Trotz rückläufigen Energieverbrauchs steigen die Energiekosten
ALTENKIRCHEN – Kreisverwaltung Altenkirchen veröffentlicht Energiebericht 2014 – Trotz rückläufigen Energieverbrauchs steigen die Energiekosten – Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen und erneuerbare Energien machen sich positiv in der CO2-Bilanz bemerkbar – Die Kreisverwaltung Altenkirchen veröffentlicht nach 2005 ihren zweiten Energiebericht. Hierbei handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Gebäudemanagements und der Steuerungseinheit Regional- und Kreisentwicklung. Klimaschutzmanager Stefan Glässner stellte den Energiebericht 2014 bereits im letzten Kreisentwicklungsausschuss vor. Nun ist dieser für interessierte Bürgerinnen und Bürgern auf der Homepage der Klimaschutzinitiative (http://klimaschutz-ak.de/Energiebericht_2014.html) abrufbar.
Der Energiebericht 2014 gibt einen umfassenden Einblick über den Stand des Energieverbrauchs, der Energiekosten und der Treibhausgasemissionen der kreiseigenen Liegenschaften. Zum einen wurde eine Gesamtbetrachtung der Kreisliegenschaften vorgenommen, zum anderen wurde die Energiesituation an den jeweiligen Liegenschaften einzeln dargestellt. Zudem zeigt der Energiebericht die Entwicklungen und Trends der Energieverbräuche während des Untersuchungszeitraums, der bis zum Jahre 1992 zurück reicht.
Der Energieverbrauch aller untersuchten Kreisliegenschaften betrug 2013 zusammen knapp 16 Millionen kWh, die sich zu 13,5 Millionen kWh auf den Wärme- und zu 2,5 Millionen kWh auf den Stromverbrauch aufteilten. Erfreulicherweise konnte der flächenbereinigte Energieverbrauch (Strom und Wärme) seit 1992 um 37 Prozent verringert werden. Jedoch gibt es beim Wärme- und Stromverbrauch ganz unterschiedliche Entwicklungen, die dazu geführt haben, dass der Stromverbrauch immer mehr an Gewicht zugenommen hat.
Der flächenbereinigte Wärmeverbrauch ging seit 1992 um 46 Prozent zurück. Diese Einspareffekte sind auf die umfassenden Gebäudesanierungsarbeiten der letzten Jahre zurückzuführen. „Die bereits erzielten Einsparungen belegen das Potential von Fassaden-, Fenster- oder Heizungssanierungen und ermutigen auch zukünftig die Sanierungsarbeiten fortzusetzen“ betont Landrat Michael Lieber.
Während der Wärmebedarf der Gebäude deutlich reduziert werden konnte, zeigt sich beim Stromverbrauch eine gegenläufige Tendenz. Der Trend des fortschreitenden Einsatzes von Elektrogeräten im Arbeits- und Schulalltages macht auch vor den Kreisliegenschaften nicht halt, sodass der flächenbereinigte Stromverbrauch seit 1992 um knapp 30 Prozent gestiegen ist. Dies ist gerade vor dem Hintergrund stark gestiegener Strompreise eine Entwicklung, die sich negativ bei den Energiekosten niedergeschlagen hat. Die Gesamtenergiekosten 2013 von 1,3 Millionen Euro machen deutlich, dass ein sorgsamer Umgang mit Energie auch aus finanzieller Sicht geboten ist. Denn alleine seit 2010 sind die Energiekosten um rund 300.000 Euro gestiegen.
Neben den Kosten gewinnt beim Thema Energiesparen der Klimaschutz stetig an Bedeutung. Die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen, die die Kreisliegenschaften verursachen, ist ein bedeutender Bestandteil des Energieberichts. Die flächenbereinigten Treibhausgasemissionen der untersuchten Kreisliegenschaften konnten seit 1992 um 45 Prozent reduziert werden. Dies wurde zum einen durch den verbesserten energetischen Zustand der Gebäude erreicht, zum anderen ersetzen in den Kreisliegenschaften vermehrt regenerative Energien die Verbrennung fossiler Rohstoffe.
Holzhackschnitzel-, Solarthermie- und Photovoltaikanlagen versorgen die Kreisliegenschaften zu 20 Prozent mit klimafreundlicher Energie, wodurch jährlich fast 700 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden – Tendenz steigend. „Auch zukünftig werden wir bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen prüfen, inwieweit der Einsatz von erneuerbaren Energien an unseren Liegenschaften möglich ist“, so Landrat Michael Lieber.
Durch den Vergleich von Energiekennwerten der Liegenschaften untereinander und mit offiziellen Vergleichswerten bietet der Energiebericht erste Hinweise darauf, welche Liegenschaften ein besonders hohes Einsparpotential durch Sanierungsmaßnahmen aufweisen. „Die Ergebnisse des Kennwertvergleichs bestätigen unsere qualitative Einschätzung durch unser internes Gebäude-Ranking, welches eine Dringlichkeitsbewertung von Sanierungsmaßnahmen darstellt“, erklärt der Referatsleiter des Gebäudemanagements Oliver Weber. Interessierte können den Energiebericht 2014 auf der Homepage der Klimaschutzinitiative Altenkirchen unter www.klimaschutz-ak.de/energiebericht_2014.html abrufen.