600 Schafe ziehen durch Oberlahr
Veröffentlicht am 21. Februar 2015 von wwa
OBERLAHR – Oberlahr, Schafe, wohin das Auge auch sieht – Seltener Anblick in der Hauptstraße in Oberlahr. Am Samstagnachmittag marschieren 600 Schafe, ein Schäfer von der Lahn und zwei Hütehunde an der Antoniuskirche vorbei in Richtung Wiedtal. Etwas stressig für die Altdeutschen Hütehunde Tell und Ben. Während der Schäfer mit seinem Geländewagen den Verkehr blockiert halten die beiden Hunde, vor allem die vielen kleinen Schafe im Zaum. Unten in den Wiedauen gibt es viel frisches Gras. So ganz traut der schwarze Hütehund Tell mir nicht über den Weg. Bellt erst mal die Kamera an, bis der Schäfer ihn ruft. Dann wird er zutraulich, muss aber gleich wieder los und ein paar Jungtiere vom Bach wegtreiben. Viel Nachwuchs im Wanderschäferberuf gibt es nicht. Ist man doch bei jedem Wetter, zu allen Jahreszeiten auf Wanderschaft. Die Ausbildung zum Tierwirt mit Schwerpunkt Schafhaltung dauert in der Regel drei Jahre. Zum Beruf gehört Schafe hüten, Gesundheitsvorsorge und Behandlung von Krankheiten der Tiere, alles rund um die Zucht, regelmäßige Schur, Verkauf der Schafe, der Wolle, der Milch mit der dazugehörigen Büroarbeit und vieles mehr. Die Ausbildung erfolgt in Betrieben und in der Berufsschule. Die nach Landesrecht zuständige Stelle für die gesamte Schäferausbildung ist das Staatsministerium Landwirtschaft und Forsten. Wer sich allerdings für den Beruf entschieden hat, liebt ihn und möchte wahrscheinlich nicht mit einem Lokführer, Bankkassierer oder Trucker tauschen.