„Pflegeberufe durch verbesserte Ausbildung und einheitliche Kompetenzen stärken“
BERLIN – Erwin Rüddel MdB: „Pflegeberufe durch verbesserte Ausbildung und einheitliche Kompetenzen stärken“ – Derzeit gibt es in Deutschland 16 unterschiedliche Ausbildungssysteme und Finanzierungsgrundlagen für die Altenpflegeausbildung. Zudem arbeiten die Länder mit sehr unterschiedlichen Personalschlüsseln und Kompetenzprofilen. Der Berichterstatter für Pflege der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert jetzt im Rahmen der Ausbildungsreform für die Pflegeberufe neben einheitlichen Ausbildungsinhalten auch einheitlichen Einsatz von Kompetenzen und Personalschlüssel ein.
„Wenn wir aktuell die Pflegeberufe auf den Prüfstand stellen, müssen wir auch darauf achten, die Pflegebedingungen deutschlandweit anzugleichen. Dazu gehören z.B. die Kompetenzen der Pflegefachkräfte und der Pflegehelfer oder auch die Personalausstattung in den Pflegeeinrichtungen. Die Pflege ist aktuell leider einem föderalen Flickenteppich unterworfen. Ich hoffe, dass Bundesministerin Manuela Schwesig sich bei ihren Länderkollegen für bessere Bedingungen in der Pflege einsetzt.“
Aktuell arbeitet eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe an einer Reform der Pflegeausbildung. Ziel ist ein generalistischer Ausbildungsgang, der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege miteinander vereint und – trotz unterschiedlicher Vertiefungsschwerpunkte – zu einem gemeinsamen Abschluss führt. Absolventen sollen anschließend in jedem dieser drei Bereich arbeiten können.
Der Pflegepolitiker Erwin Rüddel fordert, dabei die Altenpflegeinhalte nicht aus den Augen zu verlieren: „Die Generalistik darf sich nicht nur auf Krankenpflegeinhalte konzentrieren. Biografiearbeit oder Pflegeorganisation sind beispielsweise wichtige Inhalte der Altenpflege, die nicht aufgegeben werden dürfen und zukünftig immer wichtiger auch im Krankenhaus werden.“ Erfahrung aus der Altenhilfe könne dem Krankenhaus und umgekehrt Erfahrungen aus der Krankenhilfe der Altenpflege nicht schaden. Auch könne durch flexiblere Wechsel die Verweildauer im Pflegeberuf verlängert werden. „Wir brauchen mehr Pflegekräfte, die länger zufriedener im Beruf bleiben“, so Erwin Rüddel. „Außerdem brauchen wir Strukturen, dass die, die Vollzeit arbeiten möchten gerade in Zeiten des Pflegekräftemangels das auch umsetzen könnten.“
„Der Erfolg der Pflegereform sowohl in der Altenpflege als auch im Krankenhaus wird maßgeblich davon abhängen, ob wir es schaffen, genug junge Menschen zu begeistern eine Pflegeausbildung abzuschließen“, stellt der CDU-Pflegepolitiker Erwin Rüddel fest. „Sowohl bedingt durch den demografischen Wandel als auch durch die verbesserten Pflegeleistungen und das Pflegestellenförderprogramm für die Krankenhäuser, die in dieser Legislaturperiode beschlossen werden, benötigen wir zukünftig eine deutlich gestiegene Anzahl an Pflegekräften. Dazu gehört auch, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, fairer zu bezahlen und mehr Zeit für Zuwendung zu verschaffen.“
Ausdrücklich fordert der CDU-Pflegepolitiker bei der Reform zur generalistischen Pflegeausbildung ein, dass niemand, der sich für eine Pflegeausbildung interessiere, „auf der Strecke“ bleibe. „Wir brauchen flexible Übergänge von der Pflegehelferausbildung bis hin zur akademisierten Pflege.“ Bund und Länder müssten hierfür ausreichende Finanzmittel zur Verfügung stellen. Auch das abverlangen von Schulgeld vom Pflegeschülern müsse der Vergangenheit angehören. Foto: Yannick