Der Gemischte Chor Schöneberg feiert vom 28. bis 30 August 100jähriges Bestehen

Mit der Kölschen Nacht beginnt am Freitag das muntere Treiben. Für ausgelassene Stimmung sorgen die DJ Christian und Uwe. Der wichtigste Tag ist Samstag, 29. August. Für 20 Uhr ist der Festkommers angesetzt. An diesem Abend wird der Präsident des Chorverbandes Rheinland-Pfalz Karl Wolff dem Chor offiziell die Urkunde zur Zelter-Plakette, die der Vorsitzenden Bärbel Mockenhaupt bereits am 21. Juni in der Hunsrückhalle in Simmern von Staatsministerin Doris Ahnen und Präsident Wolff verliehen wurde, überreichen. Neben Grußworten werden an diesem Abend auch die anwesenden Chöre ihre sängerischen Glückwünsche übermitteln. Für Tanz- und Unterhaltungsmusik sorgt anschließend die Kapelle „Dr. Pepper“. Mit einem Festgottesdienst unter der Mitwirkung des Kirchen- und Posaunenchores Birnbach beginnt der Sonntag. Es schließt sich nahtlos der „Schömmerier Fröhschoppen“ an. Hier sorgt die „Bindweider Bergkapelle“ für Unterhaltung.
Die Historie der Gesangvereine in Schöneberg begann 1883. Im Jahr 1883 in Berlin lenken Kaiser Wilhelm I. mit seinem Kanzler Fürst Otto von Bismarck die Geschicke des Reiches. In den Großstädten macht die Industriealisierung, der aus der Gründerzeit stammenden Betriebe, immer weitere Fortschritte. In Schöneberg sammelt der Dorfschullehrer Heun die Männer des Dorfes um sich und gründet mit ihnen einen Männergesangverein. Dem Zeitgeist der damaligen Epoche entsprechend, werden vaterländische und heimatverbundene Lieder gesungen. Die Begeisterung und der Eifer sind so groß, dass schon ein Jahr später ein Sängerfest mit Fahnenweihe veranstaltet wird. Der Verein nahm auch an Wettstreiten teil. Preise waren unter anderem Bilder wie „Vater Rhein“ und „Mutter Donau“. Die Männer ahnten damals nicht, dass sie den Grundstein für eine Tradition legten, für die dem Chor, über hundert Jahre später, die Zelterplakette verliehen wurde. Aus den ersten 50 Jahren nach Gründung des ersten Männergesangvereins liegen keine Dokumente, Fotos oder Protokolle mehr vor. 1933, am 28. und 29. Mai, feierte der MGV Schöneberg sein 50 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde eine neue Vereinsfahne angefertigt. Der Verein wirkte nach Aussage von Zeitzeugen bis ins Jahr 1936. Der damalige letzte Vorsitzende war Friedrich Breuer und der letzte Dirigent Heinrich Grollius aus Fluterschen. Während des dritten Reiches und den folgenden Kriegswirren kam der Gesang in Schöneberg, wie auch in vielen anderen Gemeinden, zum erliegen. Am 10. August 1968 wurde der zweite Männergesangverein in Schöneberg gegründet. Dirigent wurde Gerd Schnabel aus Mehren.
Vorsitzender des neuen Chores war Hans Staubus. Schon 1970 wurde das erste große Sängerfest gefeiert. Vom 30. Mai bis 1. Juni war das ganze Dorf auf den Beinen. In den Jahren 1972, 1978 veranstaltete der Chor Konzertnachmittage und nimmt 1971 und 1972 erfolgreich an Kreis- und Bezirksleistungssingen teil. Im Jahre 1979 geht die Zahl der aktiven Sänger derart zurück, das sich der Vorstand um die Zukunft des Vereins Gedanken machen musste. Erstmals wird in Erwägung gezogen, die lange Tradition der Männerchöre zu brechen und einen Gemischten Chor zu gründen. Nach einer Umfrage im Dorf kommt es am 22. Oktober 1979 zur ersten Zusammenkunft mit den interessierten Sängerinnen. Man einigt sich, ab sofort auf gemeinsame Chorproben. Der offizielle Übergang des Männergesangvereins in den Gemischten Chor Schöneberg erfolgte dann in der Jahreshauptversammlung am 19. Januar 1980. Schon im Juli 1980 veranstaltet der Chor sein erstes Sommerfest auf der „Schulwiese“ und am 24. November 1984 nimmt der Chor am Kreisleistungssingen in Etzbach teil.
1983, 1984, 1986 und 1988 finden in der Auferstehungskirche in Schöneberg Adventskonzerte statt und vom 8. bis 9. Juni 1990 ist der Chor Mitgestalter der 750 Jahrfeier der Gemeinde Schöneberg. Liedernachmittage, Konzerte und Seniorenfeiern folgen in den Jahren 1993 u. 1998. Am 09. Oktober 1999 feiert der Gemischte Chor sein 20. jähriges Bestehen mit einem Festakt und Freundschaftssingen in der Wiedhalle Neitersen. In den Jahren 2000 u. 2002 werden wieder Adventskonzerte veranstaltet. Am 23. September 2001, der Chor ist Mitgestalter des „Schöneberger Heimattages“. Am 5. März 2005 ist der Auftritt des Chores anlässlich der Silberhochzeit seiner Dirigentin Christa Gürke.
Die Gemeinde Schöneberg erhält am 2. April 2005 ihr Gemeindewappen überreicht. Auch diese Feier wird von den Sängerinnen und Sängern mitgestaltet. 16. und 17. Juni 2007, folgen Auftritte im Rahmen des Heimatfestes der Ortsgemeinde Schöneberg. Die letzte größere Veranstaltung ist der Lieder- und Seniorennachmittag am 18. Mai 2008 im evangelischen Gemeindehaus in Schöneberg. Im Rahmen dieser Feier wurden auch verschiedene Sängerinnen und Sänger für 25 und 40 jährige, aktive Gesangstätigkeit im Verein geehrt. Außer den vielen Höhepunkten ist der Chor noch auf vielen weiteren Ebenen aktiv. So nimmt er jährlich an verschiedenen Freundschaftssingen teil. Er veranstaltet gemütliche Abende und singt zu goldenen und diamantenen Hochzeiten und Konfirmationen. Er singt anlässlich des Volkstrauertages und des Totensonntages in der Kirche, zu runden Geburtstagen, Maifeiern und Seniorennachmittagen. Er veranstaltet Sommerfeste und Weihnachtsfeiern und hat natürlich ca. 40 Chorproben im Jahr.