Sonderveranstaltung des Hospizvereins Altenkirchen

Der Hospizverein Altenkirchen zeigte in Kooperation mit dem Bildungswerk Marienthal und der katholischen Kirchengemeinde den Film „Das Meer in mir“ im Pfarrsaal St. Jakobus in Altenkirchen.
Sonne, Strand, ein unbeschwerter Tag mit Freunden. Der Sprung ins kühle Nass. Ein prickelndes Erlebnis, wäre da nicht die untiefe Stelle im Meer gewesen … Das erlebte Ramon, die Hauptfigur in dem Film „ Das Meer in mir“. Den Tod vor Augen wird er im allerletzten Moment von einem Freund aus dem Wasser gezogen. Seit diesem Tag ist er vom Hals an abwärts gelähmt. Geblieben sind ihm das Sprechen und das Denken. Seit 25 Jahren ist er nun schon ans Bett gebunden. Rund um die Uhr auf fremde Hilfe angewiesen, empfindet er sein Dasein mehr und mehr als sinnlos. Er fasst den Entschluss, seinem Leben ein Ende zu setzen. Aus eigener Kraft kann er dies nicht schaffen und Hilfe dazu wird ihm aus seinem Umfeld verwehrt. Auch ein von ihm angerufenes Gericht lehnt sein Gesuch auf Hilfe zum Suizid ab. Doch dann gelingt es ihm, eine gute Freundin zu überzeugen, ihm ein tödliches Mittel zu besorgen. Alleine, nur vor der laufenden Videokamera, beendet er sein Leben.
Im Saal ist es still, tiefe Betroffenheit ist spürbar. Viele Fragen wirft dieser Film auf, die wohl jeden Menschen betreffen können und beantwortet werden wollen: Hat ein Mensch das Recht oder hat er die Pflicht zu leben? Wie steht es mit der Würde des Einzelnen? Wie verhält es sich mit dem Respekt und der Toleranz? Wer entscheidet im Fall des Falles über das Leben oder Nichtmehr-Leben?
Ist es die soziale Gemeinschaft, die die Unantastbarkeit der menschlichen Würde ihrer Verfassung voran gestellt hat? Ist es die religiöse Gemeinschaft, die für jeden Menschen den freien Willen anerkennt? Ist es die familiäre Gemeinschaft, die für ihren leidenden Angehörigen das Beste will? Sind es Gerichte und Juristen? Oder ist es der Betroffene selbst, der eigenverantwortlich entscheiden will? Trifft er die Entscheidung, nachdem er alle Hilfestellungen in Anspruch genommen und reflektiert hat, frei, bewusst und im Respekt vor dem eigenen Leben? Im Anschluss an die Filmvorführung war Gelegenheit, Gefühle, Gedanken und Standpunkte auszutauschen. Dazu standen in vertrauensvoller Atmosphäre medizinische, seelsorgerische und hospizliche Gesprächspartner bereit. Natürlich konnte die Thematik in diesem Rahmen nur angestoßen werden. Doch sicherlich hat jeder Besucher der Veranstaltung den Anstoß mit in sein persönliches Umfeld genommen. Foto: Hospizverein