege und Gesundheit an einem Gesundheits- und Bildungszentrum, Fachfrau, Referentin und Grünenmitglied ihren Vortrag auf dem letzten öffentlichen Kreistreffen der Partei in Wissen. Die Menschen auch hier im Kreis werden immer älter, bis 2060 nimmt die Kreisbevölkerung sogar um ein Drittel ab. Auf Grund der höheren Lebenserwartung wird es mehr Pflegekräfte geben müssen. In der Gesundheits- und Krankenpflege wird heute schon ein zusätzlicher Bedarf von 870 Fachkräften vorhergesagt.
„Neue Wege müssen beschritten werden um den notwendigen Bedarf auch von Hausärzten aufzufangen oder gar auszugleichen. Es scheint eine enge Zusammenarbeit von (Haus) -ärzten und Pflegefachkräften notwendig zu werden. Möglichkeiten sind Konzepte und Modellprojekte zur Entlastung der Hausärzte, die da sind VERAH (Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis)
so Hönnicke.
Seit langem befassen sich die Kreis-Grünen mit dem Thema ärztliche Versorgung im ländlichen Raum und Pflegebedarf unter dem Gesichtspunkt des Demographischen Wandels. Eigens dafür wurde auch ein Arbeitskreis gegründet. Einigkeit bestand darüber, dass die gesellschaftliche Bedeutung der Gesundheitsberufe durch verstärke Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden muss. Einen kleinen Schritt hin zur Attraktivitätserhöhung des Berufsbildes Landarztes wurde an der Uni Mainz schon gegangen, seit kurzem gibt es einen Studiengang in Allgemeinmedizin. Bund, Länder und Kommunen werden in den nächsten Jahren verstärkt Anstrengungen unternehmen müssen um einen Kollaps im Gesundheitssystem zu verhindern.
Für die Pflegeberufe ist es wichtig, z. B. auch im Kreis die Attraktivität für die Aufnahme einer Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege zu steigern. Mehr Ausbildungsplätze mit z. B. Übernahmegarantien und besondere Angebote für die Auszubildenden z. B. im Rahmen der persönlichen Gesundheitsförderung könnten dazu führen, dass zumindest ein Teil des Fachkräftemangels aufgefangen wird.